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Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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bewußt. Ihr Gesicht war verschlossen und zeigte nicht die kleinste Emotion, als ihr Blick auf den Jessicas traf. Beide Frauen wußten jetzt, daß die Schlacht begonnen hatte.
    Auf Jarvids Befehl hin wurden die gewaltigen Hallentüren geöffnet. Sie bewegten sich leise, beinahe geräuschlos, als würden sie von einer unsichtbaren Kraftquelle beiseite geschoben.
    Als die Wachen sich um sie verteilten, ging Alia neben Jessica her.
    »Sollen wir jetzt hineingehen, Mutter?« fragte sie.
    »Es ist höchste Zeit«, erwiderte Jessica. Und als sie den beinahe lüsternen Ausdruck in Alias Augen bemerkte, dachte sie: Sie glaubt, mich ungestraft vernichten zu können. Sie ist verrückt!
    Sie fragte sich, ob das, was Idaho von ihr gewollt hatte, damit in einen Zusammenhang gebracht werden konnte. Er hatte ihr eine Botschaft zukommen lassen, die mehr als rätselhaft gewesen war, ohne daß sie ihm hatte darauf antworten können: ›Gefahr. Muß Sie sehen.‹ Die Botschaft war in einer alten Variante des Chakobsa geschrieben gewesen, und das Wort, das ›Gefahr‹ bedeutete, enthielt gleichzeitig den Hinweis auf eine Verschwörung.
    Sofort wenn ich nach Tabr zurückkehre, werde ich ihn aufsuchen, dachte sie.

23
     
Dies ist der große Irrtum der Macht: Schlußendlich kann sie nur in einem absoluten, begrenzten Universum von Effektivität sein. Aber die Grundregel unseres relativistischen Universums ist der Wechsel. Jede Macht wird auf eine noch größere stoßen. Paul Muad'dib brachte den Sardaukar auf den Ebenen von Arrakeen diese Grundregel bei. Seine Erben erwecken den Eindruck, als hätten sie davon noch nie etwas gehört.
Der Prediger in Arrakeen
     
     
    Der erste Bittsteller an diesem Morgen war ein kadeshianischer Troubadour, ein Teilnehmer des Hadj, dessen Beutel in den Besitz arrakisischer Söldner übergegangen war. Der Mann stand auf dem wassergrünen Bodenbelag der Halle und machte nicht im geringsten den Eindruck, als sei er gekommen, um sein Recht zu betteln.
    Jessica, die zusammen mit Alia auf einer siebenstufigen Plattform saß, bewunderte die Kühnheit des Fremden, nachdem sie festgestellt hatte, daß Alia rechts von ihr saß, auf der maskulinen Position.
    Was den kadeshianischen Troubadour anging, so erschien es ihr offensichtlich, daß Jarvids Leute gerade ihn ausgesucht hatten, weil er mutig war. Man wollte vielleicht etwas Unterhaltung in die ansonsten trockenen Dinge, die sich bei Gelegenheiten wie diesen in der Großen Halle abspielten, hineinbringen. Möglicherweise verdiente er sich so das Geld zurück, daß er nicht mehr besaß.
    Den Worten des Priester-Advokaten nach, der anschließend das Wort für den Bittsteller ergriff, war dem Troubadour nichts weiter geblieben als die Kleidung und das Baliset, das in einem Lederbeutel über seiner Schulter hing.
    »Er behauptet, man habe ihm ein heimtückisches Getränk eingeflößt«, führte der Advokat aus und versuchte ein hämisches Lächeln, das über seine Lippen huschte, zu verbergen. »Und wenn Eure Heiligkeit ihm glauben will, so machte ihn dieses Getränk völlig hilflos. Er erwachte erst wieder, als sein Geldbeutel verschwunden war.«
    Während der Advokat mit einer falschen Unterwürfigkeit weiterschwätzte, beobachtete Jessica den Troubadour. Der Kadeshianer war groß, beinahe zwei Meter. Seine Augen zeigten intelligente Wachsamkeit und Humor und waren ständig in Bewegung. Er trug das goldene Haar in der Art seines Volkes bis über die Schultern, und sein Körper zeigte Entschlossenheit und Stärke. Sein Name war mit Tagir Mohandis angegeben worden, und er stammte von Kaufleuten ab, auf die er offensichtlich ebenso stolz war wie auf sich selbst.
    Alia unterbrach die Rede des Advokaten schließlich mit einer Handbewegung und sagte, ohne sich umzudrehen: »Zu Ehren ihrer Rückkehr auf diese Welt wird Lady Jessica diese Angelegenheit entscheiden.«
    »Vielen Dank, meine Tochter«, sagte Jessica und spürte im gleichen Moment die gebannte Aufmerksamkeit aller Zuhörer. Tochter! Also gehörte auch dieser Tagir Mohandis zu ihrem Plan. Oder war er nur ein unwissender Strohmann? Jedwedes Urteil, das sie jetzt fällte, würde auf sie zurückschlagen und gegen sie verwendet werden, machte Jessica sich klar. Es gab keine andere Möglichkeit. Alias Verhaltensweise ließ keinen anderen Schluß zu.
    »Beherrschst du dein Instrument gut?« fragte Jessica und deutete mit dem Kopf auf das Baliset, das über der Schulter des Mannes hing.
    »So gut wie der große

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