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Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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durchqueren mußten, bevor sie an den Fluß kamen. Und er hatte nicht genug Leute gehabt, um jeden Punkt zu besetzen.
    »Wir werden die Fremen mit einbeziehen«, hatte Moneo vorgeschlagen.
    »Die Fremen?« Was Idaho von den Museumsfremen gehört hatte, gefiel ihm nicht.
    »Zumindest können sie Alarm schlagen, wenn sie Eindringlinge ausmachen«, hatte Moneo gemeint.
    »Sie haben welche getroffen und sie darum gebeten?«
    »Natürlich.«
    Moneo hatte nicht gewagt, Idaho gegenüber das Thema Siona zu erwähnen. Dazu war später genug Zeit. Aber jetzt hatte der Gott-Kaiser etwas gesagt, das ihn verstörte. Hatte er seine Pläne geändert?
    »Sie soll einen ihrer Gefährten lieben, Herr? Aber du hast doch gesagt, der Duncan ...«
    »Ich habe von Liebe gesprochen, nicht von der Zeugung von Nachkommen! «
    Moneo zitterte und dachte daran, wie man seine Verbindung arrangiert hatte. Man hatte ihn fortgerissen von ...
    Nein! Ich darf mich auf diese Gedanken nicht einlassen!
    Nun, es war Zuneigung gewesen, sogar echte Liebe – später; aber während der ersten Tage ...
    »Du bist schon wieder in Gedanken versunken, Moneo.«
    »Verzeihe mir, Herr, aber wenn du von Liebe sprichst ...«
    »Glaubst du etwa, ich wüßte nicht, was Zärtlichkeit ist?«
    »Das ist es nicht, Herr, sondern ...«
    »Du glaubst also, ich habe keine Erinnerungen an Liebe und Nachkommenzeugung?« Der Wagen kippte auf Moneo zu und zwang ihn zum Ausweichen. Der finstere Ausdruck auf Letos Gesicht jagte ihm Angst ein.
    »Herr, ich bitte um ...«
    »Auch wenn dieser Körper möglicherweise eine solche Zärtlichkeit niemals erfahren hat – ich besitze alle Erinnerungen an sie!«
    Moneo stellte fest, daß die Anzeichen sich mehrten: Der Wurm schickte sich an, den Gott-Kaiser zu übernehmen. Und es sah nicht so aus, als würde dieser Zustand in absehbarer Zeit wieder abflauen.
    Ich bin in großer Gefahr. Wir alle.
    Er nahm nun jedes Geräusch wahr, das ihn umgab: das Knirschen des kaiserlichen Wagens, das Husten und die verhaltenen Gespräche des Begleitpersonals und das Scharren ihrer Füße auf dem Boden. Der Atem des Gott-Kaisers erinnerte an Zimt. Die Luft zwischen den sie umgebenden Felswänden behielt ihre morgendliche Frische. Vom Fluß her kam Feuchtigkeit.
    War es die Feuchtigkeit, die den Wurm hervorbrachte?
    »Hör mir zu, Moneo, als hinge dein Leben davon ab!«
    »Ja, Herr«, flüsterte Moneo, und im gleichen Augenblick wußte er, daß von seiner jetzigen Sorgfalt wirklich sein Leben abhing. Er hatte nicht nur zuzuhören, sondern auch aufmerksam zu sein.
    »Ein Teil von mir lebt stets gedankenlos im Untergrund«, sagte Leto. »Dieser Teil reagiert nur. Er tut Dinge, ohne sich um Wissen oder Logik zu scheren.«
    Moneo nickte. Seine ganze Aufmerksamkeit galt dem Gesicht des Gott-Kaisers. Wurden seine Augen etwa glasig?
    »Ich bin dazu gezwungen, dabeizustehen und mir die Sache anzusehen, sonst nichts«, sagte Leto. »Eine solche Reaktion könnte deinen Tod hervorrufen. Ich bin nicht dafür verantwortlich. Verstehst du?«
    »Ich verstehe, Herr«, flüsterte Moneo.
    »Wenn es soweit ist, gibt es keine Wahl mehr für mich! Man muß es hinnehmen, einfach hinnehmen. Man kann es weder verstehen noch im voraus erkennen. Was sagst du dazu, Moneo?«
    »Ich fürchte mich vor dem Unbekannten, Herr.«
    »Aber ich fürchte mich nicht davor. Sag mir, warum du dich davor fürchtest.«
    Moneo hatte die ganze Zeit über eine solche Krisis erwartet. Jetzt, wo sie da war, hieß er sie beinahe willkommen. Er wußte, daß sein Leben von seiner Antwort abhing. Während seine Gedanken rasten, blickte er seinen Gott-Kaiser an.
    »Es ist wegen all deiner Erinnerungen, Herr.«
    »Ja?«
    Eine unvollständige Antwort. Moneo suchte nach passenden Worten. »Du siehst alles, von dem wir wissen ... Du siehst alles, wie es einmal war – das Unbekannte. Für dich muß eine Überraschung ... eine Überraschung muß für dich eine völlig neue Erfahrung sein?« Während des Sprechens fiel Moneo auf, daß er den letzten Satz, der eigentlich eine klare Feststellung hätte enthalten sollen, mit einem defensiven Fragezeichen versehen hatte, aber der Gott-Kaiser lächelte nur.
    »Eine solche Weisheit verlangt nach einem Bonus, Moneo. Was wünschst du dir?«
    Die plötzliche Erleichterung, die Moneo überkam, machte lediglich Raum für seine anderen Ängste. »Könnte ich Siona in die Zitadelle zurückbringen?«
    »Das würde nur dazu führen, daß ich sie noch früher prüfe.«
    »Sie muß

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