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Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Bedeutung anfangen. Falls irgendetwas schiefgeht.«
     
    * * *
     
    Wellington Yueh wurde in einen Konferenzraum des Nicht-Schiffes gerufen, wo er vor den Bene Gesserit erscheinen sollte. Der schlaksige Jugendliche hatte ein spitzes Kinn und zusammengepresste Lippen. In seinem Gesicht waren bereits Anzeichen der vertrauten, scharf geschnittenen Züge und die breite Stirn angelegt – das Gesicht, das jeder mit Verachtung betrachtet hatte und in galaxisweiten Darstellungen zum Synonym für den Begriff »Verräter« geworden war.
    Der junge Mann war nervös. Sheeana richtete sich zu voller Größe auf und trat näher. Er zuckte vor ihrer einschüchternden Gegenwart zusammen, fand aber irgendwie den Mut, nicht vor ihr zurückzuweichen. »Sie haben mich gerufen, Ehrwürdige Mutter. Was kann ich für Sie tun?«
    »Du sollst dich an dein früheres Leben erinnern. Morgen wirst du der Erste der neuen Gholas sein, den wir erwecken werden.«
    Yuehs gelbliches Gesicht erbleichte. »Aber ich bin noch gar nicht bereit!«
    »Deshalb geben wir dir einen ganzen Tag für die Vorbereitung.« Proctor Superior Garimi sprach wie gewohnt mit scharfer Zunge.
    Obwohl Garimi dem Projekt von Anfang an kritisch gegenübergestanden hatte, wollte nun auch sie, dass es zu Ende gebracht wurde. Sheeana wusste, was die Frau dachte: Wenn der Erweckungsprozess scheiterte, wollte Garimi verhindern, dass weitere Gholas herangezüchtet wurden. Wenn die Angelegenheit erfolgreich verlief, würde sie darauf pochen, dass das Programm seinen Zweck erfüllt hatte und nun eingestellt werden konnte. Sie wusste, dass Sheeana plante, mit all den faszinierenden Zellen in der Nullentropie-Kapsel des Tleilaxu weitere Ghola-Experimente durchzuführen.
    Yueh fühlte sich wie erstarrt. Er schien kurz vor einer Ohnmacht zu stehen und konnte sich mit Mühe an einem Stuhl in der Nähe festhalten. »Schwestern, ich möchte meine Erinnerungen nicht zurückhaben. Ich bin nicht der Mann, den Sie ins Leben zurückgeholt zu haben glauben, sondern eine andere Person – ich habe meine eigene Persönlichkeit. Der alte Wellington Yueh hat in seinem Leben so viel Leid erdulden müssen. Auch wenn er zum Teil mit mir identisch ist, wie kann ich ihm je verzeihen, was er getan hat?«
    Garimi machte eine wegwerfende Geste. »Trotzdem haben wir dich aus einem ganz bestimmten Grund zurückgeholt. Erwarte kein Mitleid von uns. Du musst eine Aufgabe erfüllen.«
    Nachdem die Proctoren den bestürzten jungen Mann hinausgeführt hatten, blickte Sheeana zu Garimi und den anderen beiden älteren Schwestern – Calissa und Elyen –, die die Diskussion verfolgt hatten. »Ich werde bei ihm die sexuelle Methode anwenden, die auch beim Ghola des Bashar funktioniert hat. Es ist die beste Technik, die uns bekannt ist.«
    Elyen meldete sich zu Wort. »Sie konnten die Erinnerungen des Bashar nur deshalb durch die sexuelle Prägung freisetzen, weil Sie ihn damit in eine Krise gestürzt haben. Teg wurde durch seine Mutter ausgebildet, sich vor einer sexuellen Prägung zu schützen. Es war nicht Ihre Technik, die seine Vergangenheit erweckt hat, sondern sein Widerstand dagegen.«
    »Richtig. Also werden wir jeden anderen unserer Gholas einer maßgeschneiderten Agonie unterziehen, die an ihren persönlichen Ängsten und Schwächen ansetzt.«
    »Warum soll Sex bei Yueh auf die gleiche Weise wirken wie beim Bashar?«, fragte Garimi.
    »Nicht der eigentliche Sex, sondern Yuehs Widerstand dagegen. Er hat Angst davor, sich an seine Vergangenheit zu erinnern. Wenn er glaubt, dass wir wissen, wie wir seine Erinnerungen freisetzen können, wird er sich mit allen Mitteln dagegen wehren. Und während er kämpft, werde ich meine wirksamsten Methoden einsetzen, damit er über die Grenze in den Wahnsinn getrieben wird.«
    Garimi zuckte die Achseln. »Wenn es nicht funktioniert, haben wir noch andere Methoden.«
     
    * * *
     
    Im Raum herrschte schwaches Licht, und die Schatten waren tief, wodurch Yuehs Angst viel greifbarer wurde. Hier gab es kein Mobiliar außer einer Matte am Boden, ähnlich denen, die die Ghola-Kinder während ihrer sportlichen Trainingsstunden benutzten.
    Die Hexen hatten ihm nicht gesagt, was ihn erwartete. Der junge Mann wusste aus seinen Studien, dass der Vorgang der Wiedererweckung der Vergangenheit schmerzhaft war. Er war weder sehr kräftig noch besonders mutig. Trotzdem machte ihm die Aussicht auf Schmerzen längst nicht so viel Angst wie die Erinnerungen.
    Die Tür glitt mit einem sanften

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