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Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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verantwortlich für ihn.«
    »Du glaubst es nicht?«
    »Für ihn bist du sein Vater.«
    »Nicht so.«
    »Nein, aber ... hast du in der gleichen Weise über den Bashar gedacht?«
    »Als er meine Erinnerungen restaurierte? Ja .«
    »Ihr seid ein Paar intellektueller Waisen, die stets nach Eltern suchen, die es nicht gibt. Er hat nicht die geringste Vorstellung davon, wie weh du ihm tun wirst.«
    »Sowas reißt eine Familie auseinander.«
    »Also haßt du den Bashar in ihm und freust dich darauf, ihm wehzutun.«
    »Hab ich nicht gesagt.«
    »Warum ist er so wichtig?«
    »Der Bashar? Ein militärisches Genie. Tut stets das Unerwartete. Bringt seine Feinde dadurch aus der Fassung, daß er dort auftaucht, wo sie ihn niemals erwartet haben.«
    »Könnte dies nicht jeder tun?«
    »Nicht auf seine Weise. Er erfindet Taktiken und Strategien. Einfach so!« Er schnippte mit den Fingern.
    »Noch mehr Gewalt. Wie die Geehrten Matres.«
    »Nicht immer. Er hat den Ruf, Schlachten auch ohne Kampf zu gewinnen.«
    »Geschichte hab ich auch studiert.«
    »Trau ihr nicht!«
    »Aber du hast doch selbst gesagt ...«
    »Die Historie konzentriert sich auf die Konfrontationen. Sie enthält manche Wahrheit, aber sie verbirgt Dinge, die beständiger sind und trotz plötzlicher Umwälzungen weiter bestehen bleiben.«
    »Dinge, die beständiger sind?«
    »Welche Historie erreicht schon die Frau auf dem Reisfeld, die einen Wasserbüffel vor ihren Pflug spannt, während ihr Gatte sonstwo ist, wahrscheinlich zum Kriegsdienst eingezogen, mit einer Waffe in der Hand?«
    »Warum ist das beständiger und wichtiger als ...«
    »Die Kleinen zu Hause brauchen Nahrung. Der Mann ist fort, zum alljährlichen Wahnsinn. Jemand muß pflügen. Sie ist das wahre Abbild menschlicher Beständigkeit.«
    »Das klingt alles so verbittert. Das finde ich seltsam.«
    »Angesichts meiner militärischen Vergangenheit?«
    »Deswegen, ja, weil die Bene Gesserit ihren Bashar und ihre Elitetruppen so hervorgehoben haben ...«
    »Du hältst sie nur noch für eine eingebildete Gruppierung, die sich auf überhebliche Weise der Gewalt bedient? Daß sie die Frau mit dem Pflug einfach überrennen?«
    »Warum nicht?«
    »Weil ihnen nur wenig entgeht. Die Gewalttätigkeiten bewegen sich an der pflügenden Frau vorbei und bemerken nur selten, daß sie die fundamentale Realität gestreift haben. Eine Bene Gesserit würde sich dergleichen nicht entgehen lassen.«
    »Noch einmal: Warum?«
    »Die Eingebildeten haben nur begrenzte Sicht, weil sie eine Todes-Realität steuern. Die Frau und der Pflug sind Lebens-Realität. Ohne Lebens-Realität würde es keine Menschheit geben. Der Tyrann hat dies gesehen. Die Schwestern segnen ihn dafür, wenn sie ihn auch gleichzeitig verfluchen.«
    »Du bist also ein williger Teilnehmer an ihrem Traum.«
    »Ich schätze, das bin ich.« Er klang überrascht.
    »Und du bist absolut ehrlich mit Teg?«
    »Er fragt, ich gebe ihm ehrliche Antworten. Ich glaube nicht, daß man der Neugier Gewalt antun sollte.«
    »Und du bist voll verantwortlich für ihn?«
    »So hat sie es nicht gesagt.«
    »Ahhh, mein Geliebter! So hat sie es nicht gesagt. Du nennst Bell eine Heuchlerin, ohne Odrade mit einzuschließen. Duncan, wenn du bloß wüßtest ...«
    »Wenn wir die Kom-Augen schon ignorieren, spuck es aus!«
    »Lügen, Schwindel, tückische ...«
    »He! Die Bene Gesserit?«
    »Sie haben diese altehrwürdige Entschuldigung: Schwester A tut es; wenn ich es auch tue, ist es nicht so schlimm. Zwei Verbrechen heben einander auf.«
    »Welche Verbrechen?«
    Sie zögerte. Soll ich es ihm sagen? Nein. Aber irgendeine Antwort erwartet er. »Bell ist erfreut darüber, daß ihr, Teg und du, die Rollen getauscht habt! Sie wartet jetzt auf seinen Schmerz.«
    »Vielleicht sollten wir sie enttäuschen.« Er hatte es kaum ausgesprochen, als ihm klar wurde, daß es ein Fehler gewesen war. Zu früh.
    »Poetische Gerechtigkeit!« Murbella war entzückt.
    Sie müssen abgelenkt werden! »Sie interessieren sich nicht für Gerechtigkeit. Fairness, ja. Sie haben eine Predigt: ›Jene, über die ein Urteil gefällt wird, müssen dessen Fairness akzeptieren.‹«
    »Sie konditionieren einen also, ihr Urteil hinzunehmen.«
    »Jedes System hat seine Gesetzeslücken.«
    »Du weißt doch, Liebling, Akoluthen erfahren etwas.«
    »Deswegen sind sie Akoluthen.«
    »Ich meine damit, daß wir uns miteinander unterhalten.«
    »Wir? Bist du eine Akoluthe? Du bist eine Bekehrte!«
    »Was ich auch bin, ich

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