Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Titel: Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
anzugreifen. Aber seine Muskeln weigerten sich stur, den Befehlen seines Geistes Folge zu leisten.
    Im Kampf geht es um Leben und Tod ... nicht um deine Stimmung. Das hatte Gurney Halleck ihm beigebracht.
    Mit zwei tiefen Atemzügen schloss Duncan die Augen und ließ sich in eine Gedächtnistrance sinken, in der er das Datenmaterial neu gruppierte, das mit ihrem Problem zu tun hatte. Vor seinem inneren Auge sah er einen langen Kratzer an der gegenüberliegenden Wand, der ihm nie zuvor aufgefallen war.
    Seltsam, dass er in all den Jahren nicht repariert worden war ... noch seltsamer, dass Duncan ihn die ganze Zeit niemals bemerkt hatte.
    Vor fast fünfzehn Jahren war Murbella bei einer Messerkampfübung mit ihm an dieser Stelle ausgeglitten, gestürzt – und beinahe gestorben. Ihre Bewegungen waren unendlich langsam geworden, sie hatte die Messerhand gedreht und war so gefallen, dass die Klinge ihr ins Herz gefahren wäre, und Duncan hatte sich mit seinem Mentatenverstand all die möglichen Ergebnisse ausgemalt. Er sah all die Entwicklungen, die in diesem Moment zu ihrem Tod geführt hätten – und die wenigen, in denen sie überlebte. Während sie fiel, versetzte er ihr einen harten Tritt und stieß die Waffe fort, sodass sie einen Kratzer an der Wand hinterließ.
    Ein Kratzer an der Wand, unbemerkt und vergessen, bis jetzt ...
    Sekunden nach der Beinahe-Tragödie hatten er und Murbella sich auf dem Boden geliebt. Es war einer ihrer denkwürdigsten orgasmischen Zusammenstöße gewesen – seine durch Bene-Gesserit-Methoden verstärkten männlichen Eigenschaften gegen die sexuellen Bindungstechniken der Geehrten Matres. Übermenschlicher Sexprotz gegen bernsteinhaarige Verführerin.
    Dachte sie nach beinahe vier Jahren noch an ihn?
    In seiner Privatkajüte und in den Gemeinschaftsbereichen des Nicht-Schiffes stieß Duncan immer wieder auf Erinnerungen an seine verlorene Liebe. Vor ihrer Flucht hatte er alles daran gesetzt, mit Sheeana geheime Pläne zu schmieden, das von ihnen Benötigte an Bord des Schiffes zu verstecken und die freiwilligen Pilger, Ausrüstung, Vorräte und sieben Sandwürmer hereinzuschmuggeln. Duncan war so beschäftigt gewesen, dass er Murbella für eine Weile vergessen hatte.
    Aber kaum war das Nicht-Schiff dem alten Paar und ihrem Netz erfolgreich entronnen, hatte Duncan wieder viel Zeit und allzu viel Gelegenheit, auf zuvor unbemerkte emotionale Landminen zu treten. Er fand verschiedene Andenken an Murbella, Trainingskleidung, Hygieneartikel. Obwohl er ein Mentat war und keine Einzelheit vergessen konnte, hatten Funde, die auf ihre gemeinsame Zeit an Bord verwiesen, ihn hart getroffen – wie Zeitbomben in seinem Gedächtnis und weitaus gefährlicher als die Sprengvorrichtungen, die das Nicht-Schiff auf Ordensburg umgeben hatten.
    Im Interesse seiner eigenen geistigen Gesundheit hatte Duncan schließlich jeden Fetzen eingesammelt, von zerknitterter Trainingskleidung, starr von getrocknetem Schweiß, über Wegwerfhandtücher, die sie benutzt hatte, bis hin zu ihrer Lieblingsschreibfeder. Er hatte alles in einen der leeren Vorratsschränke des Nicht-Schiffes geworfen. Das intakte Nullentropie-Feld würde den Inhalt für immer in seiner jetzigen Form bewahren, und der Schließmechanismus sorgte dafür, dass er die Sachen nicht vor Augen hatte. Jahrelang waren sie nun schon an ihrem Platz.
    Duncan hatte nie den Drang verspürt, sie wieder hervorzuholen. Er musste sich nicht bewusst an Murbella erinnern. Er hatte sie verloren, und er würde sie niemals vergessen.
    Murbella mochte für immer fort sein, doch Scytales Nullentropie-Kapsel konnte Duncans alte Freunde zurückbringen. Paul, Gurney, Thufir und sogar Herzog Leto.
    Während er sich abtrocknete, spürte er, wie neue Hoffnung in ihm aufstieg.

 
     
ZWEITER TEIL
     
     
Vier Jahre nach der Flucht von Ordensburg
     
     

17
     
    Es ist weder feige noch paranoid, vor Schatten zurückzuschrecken, wenn eine tatsächliche Bedrohung besteht.
    Mutter Befehlshaberin Murbella,
    private Tagebücher
     
     
    Das große, unidentifizierte Schlachtschiff tauchte im Weltraum weit außerhalb des Systems von Ordensburg auf. Es verharrte dort und ortete äußerst vorsichtig, bevor es sich weiter näherte. Mithilfe von Langstreckensensoren entdeckte ein eintreffendes Gildenschiff das Raumschiff außerhalb der Planetenumlaufbahnen, ein fremdes Schiff, das an einer Stelle lauerte, wo es nichts zu suchen hatte.
    Da sie stets vor dem Feind auf der Hut war und nie

Weitere Kostenlose Bücher