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Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Titel: Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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über die Augen. Dann presste er die Zeigefinger wie einen eisernen Schraubstock in Burahs Schädel. Der Älteste schrie. Seine Augäpfel platzten, und Blut und andere Flüssigkeiten strömten ihm übers Gesicht.
    Khrone stieß ein leises, künstlich klingendes Lachen aus. »Vielleicht können Ihre Tleilaxu-Freunde Ihnen Metallaugen machen. Oder haben Sie auch dieses Wissen verloren?«
    Burahs Schreie brachen abrupt ab, als der Gestaltwandler den Kopf des Ältesten mit einem Ruck herumriss und ihm das Genick brach. Wenige Augenblicke später hatte der Gestaltwandler das genetische Muster in sich aufgenommen. Sein Körper veränderte sich, schrumpfte und nahm die elfenhaften Züge des toten Ältesten an. Als die Verwandlung abgeschlossen war, bewegte er die kleinen Hände und lächelte auf den blutigen, identischen Körper am Boden herab.
    »Wieder einer ersetzt«, erklärte der Gestaltwandler.
    Wieder einer? Uxtal erstarrte, bemühte sich, nicht zu schreien, und wünschte, er könnte einfach unsichtbar werden.
    Nun wandten sich die Gestaltwandler dem Gehilfen zu. Unfähig, etwas anderes zu tun als zurückzuweichen, hob er beide Hände in einer Geste absoluter Aufgabe, obwohl er bezweifelte, dass ihm das weiterhelfen würde. Sie würden ihn töten und austauschen. Niemand würde es jemals erfahren. Ein leises Stöhnen drang aus seinem Mund.
    »Wir werden nicht länger so tun, als wären Sie unsere Herren«, sagte Khrone zu Uxtal.
    Die Gestaltwandler traten von Burahs totem Körper zurück. Der Doppelgänger beugte sich vor und wischte die blutigen Finger am zerknitterten Gewand des Ältesten ab.
    »Doch zur Durchführung des großen Plans sind wir weiterhin auf bestimmte Methoden der Tleilaxu angewiesen. Aus diesem Grund werden wir einen Teil des ursprünglichen genetischen Materials behalten – vorausgesetzt, Sie erweisen sich als qualifiziert.« Khrone trat sehr dicht an Uxtal heran und musterte ihn eindringlich. »Haben Sie verstanden, wer hier der Herr ist? Wissen Sie, wem Sie zu gehorchen haben?«
    Uxtal brachte nur ein heiseres Keuchen heraus. »J-ja, natürlich.«

8
     
    All die Jahre der Wanderschaft an Bord dieses Schiffes! Ohne Zweifel begreift unser Volk, was diese unglaubliche Suche nach dem gelobten Land bedeutet. Wir werden durchhalten, wie wir schon immer durchgehalten haben. Wir werden geduldig sein, wie wir schon immer geduldig waren. Und dennoch fragt eine zweifelnde Stimme in meinem Innern: »Weiß irgendjemand, wohin uns dieser Weg führt?«
    Der Rabbi,
    Rede an seine Gemeinde an Bord des Nicht-Schiffes
     
     
    Die jüdischen Passagiere erhielten an Bord des riesigen Schiffes alle erdenklichen Freiheiten, aber Sheeana wusste, dass jedes Gefängnis seine Gitterstäbe hatte, jedes Lager seine Zäune.
    Die einzige Ehrwürdige Mutter unter den jüdischen Flüchtlingen, eine Frau namens Rebecca, testete diese Grenzen sorgfältig und in stiller Neugier aus. Sheeana hatte sie von Anfang an als hochinteressante Person empfunden. Sie war eine irreguläre Ehrwürdige Mutter, die sich ohne eine vorbereitende Bene-Gesserit-Ausbildung der Agonie unterzogen hatte. Allein schon die Vorstellung erschien unglaublich, doch es hatte seit Menschengedenken immer wieder solche Anomalien gegeben. Sheeana begleitete Rebecca häufig bei ihren nachdenklichen Spaziergängen, die eher Reisen durch den Geist waren als die zu einem bestimmten Deck oder Raum.
    »Laufen wir wieder mal nur im Kreis?«, murrte der Rabbi, der sich angeschlossen hatte. Als ehemaliger Suk-Arzt zog er es vor, bei all seinen Unternehmungen zuerst über ihren Zweck nachzudenken. »Warum soll ich meine Zeit mit einem sinnlosen Unterfangen verschwenden, wenn ich ebenso gut das Wort Gottes studieren könnte?«
    Der Rabbi führte sich auf, als würde er gezwungen, sie zu begleiten. Er war dazu verpflichtet, die Thora um des Studiums willen zu lesen, aber Sheeana wusste, dass jüdische Frauen vor allem angehalten waren, die praktische Anwendung der Thora-Gesetze zu kennen. Rebecca hatte die Thora sowohl um ihrer selbst willen als auch aus praktischen Erwägungen studiert – und war noch weit darüber hinausgegangen.
    »Das ganze Leben ist eine Reise«, sagte Sheeana. »Wir werden im Takt des Lebens mitgetragen, ob wir nun laufen oder verharren.«
    Er zog eine finstere Miene und warf Rebecca erfolglos einen hilfesuchenden Blick zu. »Kommen Sie mir nicht mit Ihren Bene-Gesserit-Platitüden«, sagte er. »Der jüdische Mystizismus ist älter als alles, was

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