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Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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seid, euch wie Bürokraten aufzuführen. Ihr haltet euch den Rücken frei!«
    »Echte Boote schwanken, Dar.«
    War das Bell bei einem Versuch, Humor zu zeigen? Dann war noch nicht alles verloren!
    Odrade wedelte mit der Hand über ihren Projektor. Tamalane befand sich in der Transporthalle. »Tam?«
    »Ja?« Ohne sich von der Ladeliste abzuwenden.
    »Wann können wir abreisen?«
    »In etwa zwei Stunden.«
    »Ruf mich, wenn du fertig bist! Oh, und Streggi geht mit uns. Schaff Platz für sie!« Odrade schaltete die Projektion ab, bevor Tam etwas erwidern konnte.
    Odrade wußte, daß es Dinge gab, die sie erledigen mußte. Tam und Bell waren nicht die einzigen Probleme, die sie beschäftigten.
    Sechzehn Planeten, die uns geblieben sind ... einschließlich Buzzell, eine Welt, der ganz konkret Gefahr droht. Nur sechzehn! Sie schob den Gedanken beiseite. Keine Zeit.
    Murbella. Sollte ich sie rufen und ... Nein, das kann warten. Der neue Prokuratorinnen-Rat? Soll Bell sich damit abgeben. Soll ich mich verabschieden?
    Die Personalverschickung in die neue Diaspora hatte eine Konsolidierung erzwungen. Der Wüste vorausbleiben! Es war niederdrückend, und sie hatte das Gefühl, sich dem heute nicht stellen zu können. Vor einer Reise bin ich immer zappelig.
    Odrade verließ fluchtartig ihren Arbeitsraum und pirschte durch die Korridore. Sie sah sich an, wie ihre Untergebenen sich verhielten, pausierte in Eingängen, registrierte, was die Auszubildenden lasen und wie sie sich während der endlosen Prana-Bindu-Übungen verhielten.
    »Was lest ihr da?« fragte sie eine junge Akoluthe im Zweiten Stadium vor einem Projektor in einem halbdunklen Raum.
    »Tolstois Tagebücher, Mutter Oberin.«
    Der wissende Blick in den Augen der Akoluthe sagte: »Haben Sie den Originaltext im Kopf?« Die Frage stand ihr förmlich im Gesicht geschrieben! Sie versuchten stets solch gemeine Eröffnungsmanöver, wenn sie sie allein erwischten.
    »Tolstoi war ein Familienname!« fauchte Odrade. »Bei der Erwähnung der Tagebücher würde ich lieber Graf Lew Nikolajewitsch hören.«
    »Ja, Mutter Oberin.« Der Tadel hatte gesessen.
    Sanfter werdend, schleuderte Odrade dem Mädchen ein Zitat entgegen: »Ich bin kein Strom, ich bin ein Netz. – Er hat diese Worte als Zwölfjähriger in Jasnaja Poljana gesagt. Ihr werdet es in den Tagebüchern nicht finden, aber es sind möglicherweise die bedeutungsvollsten Worte, die er je geäußert hat.«
    Odrade wandte sich ab, bevor die Akoluthe ihr danken konnte. Stets belehrend!
    Dann wanderte sie durch die Hauptküche und inspizierte sie, jagte in den Regalen nach unsauberen Töpfen und registrierte das vorsichtige Mißtrauen, das selbst der Chefkoch ihrem Fortkommen entgegenbrachte.
    Die Küche dampfte nach den guten Gerüchen der Essensvorbereitungen. Sie vernahm die Klänge kräftigen Hackens und Rührens, aber die üblichen Frotzeleien legten sich bei ihrem Eintreten.
    Sie ging um den langen Tresen, an dem die Köche beschäftigt waren, und näherte sich dem erhobenen Sitz des Oberausbilders. Er war ein großer, fleischiger Mann mit hervorstechenden Backenknochen, und sein Gesicht sah ebenso gesund aus wie das Fleisch, über das er gebot. Odrade zweifelte nicht daran, daß er zu den besten Köchen der Geschichte gehörte. Sein Name paßte zu ihm: Placido Salat. Er hatte aus diversen Gründen ein warmes Plätzchen in ihrem Herzen, was auch die Tatsache mit einschloß, daß er ihren Leibkoch ausgebildet hatte. In den Tagen vor den Geehrten Matres hatte man Küchenbesichtigungen veranstaltet und den Besuchern Kostproben seiner Spezialitäten gereicht.
    »Darf ich unseren Senior-Koch Placido Salat vorstellen?«
    Sein Bœuf Placido (für ihn selbst nichts Überragendes) erweckte den Neid von vielen. Nur kurz angebraten und mit einer kräuterversetzten, würzigen Senfsauce serviert, die das Aroma des Fleisches nicht zu stark dominierte.
    Odrade hielt das Gericht für zu exotisch, aber das sagte sie natürlich nie laut.
    Als Salats Aufmerksamkeit (nach einer Unterbrechung, um eine Sauce zu korrigieren) voll auf sie gerichtet war, sagte Odrade: »Ich habe Appetit auf etwas Besonderes, Placido.«
    Er wußte sofort Bescheid. Mit diesen Worten eröffnete sie stets die Frage nach ihrer ›Spezialmahlzeit‹.
    »Vielleicht gedünstete Austern«, schlug er vor.
    Es ist ein Tanz, dachte Odrade. Sie wußten beide, was sie wollte.
    »Ausgezeichnet!« stimmte sie ihm zu und startete das erforderliche Ritual. »Aber sie müssen

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