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Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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verbinden, um das Grundwasser dieses Planeten zu umhüllen. So wie früher, als man Arrakis noch den Wüstenplaneten nannte.«
    »Das ganze Wasser, Herr?«
    »Den größten Teil. Innerhalb von dreihundert Jahren wird hier dann wieder der Sandwurm herrschen. Aber es wird ein anderer Sandwurm sein, das versichere ich dir.«
    »Inwiefern, Herr?«
    »Er wird zwar ein tierisches Bewußtsein haben, aber viel listiger sein. Es wird noch gefährlicher werden, nach Gewürz zu suchen – und viel gefährlicher, es zu besitzen.«
    Moneo hatte sich die felsige Decke der Grotte angesehen und seine Vorstellungskraft bis an die Oberfläche vorstoßen lassen.
    »Alles wird wieder zur Wüste werden, Herr?«
    »Wasserstraßen werden sich mit Sand füllen. Berge werden verflachen und abgetragen werden. Die riesigen Wanderdünen werden die Bäume unter sich begraben. Der Sandtod wird eine reiche Ernte halten, bis ... bis man im Ödland ein Zeichen sieht.«
    »Welches Zeichen, Herr?«
    »Das Zeichen, das den nächsten Zyklus ankündigt. Die Ankunft des Bringers, die Ankunft des Shai-Hulud.«
    »Wirst du das sein, Herr?«
    »Ja! Der große Sandwurm des Wüstenplaneten wird sich erneut aus den Tiefen erheben. Dann wird dieses Land wieder die Domäne des Gewürzes und des Wurmes sein.«
    »Aber was ist mit den Menschen, Herr? Mit all den Menschen?«
    »Viele werden sterben. Die Gärten und die wilden Gewächse werden verdorren. Wenn sie nicht mehr sind, werden auch die Tiere vergehen.«
    »Werden dann alle hungern, Herr?«
    »Unterernährung und alle alten Krankheiten werden dann wieder herrschen. Nur die Ausdauerndsten werden überleben ... die Ausdauerndsten und Brutalsten.«
    »Muß das sein, Herr?«
    »Die Alternativen sind schlimmer.«
    »Welche Alternativen gibt es, Herr?«
    »Wenn es an der Zeit ist, wirst du sie wissen.«
    Und jetzt, während er im Morgenlicht neben dem Gott-Kaiser auf die Stadt Onn zuwanderte, konnte Moneo sich eingestehen, daß er über die Alternativen tatsächlich im Bilde war.
    Für den größten Teil der gebildeten Bürger des Imperiums, wußte Moneo, lag das Wissen, das er in seinem Kopf hatte, in den mündlichen Überlieferungen verborgen – in den Mythen und unglaublichen Geschichten, die hin und wieder auftauchende, irre Propheten erzählten, die dann und wann auf irgendwelchen Planeten eine kurzlebige Anhängerschaft um sich sammelten.
    Aber ich weiß, was die Fischredner tun.
    Und ebenso wußte er von den Hinterhältigen, die irgendwo am Tisch saßen, sich vollstopften mit erlesenen Delikatessen und den Folterungen, denen andere Menschen ausgesetzt wurden, zugesehen hatten.
    Bis die Fischredner gekommen waren und der Völlerei ein Ende gemacht hatten.
    »Die Art, in der deine Tochter mich beobachtete, gefiel mir«, sagte Leto. »Sie hatte nicht die geringste Ahnung, daß ich davon wußte.«
    »Herr, ich habe Angst um sie! Sie ist von meinem Blut; sie ...«
    »Von meinem auch, Moneo. Bin ich nicht auch ein Atreides? Du wärst besser bedient, wenn du um dich selber fürchten würdest.«
    Moneo warf dem Leib des Gott-Kaisers einen ängstlichen Blick zu. Die Präsenz des Wurms war unverkennbar. Moneo musterte den Troß und schaute dann auf die vor ihnen liegende Straße. Es ging nun steiler abwärts, die Serpentine wurde kürzer und führte auf eine enge Schlucht zu.
    »Siona will mir nicht übel, Moneo.«
    »Aber sie ...«
    »Moneo! Hier, in dieser mysteriösen Kapsel befindet sich eins der größten Geheimnisse des Lebens. Ich verlange nach nichts so sehr wie nach Überraschungen, nach neuen Dingen!«
    »Herr, ich ...«
    »Neu! Ist das nicht ein strahlendes, wundervolles Wort?«
    »Wenn du es sagst, Herr.«
    Leto zwang sich zu einer Erinnerung. Und dann: Moneo ist mein Geschöpf. Ich habe ihn erschaffen.
    »Dein Kind ist mir beinahe jeden Preis wert, Moneo. Du verurteilst ihre Gefährten, aber vielleicht ist jemand darunter, den sie lieben wird.«
    Moneo warf einen unentschlossenen Blick auf Duncan Idaho, der zusammen mit den Wachen hinter ihnen hermarschierte. Idaho schaute nach vorn. Er machte den Eindruck, als würde er jede Wegbiegung prüfen, bevor sie sie hinter sich brachten. Ihm gefiel die Umgebung nicht. Es gab hier zu viele erhöhte Stellen, von denen aus man sie angreifen konnte. Er hatte während der Nacht Beobachter ausgeschickt, und Moneo wußte, daß einige von ihnen sich noch immer dort oben befanden und die Gegend absuchten. Aber vor ihnen befanden sich noch mehrere Schluchten, die sie

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