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Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Murbella der Agonie aussetzen und eine Synode einberufen.«
    »Das überrascht mich nicht.« Tamalane sprach mit kalter Präzision. »Die Stellung dieser Geehrten Mater muß so schnell wie möglich klargestellt werden.«
    Sheeana kam zu ihnen. Sie nahm den Schlingensessel zu Odrades linker Seite und sagte, als sie saß: »Habt ihr Murbella schon mal gehen sehen?«
    Odrade war von dieser plötzlichen Frage überrascht. Sie war ohne Einleitung geäußert worden, errang ihre Aufmerksamkeit jedoch sofort. Murbella, wie sie über das Quadrat geht. Sie hatte sie an diesem Morgen von einem hohen Fenster aus beobachtet. Schönheit war in ihr gewesen, der sich das Auge nicht entziehen konnte. Für die restlichen Bene Gesserit – Ehrwürdige Mütter oder Akoluthen – war sie so etwas wie eine Exotin. Sie war als Erwachsene aus dem gefährlichen Draußen gekommen. Eine von ihnen. Es waren jedoch ihre Bewegungen, die das Auge bestachen. In ihnen war ein Ebenmaß, das weit über die Norm hinausging.
    Sheeanas Frage dirigierte den Geist der Beobachtenden um. Irgend etwas an Murbellas tatsächlich angenehmem Schreiten über das Quadrat erforderte eine Neubesinnung. War es das?
    Murbellas Bewegungen waren stets sorgfältig gewählt. Sie schlossen alles aus, was nicht erforderlich war, um von da nach dort zu kommen. Der Weg des geringsten Widerstandes? Dieser Ausblick auf Murbella ... Ein plötzlicher Krampf durchfuhr Odrade. Sheeana hatte es natürlich bemerkt. Gehörte Murbella zu denjenigen, die jederzeit den leichtesten Weg wählten? Odrade sah die gleiche Frage auf den Gesichtern ihrer Gefährtinnen.
    »Die Agonie wird es aussortieren«, sagte Tamalane.
    Odrade sah Sheeana von der Seite an. »Nun?« Immerhin hatte sie die Frage gestellt.
    »Vielleicht liegt es nur daran, daß sie keine Energie verschwendet. Aber ich bin mit Tam einig: die Agonie.«
    »Machen wir einen schrecklichen Fehler?« fragte Bellonda.
    Irgend etwas an der Art, wie sie diese Frage stellte, sagte Odrade, daß sie eine Mentaten-Hochrechnung vorgenommen hatte. Sie hat erkannt, was meine Absicht ist!
    »Wenn du einen besseren Kurs kennst, enthülle ihn, und zwar jetzt!« sagte Odrade. Oder halte Frieden!
    Das Schweigen ergriff sie. Odrade sah ihre Gefährtinnen der Reihe nach an. Ihr Blick blieb an Bell haften.
    Welche Götter auch immer – helft uns! Und ich, eine Bene Gesserit, bin zu agnostisch eingestellt, um diese Bitte mit irgend etwas mehr auszusprechen als der Hoffnung, alle Möglichkeiten abzudecken. Sag es nicht, Bell! Wenn du weißt, was ich tun will, weißt du auch die Zusammenhänge.
    Bellonda unterbrach Odrades starren Blick mit einem Husten. »Essen wir nun oder reden wir? Die Leute schauen schon her.«
    »Sollten wir uns Scytale noch einmal vornehmen?« fragte Sheeana.
    War das ein Versuch, mich abzulenken?
    Bellonda sagte: »Gebt ihm nichts! Er ist in der Reserve. Laßt ihn schwitzen!«
    Odrade sah Bellonda prüfend an. Das Schweigen, das Odrade ihr aufgrund ihrer heimlichen Entscheidung auferlegt hatte, wurmte sie. Sie vermied es, Sheeana in die Augen zu sehen. Eifersucht! Bell ist eifersüchtig auf Sheeana!
    Tamalane sagte: »Ich bin jetzt zwar nur noch in beratender Funktion tätig, aber ...«
    »Hör auf damit, Tam!« fauchte Odrade.
    »Tam und ich haben diesen Ghola auseinandergenommen«, sagte Bellonda. (Idaho war stets ›dieser Ghola‹, wenn Bellonda etwas Diskreditierendes zu sagen hatte.) »Warum glaubte er, er müsse sich im Geheimen mit Sheeana unterhalten?« Sheeana traf ein harter Blick.
    Odrade sah ein allgemeines Mißtrauen. Sie glaubt der Erklärung nicht. Steht sie Duncans emotionaler Befangenheit ablehnend gegenüber?
    Sheeana sagte schnell: »Die Mutter Oberin hat das doch schon erklärt!«
    »Emotionen«, höhnte Bellonda.
    Odrade hob die Stimme und war über die Reaktion überrascht. »Das Unterdrücken von Emotionen ist eine Schwäche!«
    Tamalanes buschige Augenbrauen hoben sich.
    Sheeana wandte ein: »Wer sich nicht biegt, der bricht.«
    Bevor Bellonda darauf reagieren konnte, sagte Odrade: »Eis kann in Stücke geschlagen oder geschmolzen werden. Eisstückchen sind durch jede Angriffsform verletzbar.«
    »Ich bin hungrig«, sagte Sheeana.
    Frieden stiften? Nicht eben eine Rolle, die man von Häschern erwartete.
    Tamalane stand auf. »Bouillabaisse. Wir müssen den Fisch essen, bevor wir kein Meer mehr haben. Wir haben nicht genug Nullentropie-Lager.«
    Im sanftesten aller Simulflüsse nahm Odrade wahr, daß sich

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