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Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Titel: Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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wurde ihr bewusst, dass sie laut gesprochen hatte. »Die Charakteristika dieser Welt sind typisch für die Geehrten Matres. Spektakuläre, aber überflüssige Überschwänglichkeit. Beherrschung und Einschüchterung. Die Huren drangsalierten jene, die sie eroberten, aber am Ende genügte es ihnen nicht. Selbst ihre unvorstellbaren Anstrengungen, ein sich selbst erhaltendes Nicht-Feld zu erzeugen, erwiesen sich schließlich als unzureichender Schutz gegen den Feind.«
    Garimis Lippen verzogen sich zu einem harten Lächeln. »Es muss sie maßlos geärgert haben, sich verstecken zu müssen! Sie haben sich hinter einer Barriere der Unsichtbarkeit verkrochen und sind trotzdem gescheitert.«
    Sie gingen mit dem Leichter mitten auf einer Straße nieder. Sie sahen sich an, um gegenseitig ihre Zuversicht und Entschlossenheit zu stärken, dann öffneten Sheeana und Garimi die Luftschleuse und traten in die Totenwelt hinaus. Vorsichtig nahmen sie den ersten Atemzug. Graue Wolkenfetzen hasteten über den Himmel, wie eine Erinnerung an Industrieabgase.
    Mit ihrer vollkommenen Kontrolle über das Immunsystem konnten die Schwestern jede einzelne Zelle ihrer Körper überwachen und jeden noch vorhandenen Erreger einer Seuche abwehren. Die Geehrten Matres jedoch hatten solche Fähigkeit vergessen oder niemals besessen.
    Die Straßen und ihr Landeplatz waren mit hohem Gras und zähem Unkraut überwuchert, das die Pflasterung durchbrochen hatte. Wilde Sträucher wuchsen in windschiefen Formen und bestanden hauptsächlich aus Dornen, auf denen ein beiläufig hinaufgeworfenes Opfer aufgespießt werden konnte. Verkümmerte Bäume ähnelten Ansammlungen von Schwertern und Spießen. Sheeana vermutete, dass die Geehrten Matres diese Pflanzen gleichzeitig als Schmuck betrachtet hatten. Andere knorrige Gewächse bestanden aus klumpigen Gebilden, die wie kränkliche Pilze emporragten.
    In der Stadt war es jedoch nicht still. Ein leichter Wind blies und sang ein stöhnendes Lied durch zerbrochene Fenster und halb zusammengestürzte Türen. Schwärme langfiedriger Vögel nisteten in den Türmen und auf den Dächern. Gärten, die wahrscheinlich einst von Sklaven gepflegt worden waren, hatten sich wild wuchernd ausgebreitet. Bäume hatten die Steinplatten der Gehwege hochgestemmt, Blumen drangen aus Rissen in den Gebäuden wie bunt gefärbtes Haar. Die Wildnis hatte die gesetzten Grenzen überschritten und die Stadt erobert. Der Planet hatte die Herrschaft über sich selbst zurückgewonnen, die Natur schien fröhlich auf den Gräbern von Millionen Geehrten Matres zu tanzen.
    Sheeana ging weiter, ohne in ihrer Wachsamkeit nachzulassen. Diese unbewohnte Metropole vermittelte ihr ein unheimliches, geheimnisvolles Gefühl, obwohl sie sich überzeugt hatte, dass hier niemand mehr am Leben war. Sie vertraute auf ihre ausgebildeten Sinne und Reflexe, die sie auf drohende Gefahren aufmerksam machen würden, aber vielleicht hätte sie Hrrm oder einen anderen Futar als Wächter mitnehmen sollen.
    Die beiden Frauen standen ernst und nachdenklich da, während sie die Umgebung musterten. Sheeana blickte sich zu ihrer Begleiterin um. »Wir müssen nach einem Informationszentrum suchen – einer Bibliothek oder einem Datenspeicher.«
    Sie studierte die sie umgebende Architektur. Die Skyline wirkte verwittert und zerbrochen. Nach einem Jahrhundert oder mehr ohne Wartung waren einige der hohen Türme eingestürzt. Pfähle, an denen einst farbenfrohe Fahnen gehangen haben mochten, waren nun nackt, nachdem sich der empfindlichere Stoff zersetzt hatte.
    »Benutz deine Augen und das, was du gelernt hast«, sagte Sheeana. »Selbst wenn sich die Huren anfangs tatsächlich aus ungeschulten Ehrwürdigen Müttern rekrutiert haben, vermischten Sie sich vielleicht mit geflüchteten Fischsprechern. Oder sie haben einen ganz anderen Ursprung. Trotzdem haben sie im Unbewussten einen Teil unserer Geschichte mit uns gemeinsam.«
    Garimi schnaufte skeptisch. »Ehrwürdige Mütter hätten niemals so viele grundlegende Fähigkeiten vergessen. Wir wissen von Murbella, dass die Huren keinen Zugang zu den Weitergehenden Erinnerungen haben. Nichts in unserer Geschichte erklärt ihre Neigung zur Gewalt und ihren ungezügelten Zorn.«
    Sheeana ließ sich nicht überzeugen. »Wenn sie aus der Diaspora kommen, haben die Huren irgendwelche Gemeinsamkeiten mit der menschlichen Geschichte. Wir müssen nur weit genug zurückgehen. Jede Architektur beruht auf allgemeinen Grundsätzen. Eine

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