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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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perfekt.
    Taraza interpretierte seinen Ausdruck richtig. Rasch sagte sie: »Solange ihr unsere Pläne nicht stört, habt ihr absolut nichts zu befürchten. Eure Religion, eure Lebensart – all das ist eure Sache.«
    Waff zögerte, aber nicht etwa wegen ihrer Worte. Er erinnerte sich an ihre Kräfte. Was wußten sie sonst noch? Er mußte die Rolle des Unterwürfigen also weiterspielen! Und das, nachdem er eine Allianz mit den Geehrten Matres abgelehnt hatte. Jetzt, wo der Aufstieg nach all diesen Jahrtausenden so nahe war. Bestürzung erfaßte ihn. Die Minderheit seiner Berater hatte also doch recht behalten: »Es kann zwischen unseren Völkern keine Verbindung geben. Jede Übereinkunft mit den Kräften der Powindah ist ein Bund, der auf dem Bösen fußt.«
    Taraza spürte, daß er immer noch gewaltig erregt war. War sie zu weit gegangen? Sie hielt sich verteidigungsbereit. Ein unfreiwilliges Zucken seiner Arme alarmierte sie. Er hatte Waffen in den Ärmeln! Man durfte die Tücke der Tleilaxu eben nie unterschätzen. Ihre Schnüffler hatten nichts entdeckt.
    »Wir wissen von den Waffen, die Sie bei sich haben«, sagte sie. Wieder eine Lüge, aus der Vermutung geboren. »Wenn Sie jetzt einen Fehler machen, werden die Huren auch noch erfahren, auf welche Weise Sie diese Waffen einsetzen.«
    Waff holte dreimal tief Luft. Als er sprach, hatte er sich wieder unter Kontrolle. »Wir werden keine Satelliten der Bene Gesserit sein!«
    In einem gleichmäßigen, glatten Tonfall erwiderte Taraza: »Ich habe weder mit Worten noch mit Handlungen angedeutet, daß ich mir Sie in dieser Rolle vorstelle.«
    Sie wartete. Waffs Ausdruck veränderte sich nicht. Nicht einmal der unbestimmte Blick, der ihr galt, wanderte weiter.
    »Ihr bedroht uns«, murmelte Waff. »Ihr verlangt, daß wir alles miteinander teilen, was wir ...«
    »Teilen!« fauchte Taraza. »Man teilt nichts mit Partnern, die einem nicht ebenbürtig sind!«
    »Und was würden Sie mit uns teilen?« wollte Waff wissen.
    Mit dem besänftigenden Tonfall, den sie sonst nur Kindern gegenüber anwandte, sagte sie: »Ser Waff, stellen Sie sich doch selbst einmal die Frage, warum Sie, ein Angehöriger der herrschenden Oligarchie, überhaupt zu diesem Treffen gekommen sind.«
    Mit ernster, kontrollierter Stimme konterte Waff: »Und warum sind Sie, die Mutter Oberin der Bene Gesserit, hierher gekommen?«
    Taraza sagte sanft: »Um uns zu stärken.«
    »Sie sagen aber nicht, was Sie mit uns teilen würden«, sagte Waff anklagend. »Sie erhoffen sich noch immer einen Vorteil.«
    Taraza sah ihn weiterhin wachsam an. Nur selten hatte sie in einem Menschen eine derartig unterdrückte Wut gefühlt. »Fragen Sie mich offen, was Sie wollen«, sagte sie.
    »Und Sie werden es mir zugestehen, großzügig wie Sie sind!«
    »Ich werde darüber verhandeln.«
    »Wo war denn Ihre Verhandlungsbereitschaft, als Sie mir befahlen ... als Sie MIR BEFAHLEN, zu ...«
    »Sie sind hergekommen mit dem festen Entschluß, jeden Vertrag zu brechen, den wir geschlossen hätten«, sagte Taraza. »Sie haben nicht einmal versucht, zu verhandeln! Sie sitzen vor jemandem, der verhandlungsbereit ist, und alles, was Ihnen einfällt, ist ...«
    »Ein Geschäft?« Waff erinnerte sich sofort an die Wut, die er bei der Erwähnung dieses Wortes durch die Geehrte Mater empfunden hatte.
    »Ja, genau«, sagte Taraza. »Ein Geschäft.«
    Etwas, das wie ein Lächeln aussah, zuckte um Waffs Mundwinkel. »Sie glauben, daß ich befugt bin, mit Ihnen ein Geschäft abzuschließen?«
    »Passen Sie auf, Ser Waff!« sagte Taraza. »Sie haben alle Befugnis. Und sie erwächst daraus, daß Sie über die entscheidende Möglichkeit verfügen, einen Opponenten restlos zu vernichten. Ich habe diese Bedrohung nicht heraufbeschworen, aber Sie.« Sie warf einen Blick auf seine Ärmel.
    Waff seufzte. Welch schwierige Lage! Sie war eine Powindah! Wie konnte man mit einer Powindah ein Geschäft machen?
    »Wir stehen vor einem Problem, das man mit den Mitteln der Vernunft nicht lösen kann«, sagte Taraza.
    Waff verbarg seine Überraschung. Dies waren die gleichen Worte, die auch die Geehrte Mater benutzt hatte! Er duckte sich innerlich vor dem, was dies bedeuten mochte. Konnten die Bene Gesserit und die Geehrten Matres etwa gemeinsame Sache machen? Tarazas Bitterkeit sprach dagegen, aber wann konnte man den Hexen schon trauen?
    Erneut fragte Waff sich, ob er es wagen sollte, sich selbst zu opfern, nur um diese Hexe loszuwerden. Welchem Ziel würde es

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