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Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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enthüllen, was du suchst.«
    Ja! Die Erzielung eines Ungleichgewichts mit sensibilisierenden Fragen war der Zaubertrick der Mentaten.
    Etwas, das Murbella am vergangenen Abend gesagt hatte ... Was? Sie waren in ihrem Bett gewesen. Er rief sich die Zeitprojektion in Erinnerung zurück, die er an der Decke gesehen hatte: 9:47. Und er hatte gedacht: Diese Projektion kostet Energie.
    Er konnte den Strom der Schiffsenergie beinahe fühlen. Ein gigantisches Gehege, von der Zeit isoliert. Eine reibungslose Maschinerie, um eine mimetische Präsenz zu erzeugen, die kein Instrument von ihrem natürlichen Hintergrund unterscheiden konnte. Zwar nicht vor den Augen verborgen, aber vor der Vorhersehung; es sei denn, die Maschinerie war nicht in Betrieb.
    Murbella neben ihm: eine andere Art Macht, und beide sich der Kraft bewußt, die versuchte, sie aneinander zu ketten. Welche Energie es erforderte, diesen beiderseitigen Magnetismus zu unterdrücken! Sexuelle Anziehungskraft aufzubauen und aufzubauen und aufzubauen.
    Murbella, redend. Ja, das war es. Auf eigentümliche Weise selbstanalytisch. Sie näherte sich ihrem Leben mit einer neuen Reife, mit einem auf Bene Gesserit-Weise höheren Bewußtsein und der Überzeugung, daß in ihr etwas von grandioser Stärke heranwuchs.
    Jedesmal, wenn er diesen Wechsel zur Bene Gesserit erkannte, fühlte er sich traurig. Der Tag unserer Trennung rückt näher.
    Aber Murbella redete.
    »Sie (Odrade war oft ›Sie‹ für sie) fragt mich immer wieder, wie ich meine Liebe zu dir bewerte.«
    Daran denkend ließ Idaho es abspulen.
    »Das gleiche hat sie auch bei mir versucht.«
    »Und was sagst du dann?«
    »Odi et amo. Excrucior.«
    Sie erhob sich auf einen Ellbogen und sah auf ihn herab. »Welche Sprache ist das?«
    »Eine sehr alte, die Leto mich einst lernen ließ.«
    »Übersetze!« Bestimmt. Ausdruck ihres alten Ichs.
    »Ich hasse sie, und ich liebe sie. Und ich bin ausgelaugt.«
    »Haßt du mich wirklich?« Ungläubig.
    »Ich hasse es, auf diese Weise gebunden und nicht mein eigener Herr zu sein.«
    »Würdest du mich verlassen, wenn du könntest?«
    »Ich möchte die Entscheidung jederzeit neu treffen können. Ich möchte Kontrolle darüber haben.«
    »Es ist ein Spiel, in dem eins der Teile nicht bewegt werden kann.«
    Da war es! Ihre Worte.
    Als sie ihm wieder zu Bewußtsein kamen, verspürte Idaho zwar keine Hochstimmung, aber das Gefühl, seine Augen hätten sich nach einem langen Schlaf wieder geöffnet. Ein Spiel, in dem eins der Teile nicht bewegt werden kann. Ein Spiel ... Seine Sehweise des Nicht-Schiffes und dessen, was die Schwesternschaft hier tat.
    Der Wortwechsel hatte noch mehr ergeben.
    »Dieses Schiff ist unsere Spezialschule«, sagte Murbella.
    Er konnte nur zustimmen. Die Schwesternschaft hatte seine Mentat-Fähigkeiten nachdrücklich auf Bildschirmdaten und Statistiken gelenkt, was nichts ergeben hatte. Er fühlte, wohin dies führen konnte und spürte bleierne Furcht.
    »Du reinigst die Nervenbahnen. Du blockst Konfusion und nutzlose Überlegenheit ab.«
    Man sandte seine Reaktionen jener gefährlichen Modalität hinterher, der Mentaten aus dem Wege gehen sollten. »Dort kann man sich selbst verlieren.«
    Man führte den Studenten menschliches Gemüse vor, ›mißlungene Mentaten‹, die man am Leben erhielt, um die Gefahren zu verdeutlichen.
    Trotzdem, sehr verlockend. Man konnte die Macht in besagtem Verfahren sinnlich erfassen. Nichts verborgen. Alles bekannt.
    Inmitten dieser Furcht: Murbella, die sich auf dem Bett drehte und sich ihm zuwandte. Er spürte, wie der sexuelle Reiz beinahe explosiv wurde.
    Noch nicht! Noch nicht!
    Einer von ihnen hatte etwas anderes gesagt. Was? Er hatte über die Begrenzungen der Logik als Werkzeug zur Enthüllung der Bene Gesserit-Motive nachgedacht.
    »Versuchst du oft, sie zu analysieren?« fragte Murbella.
    Unheimlich, wie sie es machte, seine unausgesprochenen Gedanken anzusprechen. Sie leugnete es jedoch, Gedanken zu lesen. »Ich lese nur dich, Ghola mein. Du gehörst mir, weißt du?«
    »Und umgekehrt.«
    »Das ist nur zu wahr.« Sie blödelte darüber hinweg, aber es verbarg etwas Tieferes und Gewundeneres.
    Es gab eine Fallgrube in jeder Analyse der menschlichen Psyche, und das sagte er ihr. »Die Vorstellung, daß man weiß, warum man sich auf seine Weise verhält, liefert einem alle möglichen Entschuldigungen für ein außergewöhnliches Verhalten.«
    Entschuldigungen für außergewöhnliches Verhalten! Schon wieder ein

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