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Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Titel: Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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herausfordernder, wilder Blick und die deutliche Zurschaustellung von Wut und Bedrohlichkeit ihre Opfer dazu brachte, sich zu unterwerfen. Im scharfen Gegensatz dazu betrachteten Ehrwürdige Mütter Emotionen als eine Schwäche und unterwarfen sie rigider Kontrolle.
    »Im Laufe der Jahre bin ich vielen gegenübergetreten, die mich herauszufordern wagten. Ich habe sie alle getötet«, sagte Murbella. »Ich habe gegen Geehrte Matres gekämpft, die meine Herrschaft nicht anerkennen wollten. Ich habe mich gegen Bene Gesserit durchgesetzt, die mein Tun ablehnten. Wie viel Blut und Zeit soll ich noch auf diesen Unsinn verschwenden, anstatt gegen unseren wirklichen Feind vorzugehen?«
    Ohne Annines Fesseln zu lösen oder ihren Knebel zu lockern, zog Murbella einen blitzenden Dolch aus ihrer Schärpe und rammte ihn der Geehrten Mater in den Hals. Ohne Zeremonie, ohne Würde ... ohne Zeitverschwendung.
    Die Wachen hielten die sterbende Gefangene aufrecht, während sie sich in ihrem Griff wand. Ein blubberndes Gurgeln drang aus der Wunde. Dann wurden ihre Augen starr und sie erschlaffte.
    »Schafft sie fort.« Murbella wischte das Messer am Seidenplaz-Umhang der Toten ab und kehrte auf ihren Thron zurück. »Ich habe Wichtigeres zu tun.«
    In den Weiten der Galaxis operierten skrupellose, ungezähmte Geehrte Matres in geschlossenen, unabhängigen Zellen – und sie waren den Bene Gesserit immer noch zahlenmäßig weit überlegen. Viele dieser Frauen weigerten sich, den Herrschaftsanspruch der Mutter Befehlshaberin anzuerkennen, und verfolgten weiter ihre ursprünglichen Ziele – sie mordeten und brandschatzten, zerstörten und verschwanden wieder. Bevor sie dem wirklichen Feind gegenübertreten konnten, musste Murbella diese Matres zur Räson bringen. Allesamt.
    Murbella spürte, dass Odrade erneut zur Verfügung stand, und in der Stille ihres Geistes sagte sie zu ihrer toten Mentorin: »Ich wünschte, so etwas wäre nicht nötig.«
    Du gehst auf gewaltsamere Weise vor, als ich es vorziehe. Aber du siehst dich großen Aufgaben gegenüber, anderen als ich. Ich habe das Überleben der Schwesternschaft in deine Hände gelegt. Diese Arbeit ist nun dir zugefallen.
    »Du bist tot. Du bist nur noch eine Beobachterin.«
    Die Odrade in Murbella lachte leise. Diese Rolle erscheint mir auch sehr viel weniger anstrengend.
    Während der gesamten Unterhaltung blieb Murbellas Gesicht eine ausdruckslose Maske, da sie vom Großteil der Anwesenden beobachtet wurde.
    Die alte und ungeheuer korpulente Bellonda beugte sich zu ihr herüber. »Das Gildenschiff ist eingetroffen. Wir bringen die sechsköpfige Delegation mit aller gebotenen Eile her.« Bell war Odrades Widerpart und Gefährtin gewesen. Die beiden hatten oft unterschiedliche Meinungen vertreten, insbesondere was das Duncan-Idaho-Projekt anging.
    »Ich habe beschlossen, sie warten zu lassen. Wir sollten ihnen keinen Grund zur Annahme geben, dass wir es eilig hätten, sie zu sehen.« Sie wusste, was die Gilde wollte. Gewürz. Immer wieder Gewürz.
    Bellondas Doppelkinn legte sich in Falten, als sie nickte. »Natürlich. Es gibt endlose Formalitäten, die wir befolgen können, wenn du es wünschst. Geben wir der Gilde eine Kostprobe ihrer eigenen Bürokratie.«

4
     
    Der Legende nach hat sich ein Tropfen vom Bewusstsein Letos II. in jedem Sandwurm erhalten, der aus seinem zerlegten Körper erstanden ist. Der Gottkaiser selbst erklärte, dass er von nun an in einem ewigen Traum leben würde. Aber was geschieht, wenn er erwacht? Wenn er sieht, was wir uns angetan haben? Wird der Tyrann uns dann auslachen?
    Priesterin Ardath,
    vom Kult der Sheeana auf dem Planeten Dan
     
     
    Obwohl alles Leben auf dem Wüstenplaneten ausgebrannt worden war, lebte seine Seele an Bord des Nicht-Schiffes weiter. Dafür hatte Sheeana höchstpersönlich gesorgt.
    Sie und ihre ernst dreinschauende Gehilfin Garimi standen am Sichtfenster zum großen Frachtraum der Ithaka. Garimi beobachtete, wie die niedrigen Dünen erzitterten, wenn die jungen Sandwürmer darunter sich bewegten. »Sie sind gewachsen.«
    Die Würmer waren natürlich kleiner als die gewaltigen Tiere, die Sheeana noch von Rakis kannte, aber größer als alles, was sie im allzu feuchten Wüstenstreifen von Ordensburg gesehen hatte. Die Lebenserhaltungssysteme des riesigen Frachtraums arbeiteten genau genug, um eine perfekte Wüstenumgebung zu simulieren.
    Sheeana schüttelte den Kopf, als sie daran dachte, dass das rudimentäre Gedächtnis dieser

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