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Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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habe Geschichten gehört. Dein Teg ist möglicherweise gar nicht das, was er zu sein scheint.«
    »Akoluthen-Geschwätz!«
    »Es gibt Geschichten, die stammen von Gammu, Duncan.«
    Er sah sie an. Gammu? Wenn er an den Planeten dachte, dachte er stets an dessen ursprünglichen Namen: Giedi Primus. Das Höllenloch der Harkonnens.
    Sie faßte sein Schweigen als eine Einladung zum Weiterreden auf. »Man sagt, Teg habe sich so schnell bewegen können, daß das Auge ihn nicht mehr sehen konnte, daß ...«
    »Vielleicht hat er die Geschichten selbst in Umlauf gebracht.«
    »Manche Schwestern mißbilligen sie. Sie warten ab und studieren sein Verhalten und treffen Vorsichtsmaßnahmen.«
    »Hast du aus deinen wertvollen geschichtlichen Aufzeichnungen denn nichts über Teg erfahren? Es wäre typisch für ihn, derartige Gerüchte in die Welt zu setzen. Damit die Leute vorsichtig sind.«
    »Vergiß nicht, daß ich damals auch auf Gammu war. Die Geehrten Matres waren sehr aufgeregt. In Rage. Weil etwas schiefgegangen war.«
    »Sicher. Teg hat das Unerwartete getan. Hat sie überrumpelt. Er hat eins ihrer Nicht-Schiffe gestohlen.« Er klopfte auf die Wand neben sich. »Dieses hier.«
    »Die Schwesternschaft hat ihre eigenen Tabus, Duncan. Ich kriege immer wieder zu hören, daß ich auf die Agonie warten soll. Alles wird dann klar werden! Verdammt sollen sie sein!«
    »Hört sich an, als würde man dich auf die Lehren der Missionaria vorbereiten. Die Organisation von Religionen für spezielle Zwecke und ausgewählte Völkerschaften.«
    »Du siehst nichts Falsches darin?«
    »Ethik. Ich streite mich nicht mit Ehrwürdigen Müttern.«
    »Warum nicht?«
    »Religionen scheitern an dieser Klippe. Die Bene Gesserit scheitern nicht.«
    Duncan, wenn du nur ihre Ethik kennen würdest! »Es stört sie, daß du so viel über sie weißt.«
    »Bell hat mich nur deswegen umbringen wollen.«
    »Du hältst Odrade nicht für genau so schlecht?«
    »Welch eine Frage!« Odrade? Eine erschreckende Frau, wenn man sich mit ihren Fähigkeiten auseinandersetzte. Eben eine Atreides. Ich habe solche und solche Atreides kennengelernt. Diese ist eine Bene Gesserit erster Klasse. Teg ist das Atreides-Ideal.
    »Odrade hat gesagt, sie vertraut deiner Loyalität den Atreides gegenüber.«
    »Ich bin der Ehre der Atreides treu, Murbella.« Und ich treffe meine eigenen moralischen Entscheidungen – über die Schwesternschaft, das Kind, das sie meiner Obhut anvertraut haben, Sheeana und ... und meine Geliebte.
    Murbella beugte sich ihm entgegen. Ihre Brüste streiften seinen Arm, als sie ihm ins Ohr flüsterte: »Manchmal könnte ich jede von ihnen umbringen, die in meiner Reichweite ist!«
    Glaubt sie, man könnte sie nicht hören? Er setzte sich aufrecht hin, zog sie mit sich. »Was bringt dich so auf?«
    » Sie will, daß ich Scytale bearbeite.«
    Bearbeite. Ein Bene Gesserit-Euphemismus. Na ja, warum nicht? Sie hat Unmengen von Männern ›bearbeitet‹, bevor sie mit mir zusammenstieß. Dennoch überkam ihn eine altertümliche Ehegattenreaktion. Nicht nur das ... auch noch Scytale? Mit einem verdammten Tleilaxu?
    »Mutter Oberin?« Er mußte sich vergewissern.
    »Genau die, keine andere.« Fast leichten Herzens, nun, wo sie ihre Last abgeladen hatte.
    »Wie ist deine Reaktion?«
    »Sie sagte, es sei deine Idee.«
    »Meine ... Niemals! Ich habe zwar vorgeschlagen, daß wir versuchen könnten, ihm Informationen zu entlocken, aber ...«
    »Sie sagten, für eine Bene Gesserit sei es eine ganz normale Sache – ebenso wie für die Geehrten Matres. Mach es mit diesem hier! Verführe den da! Reine Routine.«
    »Ich habe nach deiner Reaktion gefragt.«
    »Ich habe gemeutert.«
    »Warum?« Nachdem ich deine Vergangenheit kenne ...
    »Weil ich dich liebe, Duncan ... und mein Körper ... dir Genuß bescheren soll ... so wie du ...«
    »Da sind wir nun ein altes Ehepaar, und die Hexen versuchen, uns auseinander zu dividieren.«
    Seine Worte ließen eine klare Vision der Lady Jessica in ihm entstehen, der Geliebten seines längst dahingegangenen Herzogs, der Mutter Muad'dibs. Ich habe sie geliebt. Sie hat mich zwar nicht geliebt, aber ... Den Blick, den er jetzt in Murbellas Augen sah, hatte er auch bei Jessica gesehen – wenn sie den Herzog angeschaut hatte: blinde, unerschütterliche Liebe. Jene Sache, der die Bene Gesserit mißtrauten. Jessica war sanfter gewesen als Murbella – aber hart im Kern. Und Odrade ... sie war in jeder Beziehung hart. Ganz aus Plastahl

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