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Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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verhindern.
    »Was?«
    Seine Stimme war das Komischste, das sie je gehört hatte. Sie streckte eine Hand nach ihm aus und schüttelte den Kopf. »Ohhh ... ohhh ...«
    »Murbella, stimmt was nicht mit dir?«
    Sie konnte nur weiter den Kopf schütteln.
    Er versuchte ein provisorisches Lächeln. Es beruhigte sie, und sie lehnte sich an ihn. »Nein!« (Als seine rechte Hand wanderte.) »Ich will nur nahe bei dir sein.«
    »Sieh mal, wie spät es ist!« Er deutete mit dem Kinn zur Decke. »Fast drei.«
    »Es war so komisch, Duncan.«
    »Dann erzähl's mir!«
    »Sobald ich wieder zu Atem gekommen bin.«
    Er drückte sie auf ihr Kissen. »Wir sind wie ein uraltes Ehepaar. Witzige Geschichten mitten in der Nacht.«
    »Nein, Liebling, wir sind anders.«
    »Eine Frage des Blickwinkels, sonst nichts.«
    »Der Qualität«, insistierte sie.
    »Was war so komisch?«
    Sie berichtete ihm von ihrem Alptraum, den sie Bellonda zu verdanken hatte.
    »Zensunni. Eine sehr alte Technik. Die Schwestern wenden sie an, um einen aus traumatischen Zusammenhängen zu befreien. Worte, die Reaktionen des Unterbewußtseins hervorrufen.«
    Die Angst kehrte zurück.
    »Murbella, warum zitterst du so?«
    »Die Ausbilderinnen der Geehrten Matres haben uns davor gewarnt, daß schreckliche Dinge geschehen würden, wenn wir in Zensunni-Hände fielen.«
    »Unsinn! Ich habe als Mentat das gleiche durchgemacht.«
    Seine Worte beschwörten ein weiteres Traumfragment herauf. Eine Bestie mit zwei Köpfen. Beide Mäuler waren offen. Worte waren in ihnen. Links stand ›Ein Wort‹, rechts ›führt zum anderen‹.
    Heiterkeit ersetzte ihre Angst. Sie verflüchtigte sich ohne Gelächter. »Duncan!«
    »Mmmmmm.« Die Entferntheit eines Mentaten.
    »Bell hat gesagt, die Bene Gesserit setzen Worte als Waffen ein – ihre Stimmkraft. ›Kontrollwerkzeuge‹ hat sie sie genannt.«
    »Eine Lehre, die du beinahe wie einen Instinkt verinnerlichen mußt. Bevor du dies nicht gelernt hast, werden sie dir bei der tieferen Ausbildung nicht trauen.«
    Und ich werde dir hinterher nicht mehr trauen.
    Sie rollte sich weg von ihm und schaute zu den Kom-Augen hinauf, die an der Decke – um die Zeitprojektion herum – glitzerten.
    Ich bin immer noch in der Probezeit.
    Es war ihr bewußt, daß ihre Ausbilderinnen privat über sie sprachen. Sobald sie irgendwo eintrat, verstummten schlagartig die Gespräche. Man sah sie auf eine Weise an, als sei sie eine interessante Spezies.
    Bellondas Stimme brachte ihren Geist in Unordnung.
    Alptraumranken. Es war kurz vor Mittag gewesen, und sie hatte den Schweiß ihrer Anstrengung selbst riechen können. Die Probandin: drei Schritte von der Ehrwürdigen Mutter entfernt, pflichtgemäß. Bells Stimme:
    »Sei nie Spezialist! Es engt einen zu sehr ein.«
    Und all das, nur weil ich gefragt habe, ob es keine Worte gäbe, die die Bene Gesserit leiten.
    »Duncan, warum kombinieren sie die mentale Ausbildung mit der körperlichen?«
    »Geist und Körper bestärken einander.« Schläfrig.
    Verdammt noch mal! Er schläft wieder ein!
    Sie rüttelte Duncans Schulter. »Wenn Worte so verdammt unwichtig sind, warum reden sie dann so oft über Lehrmethoden?«
    »Ideale«, murmelte er. »Schmutziges Wort.«
    »Was?« Sie schüttelte ihn heftiger.
    Er drehte sich auf den Rücken und bewegte die Lippen, dann sagte er: »Lehrmethoden gleich Ideale gleich schlechter Weg. Angeblich sind wir alle Schöpfer von Idealen ... von ›Ordnungen‹, glaube ich, meinen sie.«
    »Warum ist das so schlecht?«
    »Gibt anderen den Ansatzpunkt, uns zu vernichten oder uns in ... Dingen zu verlieren, die wir nicht ändern wollen.«
    »In bezug auf Geist und Körper irrst du.«
    »Hm?«
    »Die Zwänge ketten das eine an das andere.«
    »Habe ich das nicht gesagt? He! Wollen wir nun reden oder schlafen – oder was?«
    »›Oder was‹ heute nicht mehr. Nicht heute nacht.«
    Ein tiefer Seufzer kam aus seiner Brust.
    »Man ist nicht darauf aus, meine Gesundheit zu steigern«, sagte sie.
    »Das hat auch niemand behauptet.«
    »Das kommt später, nach der Agonie.« Sie wußte, daß er es nicht ausstehen konnte, an die tödliche Prüfung erinnert zu werden, aber sie hatte es nicht vermeiden können. Der Gedanke daran erfüllte ihren Geist.
    »Na schön!« Er setzte sich aufrecht hin, klopfte sein Kissen in Form und lehnte sich zurück, um sie anzusehen. »Was ist los?«
    »Sie sind so verdammt gerissen mit ihren Wortwaffen! Sie hat Teg zu dir gebracht und gesagt, du seist voll

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