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Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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stets vertrauen.«
    »Selbst der Maschinerie der Ixianer?«
    »Sie ist nicht kreativ. Kreativität erkennt man daran, daß sie öffentlich auftritt. Wer sie hinter vorgehaltener Hand betreibt, hat etwas zu verbergen.«
    »Dann vertraust du dieser Hwi Noree nicht, sondern ...«
    »Ich vertraue ihr sehr wohl – und genau aus den Gründen, die ich dir genannt habe.«
    Idaho runzelte die Stirn, stieß einen tiefen Seufzer aus und entspannte sich. »Ich hätte besser ihren Bekanntenkreis durchleuchten sollen. Wenn sie vor hat, dir ...«
    »Nein! Du wirst die Finger von ihr lassen. Ich habe etwas Besonderes mit ihr vor.«

27
     
Ich habe meine Stadterfahrungen in meinem Innern isoliert und genauestens untersucht. Das Konzept der Stadt fasziniert mich. Die Gliederung einer biologischen Gemeinschaft ohne eine funktionierende und tragende Sozialgemeinschaft führt zur Verheerung. Ganze Welten sind zu alleinstehenden biologischen Gemeinschaften ohne wechselseitige Sozialstruktur geworden – und dies hat stets zum Ruin geführt. Wo die Bedingungen der Überbevölkerung herrschen, wird es auf eine dramatische Weise lehrreich. Das Getto ist tödlich. Der psychische Stress der Überbevölkerung erzeugt einen Druck, der irgendwann zum Ausbruch kommt. Die Stadt ist ein Versuch, mit diesen Kräften fertigzuwerden. Die gesellschaftlichen Regeln, mit denen Städte diesen Versuch machen, sind ein interessantes Studiengebiet. Man darf nicht vergessen, daß der Gliederung jeder sozialen Ordnung eine gewisse Boshaftigkeit innewohnt. Es ist der Existenzkampf einer künstlichen Entität. Despotismus und Sklaverei lauern an seinen Rändern. Da es zu vielen Ungerechtigkeiten kommt, braucht man Gesetze. Die Gesetze entwickeln ihre eigene Machtstruktur, erzeugen zusätzliche Wunden und neue Ungerechtigkeiten. Solche Traumata kann man nur durch Kooperation und nicht durch Konfrontation beseitigen. Der Ruf nach Zusammenarbeit identifiziert den Heiler.
Die gestohlenen Journale
     
     
    Moneo betrat Letos kleinen Raum in einem sichtlich aufgeregten Zustand. Tatsächlich jedoch bevorzugte er diesen Ort zu einem Treffen, da der Wagen des Gott-Kaisers in einer Vertiefung stand, die einen tödlichen Angriff auf den Wurm erschweren würde. Des weiteren war da noch die Tatsache, daß Leto es seinem Majordomus gestattete, in einem ixianischen Röhrenlift zu ihm abzusteigen, statt die endlose Rampe zu benutzen. Aber Moneo spürte, daß die Nachricht, die er an diesem Morgen überbrachte, alles enthielt, was den Wurm, der Gott ist, zum Vorschein bringen würde.
    Wie sollte er sie darbringen?
    Die Sonne war erst vor einer Stunde aufgegangen, und es war der vierte Tag des Festes – eine Tatsache, der Moneo nur deswegen mit Gleichmut entgegensehen konnte, weil sie ihn dem Augenblick der Beendigung dieser Trübsal näherbrachte.
    Als Moneo den kleinen Raum betrat, bewegte Leto sich. Auf ein Signal hin leuchtete ein Licht auf, dessen Strahl sich jedoch nur auf sein Gesicht konzentrierte.
    »Guten Morgen, Moneo«, sagte er. »Die Wache sagt, du hättest darauf bestanden, auf der Stelle hereinkommen zu dürfen. Weshalb?«
    Die Gefahr, das wußte Moneo genau, lag in der Verlockung, zu schnell allzu viel zu offenbaren.
    »Ich habe einige Zeit mit der Ehrwürdigen Mutter Anteac verbracht«, sagte er. »Und obwohl sie sich die allergrößte Mühe gibt, es zu verbergen, bin ich sicher, daß sie eine Mentatin ist.«
    »Ja. Die Bene Gesserit können es einfach nicht lassen, mir hin und wieder den Gehorsam zu verweigern. Und diese Form des Ungehorsams erheitert mich.«
    »Dann wirst du sie nicht bestrafen, Herr?«
    »Moneo, ich bin nun einmal der einzige Elternteil, den mein Volk hat. Und als Alleinerzieher muß man ebenso großzügig wie streng sein.«
    Er ist guter Laune, dachte Moneo. Ihm entglitt ein kleiner Seufzer, über den Leto lächeln mußte.
    »Anteac hat Einspruch dagegen erhoben, als ich ihr sagte, du hättest eine Amnestie gegen ein paar ausgewählte Gestaltwandler unter den Gefangenen erlassen.«
    »Ich habe eine lustige Verwendung für sie«, sagte Leto.
    »Herr?«
    »Ich werde es dir später sagen. Laß uns jetzt zu der Sache kommen, die dich dazu veranlaßt hat, schon um diese Stunde bei mir hereinzuplatzen.«
    »Ich ... äh ...« Moneo kaute auf seiner Oberlippe. »Die Tleilaxu haben sich bei dem Versuch, sich bei mir einzuschmeicheln, ziemlich schwatzhaft verhalten.«
    »Natürlich haben sie das. Und was haben sie offenbart?«
    »Sie ... äh ...

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