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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Ihnen meinen guten Willen.«
    Etwas spät begann Waff zu vermuten, daß sie den Versuch unternahm, freundlich und umgänglich zu werden. Ihre anfängliche wütende Überlegenheitspose hatte sie jetzt abgelegt. Waffs Informanten aus den Reihen der Verlorenen hatten gesagt, daß die Geehrten Matres ähnlich wie die Bene Gesserit sexuelle Entscheidungen trafen. Wollte sie ihn etwa verführen? Aber sie hatte ganz gewiß verstanden und die Schwächen der Logik demonstriert.
    Es war äußerst verwirrend!
    »Wir bewegen uns im Kreis«, sagte er vorsichtig.
    »Im Gegenteil. Kreise schließen sich. Kreise begrenzen. Die Menschheit ist nicht darauf begrenzt, an einem bestimmten Ort zu wachsen.«
    Sie kam schon wieder darauf zu sprechen! Mit trockener Kehle sagte Waff: »Es heißt, daß man das, was man nicht kontrollieren kann, hinnehmen muß.«
    Sie beugte sich vor, richtete den Blick ihrer orangefarbenen Augen auf sein Gesicht. »Akzeptieren Sie die Möglichkeit einer letztendlichen Katastrophe für die Bene Tleilaxu?«
    »Wäre dies der Fall, würde ich nicht hier sein.«
    »Wenn die Logik versagt, verläßt man sich auf andere Werkzeuge.«
    Waff grinste. »Das hört sich logisch an.«
    »Spotten Sie nicht! Wie können Sie es wagen!«
    Waff hob abwehrend die Hände und schlug einen versöhnlicheren Tonfall an: »An welches Werkzeug denkt die Geehrte Mater dabei?«
    »Energie!«
    Ihre Antwort überraschte ihn. »Energie? In welcher Form und welcher Menge?«
    »Sie verlangen logische Antworten«, sagte sie.
    Mit einem Gefühl von Trauer machte Waff sich klar, daß sie trotz alledem keine Zensunni war. Die Geehrte Mater verlor sich in Wortspielen am Rande der Nicht-Logik. Sie spielte nur, aber ihr Werkzeug war die Logik.
    »Was innerlich verrottet ist, drängt nach außen«, sagte er.
    Es schien, als hätte sie seine prüfende Behauptung gar nicht wahrgenommen. »In den Tiefen eines jeden Menschen, den wir zu berühren uns herablassen, schlummert ungenutzte Energie«, sagte sie. Sie streckte einen skelettartigen Finger aus, bis er sich nur noch wenige Millimeter vor seiner Nase befand.
    Waff lehnte sich in seinen Sessel zurück, bis sie den Arm wieder sinken ließ. Er sagte: »Haben das nicht auch die Bene Gesserit gesagt, bevor sie ihren Kwisatz Haderach hervorbrachten?«
    »Sie haben die Kontrolle über sich selbst und über ihn verloren«, sagte die Geehrte Mater abfällig.
    Erneut machte Waff sich klar, daß sie Logik verwendete, wenn sie das Nicht-Logische überdachte. Wieviel hatte sie ihm doch mit diesen kleinen Fehlern verraten. Er konnte die Entwicklungsgeschichte dieser Geehrten Matres beinahe vor sich sehen. Eine der natürlichen Ehrwürdigen Mütter von den Fremen auf Rakis hatte sich dem Auszug in die Diaspora angeschlossen. Gleich nach Ausbruch der Hungerjahre waren die unterschiedlichsten Menschen in Nicht-Schiffen geflohen. Eines dieser Nicht-Schiffe hatte die Saat der wilden Hexe und ihre Vorstellungen überall verbreitet. Und jetzt war ihre Saat in Form dieser orangeäugigen Jägerin zurückgekehrt.
    Sie wandte erneut Die Stimme auf ihn an, als sie zu wissen verlangte: »Was habt ihr mit diesem Ghola vor?«
    Diesmal war Waff vorbereitet und setzte sich zur Wehr. Man würde diese Geehrte Mater entweder ablenken oder – falls möglich – umbringen müssen. Er hatte viel von ihr erfahren, aber leider wußte er nicht, wieviel sie mit ihren schwer abschätzbaren Talenten aus ihm herausgeholt hatte.
    Sie sind sexuelle Ungeheuer, hatten seine Informanten ausgesagt. Sie versklaven Männer mit der Macht der Sexualität.
    »Wie wenig Sie doch von den Freuden wissen, die ich Ihnen schenken könnte«, sagte sie. Ihre Stimme legte sich um ihn wie eine zusammengerollte Peitsche. Wie verführerisch! Wie verlockend!
    Waff sagte abwehrend: »Sagen Sie mir, warum ...?«
    »Ich brauche Ihnen gar nichts zu erzählen!«
    »Dann sind Sie auch nicht wegen eines Geschäfts gekommen.« Seine Stimme klang traurig. Die Nicht-Schiffe hatten wirklich sämtliche Universen mit Abschaum gefüllt. Waff spürte das Gewicht der Notwendigkeit auf seinen Schultern. Was war, wenn er sie nicht töten konnte?
    »Wie können Sie es wagen, einer Geehrten Mater ein Geschäft vorzuschlagen?« fragte sie. »Sie sollten wissen, daß wir den Preis bestimmen!«
    »Ich kenne leider Ihre Gepflogenheiten nicht, Geehrte Mater«, sagte Waff, »aber an Ihren Worten merke ich, daß ich unbotmäßig war.«
    »Entschuldigung angenommen.«
    Ich habe mich gar nicht

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