Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
Gildenschiff.«
    »Was werden Sie Ihren Vorgesetzten berichten?«
    »Worüber?«
    »Meine Botschaft.«
    »Sie werden tun, um was Sie sie bitten.«
    »Ich weiß. Sie können jetzt gehen, ehemaliger Botschafter Kobat.«
    Kobat hatte es so eilig, daß er beim Hinausgehen beinahe mit den Türwächtern zusammenstieß. Topri versuchte ihm zu folgen, aber Nayla packte ihn am Arm und hielt ihn fest. Topri musterte Naylas muskulösen Körper mit einem furchtsamen Blick, dann schaute er Siona an, die – bevor sie weitersprach – darauf wartete, daß man hinter Kobat die Tür schloß.
    »Die Botschaft galt nicht nur den Ixianern, sondern auch uns«, sagte sie. »Der Wurm fordert uns heraus. Er teilt uns die Kampfregeln mit.«
    Topri versuchte sich aus Naylas Griff zu befreien. »Was willst du ...?«
    »Topri!« sagte Siona. »Auch ich kann eine Botschaft abschicken. Sag meinem Vater, er soll den Wurm davon in Kenntnis setzen, daß wir akzeptieren.«
    Nayla ließ Topri los. Der rieb sich die Stelle, an der sie ihn festgehalten hatte. »Du glaubst doch wohl nicht ...«
    »Verschwinde, solange du noch kannst – und laß dich nie wieder hier sehen!« sagte Siona.
    »Soll das etwa heißen, daß du glaubst ...?«
    »Ich sagte, du sollst verschwinden! Du bist schwer von Begriff, Topri. Ich habe den größten Teil meines Lebens in der Schule der Fischsprecher verbracht. Dort hat man mir beigebracht, woran man Plumpheit erkennt.«
    »Kobat geht. Was könnte er schon noch ...«
    »Er kannte nicht nur mich, sondern er wußte auch, was ich in der Zitadelle gestohlen habe! Aber er wußte nicht, daß ich ihm das Päckchen mitgeben würde. Deine Handlungen haben mir eins verraten: Es ist die Absicht des Wurms, daß ich die Bände nach Ix schicke!«
    Topri zuckte zurück und wandte sich zur Tür. Anouk und Taw machten Platz, um ihn hinausgehen zu lassen. Sie rissen die Tür weit auf. Sionas Stimme klang hinter ihm her.
    »Streite nicht ab, daß es der Wurm war, der mit Kobat über mich und das Päckchen gesprochen hat! Der Wurm schickt keine plumpen Botschaften ab. Sag ihm, daß ich das gesagt habe!«

7
     
Manche sagen, ich habe kein Gewissen. Wie sie sich irren und selbst belügen. Ich bin das einzige Gewissen, das jemals existiert hat. So wie der Wein das Aroma seines Fasses behält, ist in mir die Essenz meiner urältesten Genese – und das ist die Saat des Gewissens. Das ist es, was mich heilig macht. Ich bin Gott, weil ich der einzige bin, der seine Erbmasse wirklich kennt!
Die gestohlenen Journale
     
     
    Während des Verhörs der Botschafter-Kandidatin für den Hof des Gottes Leto im Großen Palast haben die Inquisitoren von Ix folgende Fragen und Antworten aufgezeichnet:
     
    INQUISITOR: Sie haben deutlich gemacht, daß Sie mit uns über Gott Letos Motive reden wollen. Sprechen Sie!
    HWI NOREE: Ihre Formalanalysen können die Fragen, die ich stellen würde, nicht befriedigend beantworten.
    INQUISITOR: Um welche Fragen geht es?
    HWI NOREE: Ich frage mich, was Gott Leto dazu motivieren konnte, diese gräßliche Umwandlung, diesen Wurmkörper und den Verlust seiner Menschlichkeit hinzunehmen. Sie deuten an, daß er es nur aus Gründen der Macht und wegen der Erringung eines langen Lebens getan hat.
    INQUISITOR: Ist das nicht genug?
    HWI NOREE: Haben Sie sich schon einmal die Frage gestellt, ob einer von Ihnen für eine solche Belanglosigkeit diesen Preis zahlen würde?
    INQUISITOR: Dann lassen Sie uns an Ihrer unendlichen Weisheit teilhaben. Sagen Sie uns, warum Gott Leto den Entschluß gefaßt hat, zu einem Wurm zu werden.
    HWI NOREE: Bezweifelt einer der Anwesenden, daß er wirklich in die Zukunft sehen kann?
    INQUISITOR: Da haben wir es doch! Ist das nicht eine ausreichende Belohnung für eine solche Umwandlung?
    HWI NOREE: Aber ebenso wie sein Vater hatte er diese Fähigkeit schon vorher! Nein. Ich nehme an, daß er sich zu diesem verzweifelten Entschluß durchgerungen hat, weil er in unserer Zukunft etwas erblickte, das nur ein derartiges Opfer abwenden konnte.
    INQUISITOR: Und was war das für ein Ding, das nur er voraussah?
    HWI NOREE: Ich weiß es nicht, aber ich nehme an, ich werde es herausfinden.
    INQUISITOR: Wenn man Sie so hört, könnte man annehmen, der Tyrann sei nichts anderes als ein selbstloser Diener des Volkes!
    HWI NOREE: War das nicht ein bekannter Charakterzug seiner Familie?
    INQUISITOR: Das will die offizielle Geschichtsschreibung uns glauben machen.
    HWI NOREE: Die mündliche Überlieferung behauptet dies

Weitere Kostenlose Bücher