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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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können.«
    »Ich darf ihn nie wieder sehen, nie wieder mit ihm reden?«, fragte C'tair, als wäre ihm ein Stück seiner eigenen Persönlichkeit entrissen worden.
    »Das bezweifle ich«, sagte die Angestellte und verschränkte die Arme über der Brust. Sie bedachte ihn mit einem mitfühlenden Stirnrunzeln. »Höchstens wenn er ... einen Rückfall erleidet. Ihr Bruder ist bei diesem ersten Mal so tief ins Gewürzgas getaucht, dass in diesem Augenblick ... sein Transformationsprozess begann. Die Gilde kann nicht auf ein solches Talent verzichten. Er hat bereits begonnen, sich zu verändern.«
    »Holen Sie ihn zurück«, sagte C'tair, dem nun Tränen in den Augen standen. Er betete für seinen Bruder. »Nur für einen kurzen Moment.« Er wollte glücklich und stolz auf seinen Zwillingsbruder sein. D'murr hatte die Prüfung bestanden, die ihnen beiden so viel bedeutete.
    Die Zwillinge hatten eine sehr enge Beziehung gehabt. Wie sollten sie nun ohne den anderen weiterleben? Vielleicht konnte seine Mutter ihre Verbindungen in der Gildebank spielen lassen, damit sie sich wenigstens voneinander verabschieden konnten. Oder vielleicht konnte sein Vater D'murr mithilfe seiner diplomatischen Sonderrechte zurückholen.
    Doch C'tair wusste, dass es niemals dazu kommen würde. Das hatte er jetzt erkannt. Seine Mutter hatte es längst gewusst; sie hatte Angst davor gehabt, beide Söhne zu verlieren.
    »Der Vorgang ist in den allermeisten Fällen unumkehrbar«, sagte die Angestellte abschließend.
    Wachleute der Gilde kamen aus dem Gebäude und bezogen neben ihr Stellung, um zu verhindern, dass C'tair sich zu unüberlegten Handlungen hinreißen ließ und sich gewaltsam Zutritt zu verschaffen versuchte.
    »Glauben Sie mir«, sagte die Frau, »Sie würden Ihren Bruder jetzt gar nicht mehr zurückhaben wollen.«

30
     
    Der menschliche Körper ist eine Maschine, ein System aus biochemischen Substanzen, Flüssigkeitsleitern und elektrischen Impulsen. Ein Staat ist ebenso eine Maschine, ein System aus interagierenden Gruppen, Gesetzen, Kulturen, Belohnungen, Bestrafungen und Verhaltensmustern. Letztlich ist auch das Universum eine Maschine, in der sich Planeten um Sonnen drehen, Sterne in Haufen und in ganzen Galaxien organisiert sind ... Unsere Aufgabe besteht darin, für das Funktionieren der Maschine zu sorgen.
    Innere Suk-Schule, Primäre Doktrin
     
     
    Sowohl Kronprinz Shaddam als auch Kammerherr Aken Hesban runzelten die Stirn, als sie die Annäherung eines kleinen, dürren Mannes beobachteten, der trotz allem das Auftreten eines mutellianischen Giganten hatte. Nach der langjährigen Ausbildung und Konditionierung neigten alle Suk-Ärzte dazu, sich selbst viel zu wichtig zu nehmen.
    »Dieser Elas Yungar macht eher den Eindruck eines Zirkusartisten als eines angesehenen Mediziners«, sagte Shaddam, während er die schwarzen Augen, die hohen Augenbrauen und den stahlgrauen Pferdeschwanz musterte. »Ich hoffe, er weiß, was er tut. Ich will nur die beste Pflege für meinen armen kränkelnden Vater.«
    Hesban zupfte an seinem langen Schnurrbart, verzichtete aber auf eine Erwiderung. Er trug ein bodenlanges blaues Gewand mit goldenen Kordeln. Shaddam hatte diesen Wichtigtuer noch nie gemocht, der sich viel zu nah an seinem Vater aufhielt, und er schwor sich, einen neuen Kammerherrn zu ernennen, sobald er den Thron bestiegen hatte. Und sofern dieser Suk-Arzt keine Erklärung für Elroods zunehmend verschlechterten Gesundheitszustand fand, würde Shaddam schon bald die Nachfolge seines Vaters antreten können.
    Hasimir Fenring hatte unterstrichen, dass nicht einmal sämtliche Mittel der hochgelobten Inneren Suk-Schule in der Lage waren, das aufzuhalten, was er in Gang gesetzt hatte. Die katalytische Substanz, die sich ins Gehirn des alten Mannes eingenistet hatte, konnte von keinem Giftschnüffler registriert werden, da sie selbst gar nicht giftig war, sondern sich nur in Gegenwart von Gewürzbier in etwas Gefährliches verwandelte. Und während es ihm immer schlechter ging, konsumierte der alte Elrood immer größere Mengen von Bier!
    Der kleine Arzt, der kaum größer als einen Meter war, hatte glatte Haut, aber uralte Augen, die vom immensen medizinischen Wissen zeugten, das ihm eingeflößt worden war. Eine karoförmige schwarze Tätowierung zierte Yungars zerfurchte Stirn. Sein Pferdeschwanz aus stahlgrauem Haar, das von einem silbernen Suk-Ring zusammengehalten wurde, war länger als das einer Frau und reichte fast bis auf den

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