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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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entschuldigen wollen! Waff starrte sie ausdruckslos an. Von der Vorstellung, die sie hier gab, konnte man vielerlei in Abzug bringen. Auf Grund seiner jahrtausendealten Erfahrungen analysierte Waff alles, was er mittlerweile erfahren hatte. Diese Frau, die aus der Diaspora kam, war hier, um eine grundlegende Information aus ihm herauszulocken. Das bedeutete also, daß sie keine andere Quelle hatte. Er spürte Verzweiflung in ihr. Sie war zwar gut kaschiert, aber zweifellos vorhanden. Sie brauchte die Bestätigung oder Widerlegung von etwas, das sie befürchtete.
    Wie ähnlich sie doch einem Raubvogel war, wie sie da saß, während ihre Klauenhände scheinbar leicht auf den Sessellehnen ruhten! Was innerlich verrottet ist, drängt nach außen. Er hatte es gesagt, und sie hatte es nicht wahrgenommen. Die atomare Menschheit explodierte fortgesetzt an ihrer Zersplitterung der Zersplitterungen. Das Volk, das von den Geehrten Matres repräsentiert wurde, hatte keine Möglichkeit gefunden, Nicht-Schiffe aufzuspüren. Das war es, natürlich. Sie jagten die Nicht-Schiffe ebenso, wie die Bene Gesserit-Hexen sie jagten.
    »Sie suchen nach einer Möglichkeit, die Unsichtbarkeit eines Nicht-Schiffes aufzuheben«, sagte er.
    Diese Behauptung erweckte sie sichtlich zum Leben. Von einem elfenähnlichen Männlein, das vor ihr saß, hatte sie so etwas offenbar nicht erwartet. Waff entdeckte Angst, dann Verärgerung in ihren Zügen, bevor sie Erleichterung zeigte und wieder ihre Raubvogelmaske anlegte. Aber sie wußte es. Sie wußte, daß er sie durchschaut hatte.
    »Also das machen Sie mit dem Ghola«, sagte sie.
    »Es ist das, was die Bene Gesserit-Hexen in ihm suchen«, log Waff.
    »Ich habe Sie unterschätzt«, sagte sie. »Haben Sie den gleichen Fehler auch bei mir gemacht?«
    »Ich glaube nicht, Geehrte Mater. Das Zuchtprogramm, das Sie hervorgebracht hat, ist ganz offensichtlich hervorragend. Ich glaube, wenn ich Ihnen auf den Fuß treten würde, würden Sie mich umbringen, ehe ich auch nur ein Lid bewegt hätte. Die Hexen haben nicht Ihre Klasse.«
    Ein erfreutes Lächeln ließ ihre Züge weicher werden. »Sind die Tleilaxu bereit, uns als willige Lakaien zu dienen, oder müssen wir sie dazu zwingen?«
    Waff verbarg seinen Zorn nicht. »Sie bieten uns einen Sklavenstatus an?«
    »Das ist eine der Möglichkeiten, für die Sie optieren können.«
    Jetzt hatte er sie! Ihre Schwäche hieß Arroganz. Unterwürfig fragte er: »Wie lauten Ihre Befehle?«
    »Sie werden zwei jüngere Geehrte Matres als Gäste mit zurücknehmen. Man wird sie mit Ihnen kreuzen und ... und Sie unsere Methoden der Ekstase lehren.«
    Waff holte zweimal tief Luft und atmete langsam aus.
    »Sind Sie steril?« fragte sie.
    »Lediglich unsere Gestaltwandler sind unfruchtbar.« Das mußte sie schon wissen. Jeder wußte es.
    »Sie nennen sich Meister«, sagte sie, »und dabei beherrschen Sie noch nicht einmal sich selbst.«
    Besser als du dich, du alte Schlampe von einer Geehrten Mater! Und ich nenne mich einen Masheikh, das ist eine Tatsache, die dich noch vernichten wird!
    »Die beiden Geehrten Matres, die ich Ihnen mitgeben werde, werden alles, was die Tleilaxu betrifft, inspizieren und mit einem Bericht zu mir zurückkehren«, sagte sie.
    Waff seufzte. Er täuschte Resignation vor. »Sind die beiden jüngeren Frauen hübsch?«
    »Geehrte Matres!« korrigierte sie ihn.
    »Ist das die einzige Bezeichnung, die man bei Ihnen anwendet?«
    »Wenn sie sich entscheiden, Ihnen ihren Namen zu sagen, ist das ihr Privileg, nicht das Ihrige.« Sie beugte sich zur Seite und stieß mit einem knochigen Finger gegen den Boden. An ihrer Hand leuchtete Metall. Sie konnte die Abschirmung irgendwie durchdringen!
    Die Luke öffnete sich. Zwei Frauen, die ähnlich angezogen waren wie die Geehrte Mater, traten ein. Ihre dunklen Umhänge waren weniger verziert, und beide Frauen waren jünger. Waff musterte sie eingehend. Waren die beiden ...? Er wollte keine gehobene Stimmung zeigen, aber er wußte, daß ihm dies nicht gelang. Egal. Die Alte würde glauben, daß er die Schönheit der beiden anbetete. Anhand gewisser Merkmale, die nur ein Meister erkennen konnte, sah er, daß eine der beiden ein Gestaltwandler der neuen Art war. Man hatte erfolgreich einen Austausch zustandegebracht, und niemand hatte es bemerkt! Die Tleilaxu hatten mit Leichtigkeit eine Hürde genommen! Würden die Bene Gesserit diesen neuen Gholas gegenüber ebenso blind sein?
    »Ihre wohlüberlegte Zustimmung«,

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