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Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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bestimmt.«
    »Der Gott-Kaiser hat gesprochen«, höhnte Idaho. »Dann kann man wohl nicht mehr in die Berufung gehen.«
    »Ich stelle fest, Sie haben die Botschaft verstanden«, sagte Moneo.
    Idaho machte Anstalten, sich von seinem Tisch abzustoßen.
    »Wo wollen Sie hin?« fragte Moneo.
    »Ich werde diese Sache jetzt auf der Stelle mit ihm persönlich klären!«
    »Das ist sicherer Selbstmord«, sagte Moneo.
    Idaho musterte ihn eingehend. Plötzlich wurde ihm klar, daß die an den Tischen versammelten Frauen ihnen mit äußerster Konzentration zuhörten. Ein Ausdruck, den Muad'dib auf der Stelle erkannt hätte, legte sich auf sein Gesicht. »Mit den Vasallen des Teufels spielen«, hatte Muad'dib ein solches Benehmen genannt.
    »Wissen Sie eigentlich, was die originalen Atreides-Herzöge stets zu sagen pflegten?« fragte Idaho mit einem spöttischen Unterton.
    »Hat es einen Bezug zur Sache?«
    »Sie sagten, daß einem alle Freiheiten schwinden, wenn man ins Antlitz eines absoluten Herrschers schaut.«
    Starr vor Angst beugte Moneo sich vor. Seine Lippen bewegten sich kaum. Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern: »Sagen Sie solche Dinge nicht.«
    »Weil eine dieser Frauen sie möglicherweise weitergeben kann?«
    Moneo schüttelte ungläubig den Kopf. »Sie sind noch unverantwortlicher als alle anderen.«
    »Wirklich?«
    »Bitte! Wer sich so aufführt, setzt sich einer extremen Gefahr aus.«
    Idaho stellte fest, daß sich in der Messe eine nervöse Stimmung ausbreitete.
    »Er kann uns nur umbringen«, sagte er.
    Mit einem unterdrückten Flüstern zischte Moneo: »Sie Schwachkopf! Bei der geringsten Provokation kann der Wurm ihn auf der Stelle übernehmen!«
    »Der Wurm, sagen Sie?« Idahos Stimme war unbotmäßig laut.
    »Sie müssen ihm vertrauen«, sagte Moneo.
    Idaho schaute nach rechts und links. »Ja, ich glaube, das haben sie gehört.«
    »Er besteht aus Milliarden und Abermilliarden Menschen, die in einem Körper vereinigt sind«, sagte Moneo.
    »Das habe ich gehört.«
    »Er ist Gott, und wir sind Sterbliche«, sagte Moneo.
    »Wieso kann ein Gott eigentlich böse Dinge tun?« fragte Idaho.
    Moneo stieß seinen Stuhl zurück und sprang auf. »Ich mache mir doch an Ihnen nicht die Hände schmutzig!« schrie er, wirbelte herum und eilte hinaus.
    Idaho sah sich in der Messe um und stellte fest, daß er den absoluten Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der versammelten Wachen bildete.
    »Moneo fällt keine Urteile, aber ich schon«, sagte er.
    Es überraschte ihn, auf einigen der Frauengesichter ein gezwungenes Lächeln zu sehen. Dann wandten sich die Anwesenden wieder ihrer Mahlzeit zu.
    Als er durch die Halle der Zitadelle stolzierte, rief Idaho sich das Gespräch in Erinnerung und fragte sich nach den Gründen für Moneos komisches Benehmen. Sein Entsetzen war erkennbar und sogar verständlich gewesen, aber es hatte aus weit mehr bestanden als bloß der Angst vor dem Tod – aus viel, viel mehr.
    Der Wurm kann ihn übernehmen.
    Idaho hatte das Gefühl, als sei diese Offenbarung Moneo versehentlich herausgerutscht, als habe er darüber nicht reden wollen. Was hatte sie zu bedeuten?
    Unverantwortlicher als alle anderen.
    Es paßte Idaho überhaupt nicht, daß er sich mit irgend jemandem vergleichen mußte, der ihm unbekannt war. Wie vorsichtig waren die anderen gewesen?
    Er kam an seine Tür, legte die Hand auf das Handflächenschloß und zögerte. Er kam sich vor wie ein von allen Hunden gehetztes Tier, das sich in seinen Bau zurückzog. Inzwischen würden die Wachen sein Gespräch mit Moneo gewiß weitergemeldet haben. Was würde der Gott-Kaiser nun tun? Idahos Hand fuhr über das Schloß. Die Tür schwang nach innen. Er betrat das Vorzimmer seiner Wohnung, verschloß die Tür und sah sie sich an.
    Wird er mir die Fischredner auf den Hals schicken?
    Er sah sich in seinem Korridor um. Es war ein gewöhnlicher Raum mit Unterbringungsmöglichkeiten für Kleider und Schuhe, einem großen Spiegel und einem Waffenschrank. Nicht eine der Waffen hinter der Tür stellte eine wirkliche Bedrohung für den Gott-Kaiser dar. Er hatte nicht einmal eine Lasgun – obwohl sogar diese Waffen, wenn man den Berichten Glauben schenken konnte, gegen den Wurm nichts ausrichteten ...
    Er weiß, daß ich mich ihm widersetzen werde.
    Idaho stieß einen Seufzer aus und warf einen Blick auf das bogenförmige Portal, hinter dem das Wohnzimmer lag. Moneo hatte die bequeme Einrichtung gegen schwerere, festere Möbelstücke austauschen

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