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Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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innezuhalten. War sie etwa schlanker geworden? Es gab zwar keine Möglichkeit, eine Mutter Oberin ganz und gar von dem abzuschneiden, was innerhalb ihres Aufgabengebietes vor sich ging, aber manchmal lenkte sie der Druck der Arbeit schon von Kleinigkeiten ab. Und dazu gehörte natürlich auch das gewöhnliche Erscheinungsbild Ehrwürdiger Mütter – und ein negatives war da ebenso erhellend wie ein positives. Als sie darüber nachdachte, wurde Odrade klar, daß die neue Bellonda bereits seit mehreren Wochen in ihrem Umfeld wirkte.
    Etwas war mit ihr geschehen. Jede Ehrwürdige Mutter konnte mit vernünftigen Übungen ihr Gewicht und ihre Figur kontrollieren. Es war eine Sache der internen Chemie – gedrosseltes Feuer oder lichterloh brennendes. Die rebellische Bellonda hatte seit Jahren einen feisten Leib zur Schau gestellt.
    »Du hast abgenommen«, sagte Odrade.
    »Das Fett wurde mir hinderlich. Es machte mich langsam.«
    Das allerdings war für Bell nie ein Grund gewesen, ihr Verhalten zu ändern. Sie hatte es stets mit der Schnelligkeit ihres Geistes ausgeglichen – mit Hochrechnungen und schnellerer Übermittlung.
    »In Wirklichkeit hat dich aber Duncan dazu gebracht, oder nicht?«
    »Ich bin weder eine Heuchlerin noch ein Verbrecher!«
    »Ich glaube, es wird Zeit, daß ich dich in eine Straffestung schicke.«
    Dieser des öfteren wiederkehrende humoristische Einwand brachte Bellonda normalerweise auf. Heute jedoch nicht. Warum nicht? Unter dem Druck von Odrades Blick sagte sie schließlich: »Wenn du es schon wissen willst, es liegt an Sheeana. Sie war ständig hinter mir her und sagte, ich solle meine Erscheinung dahingehend verbessern, daß ich den Kreis meiner Verbündeten erweitern könne. Sie war eine Plage! Ich habe es nur getan, damit sie endlich den Mund hielte!«
    »Warum verspäten sich Tam und Sheeana?«
    »Sie sehen sich unser letztes Treffen mit Duncan an. Ich habe dafür gesorgt, daß es nur einem kleinen Kreis zugänglich gemacht wird. Ich kann nicht sagen, was passiert, wenn es sich allgemein herumspricht.«
    »Was nicht zu vermeiden ist.«
    »Eben. Ich will nur Zeit für uns schinden.«
    »Ich möchte nicht, daß es unterdrückt wird, Bell.«
    »Dar, was hast du vor?«
    »Das werde ich auf einer Synode bekanntgeben.«
    Bellonda sagte nichts, aber ihr Blick zeigte ihre Überraschung.
    »Eine Synode ist mein Recht«, sagte Odrade.
    Bellonda lehnte sich zurück und starrte Odrade abschätzend und fragend an – wortlos. Die letzte Synode der Bene Gesserit hatte nach dem Tod des Tyrannen stattgefunden. Und davor, als er an die Macht gekommen war. Seit den Angriffen der Geehrten Matres war noch keine Synode möglich gewesen. Sie hätte zuviel Zeit in Anspruch genommen. Und die Arbeit ging vor.
    Plötzlich sagte Bellonda: »Willst du es riskieren, Schwestern von unseren noch bestehenden Festungen herzuholen?«
    »Nein. Dortujla wird sie vertreten. Wie du weißt, gibt es einen Präzedenzfall.«
    »Zuerst hast du Murbella freigelassen; jetzt berufst du eine Synode ein.«
    »Freigelassen? Murbella wird von goldenen Ketten festgehalten. Wohin sollte sie ohne ihren geliebten Duncan schon gehen?«
    »Aber du hast Duncan die Freiheit gegeben, das Schiff zu verlassen!«
    »Hat er es getan?«
    Bellonda sagte: »Glaubst du, die Informationen über die Schiffsbewaffnung sind alles, was er sich nehmen wird?«
    »Ich weiß es.«
    »Ich fühle mich an Jessica erinnert, die dem Mentaten, der sie töten wollte, den Rücken zukehrte.«
    »Sein eigener Glaube hatte ihn unbeweglich gemacht.«
    »Manchmal nimmt der Stier den Matador auf die Hörner, Dar.«
    »Aber nur sehr, sehr selten.«
    »Unser Überleben sollte nicht von Statistiken abhängen.«
    »Einverstanden. Deswegen berufe ich die Synode ein.«
    »Einschließlich der Akoluthen?«
    »Einschließlich aller.«
    »Selbst Murbella? Kriegt sie eine Akoluthen-Stimme?«
    »Ich glaube, bis dahin könnte sie schon eine Ehrwürdige Mutter sein.«
    Bellonda keuchte: »Du gehst zu schnell voran, Dar!«
    »Die Zeiten erfordern es nun mal.«
    Bellonda schaute auf die Tür des Speisesaals. »Da ist Tam. Später, als ich erwartet habe. Ich frage mich, ob sie sich die Zeit genommen haben, Murbella zu konsultieren.«
    Tamalane kam näher, sie atmete schwer, da sie sich beeilt hatte. Sie fiel auf ihren blauen Stuhlhund, bemerkte dessen neue Position und sagte: »Sheeana wird gleich hier sein. Sie führt Murbella noch Aufzeichnungen vor.«
    Bellonda sagte zu ihr: »Sie will

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