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Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Titel: Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Matres, dem wir hier begegnet sind. Andere Schiffstypen haben wir nicht entdeckt. Es ist unfassbar!«
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Bellonda.
    Kiria erwiderte in scharfem Tonfall: »Das bedeutet, dass die Geehrten Matres vernichtend geschlagen wurden – Tausende ihrer besten Schlachtschiffe zerstört –, ohne dass es ihnen gelungen ist, auch nur ein einziges feindliches Schiff abzuschießen! Kein einziges!« Sie schlug mit der Faust auf den Tisch.
    »Es sei denn, der Feind hat seine eigenen beschädigten Kriegsschiffe entfernt, um seine Geheimnisse zu hüten«, sagte Accadia, aber diese Erklärung wirkte nicht sehr überzeugend.
    »Habt ihr denn gar keine Anhaltspunkte entdeckt, um wen es sich bei dem Feind handelt? Oder bei den Geehrten Matres?« Murbella hatte erneut in ihren Weitergehenden Erinnerungen gesucht, um tiefer in die Geschichte der Geehrten Matres vorzudringen, aber sie war dort nur auf Rätsel und Sackgassen gestoßen. Die Linien der Bene Gesserit konnte sie zurückverfolgen, eine Generation nach der anderen, bis zurück zur Alten Erde. Aber die Linie der Geehrten Matres verlor sich sehr schnell.
    »Ich habe genug Beweismittel gesammelt, um Angst zu bekommen. Das ist eindeutig eine Macht, die wir nicht bezwingen können. Wenn so viele Geehrten Matres ausradiert wurden, worauf soll dann die Neue Schwesternschaft hoffen?«
    »Die Hoffnung vergeht nie«, sagte die alte Accadia so wenig überzeugend, als würde sie eine Platitüde zitieren.
    »Und nun haben wir einen Ansporn und eine unheilvolle Warnung«, sagte Murbella. Sie sah ihre Beraterinnen nacheinander an. »Ich werde sofort eine Versammlung einberufen.«
     
    * * *
     
    Fast tausend Schwestern aus allen Regionen des Planeten waren eingeladen. Zu diesem Anlass hatte man sogar den Empfangssaal umgebaut. Der Thron und die Amtssymbole der Mutter Befehlshaberin waren entfernt worden, und bald würde allen offenbar, was das zu bedeuten hatte. An den Wänden und der gewölbten Decke hatte Murbella alle Fresken und anderen Verzierungen verhängen lassen, was dem Saal den Charakter eines reinen Zweckbaus verlieh. Ein Zeichen, dass man sich auf das Notwendigste konzentrieren musste.
    Ohne den Grund dafür zu erklären, erinnerte Odrades Stimme sie an ein altes Axiom der Bene Gesserit: »Alles Leben ist eine Abfolge anscheinend unbedeutender Aufgaben und Entscheidungen, die in der Definition eines Individuums und seines Lebensziels kulminieren.« Und sie fügte noch ein zweites Axiom hinzu: »Jede Schwester ist Teil eines größeren menschlichen Organismus, ein Lebewesen innerhalb eines Lebewesens.«
    Murbella erinnerte sich an das Gebräu aus Unzufriedenheit, das selbst hier auf Ordensburg zwischen den einzelnen Fraktionen köchelte, und verstand, was Odrade damit sagen wollte. »Wenn unsere eigenen Schwestern sich gegenseitig töten, sterben dabei mehr als nur Einzelpersonen.«
    Kürzlich war bei einem Essen nach einer heftigen Auseinandersetzung eine Geehrte Mater getötet worden und eine zweite in ein tiefes Koma gefallen. Murbella hatte beschlossen, die komatöse Frau in einen Axolotl-Tank umwandeln zu lassen, um ein Exempel zu statuieren, auch wenn selbst das eine viel zu milde Strafe für diese fortgesetzte Aufsässigkeit war.
    Während sie durch den Saal schritt, rief sich die Mutter Befehlshaberin bewusst ins Gedächtnis, welche Fortschritte sie in den vergangenen vier Jahren seit der erzwungenen Vereinigung gemacht hatte. Sie selbst hatte Jahre gebraucht, die fundamentale Veränderung zu vollziehen, die grundsätzlichen Lehren der Schwesternschaft anzunehmen und zu erkennen, wie fehlerhaft die brutalen, kurzsichtigen Methoden der Geehrten Matres waren.
    Während ihrer Gefangenschaft bei den Bene Gesserit hatte selbst sie naiverweise angenommen, dass sich ihre Kraft und ihre Fähigkeiten als größer erweisen würden als jene dieser Hexen. Welche Arroganz! Zunächst hatte sie geplant, die Schwesternschaft von innen heraus zu zerstören, aber je mehr Wissen und Philosophie der Bene Gesserit sie in sich aufnahm, desto besser verstand sie – und desto mehr missbilligte sie – ihre ehemalige Organisation. Murbella war nur die erste Konvertitin, die erste Hybride aus Geehrter Mater und Bene Gesserit ...
    Am Morgen der Versammlung nahmen die unterschiedlichen Repräsentantinnen ihre markierten Plätze ein, dunkelgrüne Kissen, die in konzentrischen Kreisen auf dem Boden ausgelegt waren, wie die Blütenblätter einer Blume. Die Mutter

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