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Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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aber irgendwann ...
    »Also gehört einem mit Sicherheit nie etwas. Ja, und?« Sarkastisch, sehr sarkastisch.
    »Du sprichst zwar ein paar richtige Worte, aber ich glaube nicht, daß du schon einen Platz in dir gefunden hast, an dem du dein Leben lang bleiben kannst.«
    »Bevor mich ein Feind aufstöbert und tötet?«
    Die Ausbildung der Geehrten Matres ist so zäh wie Klebstoff! Aber sie hat neulich nachts auf eine Weise mit Duncan gesprochen, die mir sagt, daß sie soweit ist. Das Van Gogh-Gemälde hat sie, glaube ich, sensibilisiert. Ich habe es in ihrer Stimme gehört. Ich muß mir die Aufzeichnungen noch einmal ansehen.
    »Wer würde dich töten wollen, Murbella?«
    »Ihr würdet einem Angriff der Geehrten Matres niemals standhalten können!«
    »Ich habe die uns betreffende grundlegende Tatsache bereits ausgedrückt: Es gibt keinen Ort, der für alle Zeiten sicher ist.«
    »Schon wieder eine von deinen verdammten nutzlosen Lektionen!«
    Im Akoluthensaal fiel Odrade ein, daß sie die Zeit zum erneuten Ansehen der Aufzeichnung von Duncan und Murbella nicht gefunden hatte. Beinahe hätte sie einen hörbaren Seufzer ausgestoßen. Sie überdeckte ihn mit einem Hüsteln. Die jungen Frauen durften eine Mutter Oberin niemals aus der Rolle fallen sehen.
    In die Wüste, zu Sheeana! Ich werde die Inspektionsreise machen, sobald ich Zeit dazu finde. Zeit!
    Die neben Odrade sitzende Akoluthe räusperte sich erneut. Odrade maß sie aus den Augenwinkeln. Sie war blond und trug ein kurzes schwarzes Kleid, das an den Rändern weiß abgesetzt war. Zwischen dem zweiten und dritten Stadium. Keine Kopfbewegung in Odrades Richtung, kein Blick von der Seite.
    Dies werde ich auf meiner Inspektionsreise vorfinden: Ängste. Und im Freien: jene Dinge, die wir immer sehen, wenn uns die Zeit zwischen den Fingern zerrinnt – ungefällte Bäume, weil die Holzfäller nicht mehr da sind, in die Diaspora gezwungen, ins Grab, oder weil sie anderswo hingegangen sind, vielleicht sogar in die Schuldknechtschaft. Werden wir Bauruinen eines Tages anziehend finden, weil sie unfertig sind, von ihren Erbauern verlassen? Nein. Für Extravaganzen haben wir nicht viel übrig.
    Die Erinnerungen der Anderen wiesen Beispiele auf, und sie glaubte, sie würde sie finden: alte Gebäude, die wegen ihrer Unfertigkeit schöner wirkten. Der Erbauer: bankrott, ein Bauherr, der seinen Ärger an seiner Geliebten ausließ ... Manche Dinge waren gerade deswegen interessanter: alte Gemäuer, Ruinen, Skulpturen der Zeit.
    Was würde Bell dazu sagen, ließe ich eine solche Spielerei in meinem Lieblingsgarten errichten?
    Die Akoluthe neben Odrade sagte: »Mutter Oberin?«
    Ausgezeichnet! Sie finden nur selten diesen Mut.
    »Ja?« Ihre Rückfrage: matt. Ich hoffe, daß es wichtig ist. Ob sie es bemerkte?
    Sie bemerkte es. »Ich belästige Sie nur deswegen, Mutter Oberin, weil es dringlich ist und ich Ihr Interesse an den Gärten kenne.«
    Prächtig! Sie hatte zwar stämmige Beine, aber offenbar einen flinken Verstand. Odrade musterte sie schweigend.
    »Ich bin diejenige, die die Landkarte für Ihren Schlafraum anfertigt, Mutter Oberin.«
    Also war sie eine verläßliche Untergebene; jemand, den man mit einer Arbeit für die Mutter Oberin betraute. Noch besser.
    »Werde ich sie bald bekommen?«
    »In zwei Tagen, Mutter Oberin. Ich justiere gerade die Folie, die das tägliche Anwachsen der Wüste aufzeigen soll.«
    Ein kurzes Nicken. Es hatte zu ihrer ursprünglichen Anweisung gehört: eine Akoluthe sollte die Landkarte auf dem neuesten Stand halten. Odrade wollte morgens erwachen und ihre Vorstellungskraft von wechselnden Anblicken inspirieren lassen. Es sollte das erste sein, was sie nach dem Aufwachen wahrnahm.
    »Ich habe heute morgen einen Report in Ihrem Arbeitszimmer hinterlassen, Mutter Oberin. Mit einem Titel ›Gartenverwaltung‹. Vielleicht haben Sie ihn gesehen.«
    Odrade hatte nur den Titel gesehen. Sie hatte sich, von den Übungen kommend, verspätet und war darauf aus gewesen, Murbella zu treffen. Von Murbella hing so viel ab!
    »Die Pflanzungen rund um das Zentrum müssen entweder aufgegeben, oder es müssen Schritte eingeleitet werden, sie zu erhalten«, sagte die Akoluthe. »Das ist der Kern des Berichts.«
    »Wiederhole ihn Wort für Wort!«
    Die Nacht brach herein, und die Raumbeleuchtung flammte auf, während Odrade ihr zuhörte. Prägnant. Kurz und bündig. Der Report wies einen Anflug von Ermahnung auf, in dem Odrade erkannte, daß er ursprünglich von

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