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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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sagte die alte Geehrte Mater, »wird dazu führen, daß man sie reichlich belohnt.«
    »Ich erkenne Ihre Macht, Geehrte Mater«, sagte Waff. Und das stimmte. Er senkte den Kopf, um seine Entschlossenheit, die er, wie er wußte, nicht aus seinem Blick verbannen konnte, zu verbergen.
    Die Geehrte Mater deutete auf die beiden Neuankömmlinge. »Diese beiden werden Sie begleiten. Ihr leisester Wunsch ist für Sie ein Befehl. Sie werden mit allen Ehren und allem Respekt behandelt.«
    »Natürlich, Geehrte Mater.« Mit weiterhin gesenktem Kopf hob Waff beide Arme, als wolle er salutieren und seine Unterwerfung bekunden. Aus jedem seiner Ärmel zischte ein Pfeil. Und während er sie abfeuerte, warf er sich seitwärts aus seinem Sessel. Aber die Bewegung war nicht ausreichend schnell genug. Der rechte Fuß der alten Geehrten Mater zuckte vor, traf ihn an der linken Hüfte und warf ihn in den Sessel zurück.
    Das war das letzte, was die Geehrte Mater in ihrem Leben tat. Der Pfeil aus Waffs linkem Ärmel hatte sie durch den offenen Mund in die Kehle getroffen. Ihr Mund klaffte noch immer überrascht auf. Das narkotische Gift hatte jeden Aufschrei unterbunden. Der andere Pfeil hatte sich der jungen Frau, die kein Gestaltwandler war, ins rechte Auge gebohrt. Der Gestaltwandler selbst hatte jedes Geräusch aus ihrem Mund mit einem festen Handkantenschlag gegen ihren Hals verhindert.
    Zwei zusammengesunkene Leichen.
    Waff befreite sich unter Schmerzen aus seinem Sessel und richtete sich auf. Seine Hüfte pulsierte. Wäre sie ihm nur den Bruchteil eines Meters näher gewesen, sie hätte ihm das Becken zermalmt! Ihm war klar, daß ihre Reaktion nicht im Einklang mit ihrem zentralen Nervensystem erfolgt war. Wie bei manchen Insekten konnte man einen Angriff nur mit dem erforderlichen Netz an Muskeln ausführen. Eine Entwicklung, die eingehender Untersuchung bedurfte!
    Sein gestaltwandlerischer Helfershelfer lauschte an der offenen Luke. Er – sie – machte einen Schritt zur Seite, um einen weiteren ihrer Art, der wie ein ixianischer Gardist aussah, einzulassen.
    Während die Gestaltwandler die toten Frauen entkleideten, massierte Waff seine verletzte Hüfte. Der angebliche Ixianer glich sein Gesicht der toten alten Geehrten Mater an. Danach ging alles sehr schnell. Plötzlich gab es keinen ixianischen Gardisten mehr, nur noch eine Kopie der alten Geehrten Mater und einer jüngeren Frau. Ein zweiter Pseudo-Ixianer trat ein und kopierte die jüngere Tote. Ein paar Minuten später befand sich dort, wo vorher zwei Leichen gewesen waren, nur noch Asche. Die jüngere der neuen Geehrten Matres kehrte die Asche in einen Beutel und verbarg ihn unter ihrer Robe.
    Waff untersuchte den Raum sehr sorgfältig. Die Konsequenzen einer Entdeckung ließen ihn frösteln. Die Arroganz, die ihm an dieser Stelle begegnet war, konnte nur von entsetzlichen Mächten hervorgerufen werden. Er hielt den Gestaltwandler fest, der die Alte kopiert hatte.
    »Du hast alles in dich aufgenommen?«
    »Ja, Herr. Ihre Wacherinnerungen waren noch intakt, als ich sie kopierte.«
    »Auf die da überspielen.« Er deutete auf jenen, der vorher ein ixianischer Gardist gewesen war. Die beiden legten einige Herzschläge lang die Stirn gegeneinander, dann trennten sie sich wieder.
    »Es ist geschehen«, sagte die Pseudo-Alte.
    »Wie viele Kopien der Geehrten Matres haben wir gemacht?«
    »Vier, Herr.«
    »Keine wurde entdeckt?«
    »Keine, Herr.«
    »Diese vier müssen in die Heimat jener Geehrten Matres zurückkehren und alles lernen, was man über sie wissen muß. Eine soll dann zu uns zurückkehren – mit allem, was die vier erfahren haben.«
    »Das ist unmöglich, Herr.«
    »Unmöglich?«
    »Diese hier haben sich freiwillig von ihrer Heimat gelöst. Dies ist ihre Bestimmung, Herr. Sie bilden eine neue Zelle, die sich auf Gammu niedergelassen hat.«
    »Aber sicherlich könnten wir ...«
    »Verzeihung, Herr. Die Koordinaten ihrer Heimat in der Diaspora wurden lediglich in den Geräten eines Nicht-Schiffes festgehalten, und das seit Jahrtausenden.«
    »Also sind ihre Spuren absolut nicht verfolgbar?«
    »Absolut nicht, Herr.«
    Eine Katastrophe! Er mußte sich beherrschen, seine Gedanken im Zaum zu halten. »Sie dürfen nicht erfahren, was hier geschehen ist«, murmelte er.
    »Von uns werden sie nichts erfahren, Herr.«
    »Welche Fähigkeiten haben sie entwickelt? Welche Kräfte? Schnell!«
    »Sie sind das, was man von einer Ehrwürdigen Mutter der Bene Gesserit erwarten

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