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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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dienen? Es gab sicher noch andere hier, die das gleiche wußten wie sie. Es würde die Katastrophe nur noch beschleunigen. Zwar gab es wirklich einen Disput in den Reihen der Hexen, aber auch der konnte irgendwann beigelegt werden.
    »Sie haben mich gefragt, was wir mit Ihnen teilen könnten«, sagte Taraza. »Was würden Sie davon halten, wenn wir Ihnen einige unserer erstklassigen menschlichen Genotypen anböten?«
    Es war nicht zu verkennen, daß Waffs Interesse zunahm. »Warum sollten wir wegen solcher Dinge zu Ihnen kommen?« erwiderte er. »Wir haben unsere Tanks, und wir können uns genetische Musterexemplare beinahe überallher holen.«
    »Fragt sich nur, welche«, sagte Taraza.
    Waff seufzte. Man konnte der ironischen Schärfe einer Bene Gesserit einfach nicht entgehen. Sie war wie ein geworfenes Messer. Er nahm an, daß sie auf dieses Thema zu sprechen gekommen war, weil er ihr unbewußt etwas offenbart hatte. Das Kind war also schon in den Brunnen gefallen. Sie vermutete zu recht (oder Spitzel hatten ihr davon berichtet), daß eine wilde Ansammlung menschlicher Gene für die Tleilaxu und ihr hochentwickeltes Wissen um die innerste Ausdrucksform des Lebens kaum von Interesse war. Es zahlte sich niemals aus, die Bene Gesserit oder die Produkte ihres Zuchtprogramms zu unterschätzen. Jeder wußte, daß sie Muad'dib und den Propheten hervorgebracht hatten!
    »Was würden Sie sonst noch für diesen Tausch verlangen?« fragte er.
    »Endlich wird verhandelt!« sagte Taraza. »Wir beide wissen natürlich, daß ich Ihnen Zuchtmütter der Atreides-Linie offeriere.« Und sie dachte: Das sollte als Köder genügen! Sie werden zwar wie Atreides aussehen, aber keine sein!
    Waff spürte, daß sein Puls sich beschleunigte. War das die Möglichkeit? Hatte sie überhaupt eine Vorstellung von dem, was die Tleilaxu aus der Untersuchung derartigen genetischen Materials erfahren würden?
    »Wir würden aber die erste Wahl ihrer Nachkommenschaft haben wollen«, sagte Taraza.
    »Nein!«
    »Dann die erste Alternativ-Wahl?«
    »Vielleicht.«
    »Was meinen Sie mit ›vielleicht‹?« Taraza beugte sich vor. Waffs Heftigkeit zeigte ihr, daß sie auf einer heißen Spur war.
    »Was würden Sie sonst noch von uns verlangen?«
    »Unsere Zuchtmeisterinnen müssen unbeschränkten Zugang zu Ihren genetischen Laboratorien haben.«
    »Sind Sie wahnsinnig?« Waff schüttelte entsetzt den Kopf. Glaubte sie etwa, die Tleilaxu würden ihre stärkste Waffe einfach so wegschenken?
    »Dann nehmen wir einen voll einsatzbereiten Axolotl-Tank.«
    Waff starrte sie nur an.
    Taraza zuckte die Achseln. »Ich mußte es versuchen.«
    »Und Sie haben es versucht.«
    Taraza setzte sich wieder zurück und überdachte das, was sie erfahren hatte. Waffs Reaktion auf diese Zensunni-Probe war interessant gewesen. »Ein Problem, das man mit den Mitteln der Vernunft nicht lösen kann.« Die Worte hatten einen unterschwelligen Effekt auf ihn gehabt. Er hatte den Anschein erweckt, als würde er aus sich selbst herauswachsen. Dieser fragende Blick seiner Augen. Götter, beschützt uns! Ist Waff ein heimlicher Zensunni?
    Wie groß die Gefahren auch sein mochten – dies mußte herausgefunden werden. Odrade mußte auf Rakis jeglichen Vorteil auf ihrer Seite haben.
    »Vielleicht haben wir alles getan, was uns im Moment möglich ist«, sagte Taraza. »Wir können uns über die genauen Bedingungen unserer Abmachung noch verständigen. Gott in seiner unendlichen Gnade hat uns unendliche Universen gegeben, in denen alles geschehen kann.«
    Waff klatschte ohne nachzudenken in die Hände. »Ein Überraschungsgeschenk ist das größte aller Geschenke!« erwiderte er.
    Nicht nur ein Zensunni, dachte Taraza. Auch ein Sufi. Sie mußte die Tleilaxu in einem neuen Licht sehen. Wie lange haben sie dies geheimgehalten?
    »Die Zeit selbst zählt nicht«, sagte Taraza und streckte noch einen Fühler aus. »Man muß nur auf die Kreise achten.«
    »Sonnen sind Kreise«, sagte Waff. »Jedes Universum ist ein Kreis.« Er hielt den Atem an und wartete auf eine Antwort.
    »Kreise sind Begrenzungen«, sagte Taraza und entnahm die passende Antwort ihren Weitergehenden Erinnerungen. »Was einschließt und begrenzt, muß sich selbst dem Unendlichen enthüllen.«
    Waff hob die Hände, um ihr seine Handflächen zu zeigen, dann ließ er die Arme in seinen Schoß fallen. Seine Schultern verloren etwas von ihrer Anspannung. »Warum hast du das nicht schon am Anfang gesagt?« fragte er.
    Ich muß jetzt

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