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Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Sardaukar-Wachen. »Holt einen Mediziner und einen Zahnarzt, damit sie sich diesen Burschen genau ansehen, bevor er mir zu nahe kommt. Die Ärzte sollen vor allem die Zähne unter die Lupe nehmen und nach versteckten Giftkapseln suchen.«
    Nachdem er seine Aufgabe erfüllt hatte, wollte der Baron schon aus dem Nicht-Schiff marschieren, als er unter den versammelten Flüchtlingen ein kleines Mädchen erblickte, das still neben einem dünnen Jungen von vielleicht zwölf Jahren stand und alles aufmerksam beobachtete. Beide hatten das Aussehen von Angehörigen der Atreides-Familie. Er erstarrte, als er Alia erkannte.
    Dieses blutrünstige Kind hatte ihn nicht nur mit dem vergifteten Gom Jabbar erstochen und suchte ihn nun in seinen Gedanken heim – jetzt stand es auch noch leibhaftig vor ihm! Schau mal, Großvater, jetzt können wir dich von innen und von außen quälen! Die Stimme bohrte sich wie Eiszapfen durch sein Gehirn.
    Der Baron reagierte sofort, ohne sich um Konsequenzen zu bekümmern. Er nahm den Zierdolch von der Hüfte, packte das kleine Mädchen am Kragen und hob die Klinge. »Man nannte dich die Abscheulichkeit!«
    Alia wehrte sich wie ein wildes Tier, aber sie schrie nicht. Sie rammte die kleinen Füße mit überraschender Kraft in seinen Bauch. Der Baron schnappte nach Luft und wankte, dann stieß er ihr ohne zu zögern die vergiftete Messerspitze tief in die Seite. Sie durchdrang mühelos ihre Haut. Er zog die Klinge wieder heraus und stach noch einmal zu, diesmal genau in Alias Herz.
    Jessica schrie auf. Paul stürmte vor, aber es war schon zu spät. Duncan brüllte vor Wut auf und warf sich auf den nächsten Sardaukar, den er mit einem kraftvollen Schlag gegen die Kehle tötete. Er griff einen zweiten Wachmann an und brach auch ihm das Genick, dann stürmte er wie ein wildes Raubtier auf den Baron zu. Dem Baron blieb nicht einmal die Zeit, Angst zu empfinden, bevor seine Wachen ihn schützend in die Mitte nahmen und vier weitere Männer Duncan ergriffen und zurückhielten. Die übrigen falschen Sardaukar hoben die Waffen, um die schockierten Gefangenen in Schach zu halten.
    Als der Baron die Fassung wiedergewonnen hatte, blickte er verächtlich auf das kleine Mädchen, das zu seinen Füßen starb. »Das ist die Vergeltung dafür, dass du mich getötet hast.« Er lachte über das Blut an seinen Händen und in seinem Kopf hörte er keinen Ton von seinem Quälgeist. War er sie nun ebenfalls losgeworden?
    Wütende Verzweiflung zeigte sich auf den Gesichtern der Gefangenen in seiner Nähe, was dem Baron großes Unbehagen verursachte. Während die angeblichen Sardaukar ihn schützend umringten, wich er lächelnd zurück. Die beiden toten Soldaten hatten wieder den Grundzustand von Gestaltwandlern angenommen, was keinen der Gefangenen auch nur im Geringsten zu überraschen schien. Der Atreides-Pöbel versammelte sich um das ermordete Kind, während die Sardaukar ihre getöteten Kameraden aufhoben.
    Sheeana hielt Duncan von einem weiteren selbstmörderischen Angriff ab. »Es genügt, dass einer von uns gestorben ist, Duncan.«
    »Nein. Das kann nur der Anfang gewesen sein.« Es kostete ihn sichtlich Mühe, sich zu beherrschen. »Aber für heute ist es wirklich genug.«
    Der Baron lachte, und die Gestaltwandler zogen sich mit ihm zurück. Als er seine Eskorte musterte, bemerkte er, dass den Gestaltwandlern offenkundig missfiel, was er getan hatte. »Was ist los? Ich muss mich vor euch doch nicht rechtfertigen! Wenigstens habe ich jetzt diese Abscheulichkeit aus der Welt geschafft.«
    Wirklich? Das Kichern eines kleinen Mädchens ertönte wie splitterndes Glas in seinem Schädel. Hast du das wirklich getan? So leicht kannst du mich nicht loswerden! Ich war bereits in deinem Gehirn verwurzelt, als dieser Ghola noch gar nicht geboren war. Die Stimme wurde lauter. Jetzt werde ich dich noch mehr quälen als je zuvor. Du lässt mir keine andere Wahl, Großvater. Jetzt muss ich die Rolle deines schlechten Gewissens spielen.
    Der Baron entfernte sich mit schnellen Schritten und versuchte, ihre ärgerliche Anwesenheit auszublenden.

67
     
    Der Einsatz in einem totalen Krieg ist total – erobern heißt, alles zu gewinnen, kapitulieren heißt, alles zu verlieren.
    Ein Krieger von der Alten Erde
     
     
    Während die Denkmaschinen das Nicht-Schiff fest im Griff hatten, beobachtete Sheeana, wie Jessica die Leiche Alias forttrug. Wie schmerzvoll es für sie sein musste. Mit ihren erweckten Erinnerungen wusste Jessica sehr

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