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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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zu beschäftigen, dann mit ixianischen Verwaltungs- und Vertriebssystemen. An den Wänden hingen uralte Gemälde in hermetisch versiegelten Rahmen, darunter Werke der altterranischen Meister Claude Monet und Paul Gauguin, die von ixianischen Tiefenkünstlern durch interaktive Beschichtungen bearbeitet worden waren. Seitdem Leto von seinen Abenteuern im Labyrinth der Suboiden berichtet hatte, waren ihm keine weiteren Diskussionen oder Nachforschungen bekannt geworden. Vielleicht hoffte der Graf, dass das Problem von allein verschwand.
    Eine weitere Detonation erschütterte den Raum. Diesmal war sie stärker und näher. Der Prinz von Ix griff haltsuchend nach dem Tisch. Leto eilte zum gesprungenen Fenster. »Rhombur, schau dir das an!«
    Auf den Gehwegen, die die Stalaktit-Gebäude miteinander verbanden, schrie jemand. Ein Stück links davon stürzte eine Transportkapsel in die Tiefe, bis sie tief unten in einer Wolke aus Kristallscherben und menschlichen Überresten am Boden zerschellte.
    Die Tür zum Unterrichtsraum flog krachend auf. Hauptmann Zhaz von der Palastwache stürmte herein, mit einer der neuen Puls-Lasguns im Anschlag. Vier Untergebene folgten ihm, die in gleicher Weise bewaffnet waren. Alle trugen sie die silbern-weiße Uniform des Hauses Vernius. Niemand auf Ix und schon gar nicht der Graf selbst hatte daran gedacht, dass Leto oder Rhombur jemals den Schutz einer persönlichen Leibwache nötig haben würden.
    »Folgen Sie uns, meine Herren!«, sagte Zhaz keuchend. Die dunklen Augen des Mannes huschten aufgeregt hin und her, als er die von der Decke fallenden Steintrümmer und die zersprungene Plazscheibe bemerkte. Obwohl er bereit war, bis zum Tod zu kämpfen, hatte Zhaz offensichtlich keine Ahnung, was sich plötzlich in der normalerweise so friedlichen Stadt Vernii ereignet hatte.
    »Was ist geschehen, Hauptmann?«, fragte Rhombur, als die Wachen sie aus dem Raum in den Korridor drängten, dessen Beleuchtung flackerte. Zuerst schwankte seine Stimme, dann klang sie etwas kräftiger, wie es für den Erben des Grafen angemessen war. »Ist meine Familie in Sicherheit?«
    Andere Wachen und Mitglieder des ixianischen Hofstaats rannten kopflos durch die Gänge und stießen aufgeregte, schrille Schreie aus, als eine weitere Explosion das Gebäude erbeben ließ. Von tief unten drang der Lärm des wütenden Mobs herauf, so fern, dass es wie ein dumpfes Gemurmel klang. Dann nahm Leto das Summen von abgefeuerten Lasguns wahr. Noch bevor der Hauptmann auf Rhomburs Frage antworten konnte, hatte Leto die Ursache des Aufruhrs erraten.
    »Es gibt Probleme mit den Suboiden, meine Herren!«, rief Zhaz. »Aber seien Sie unbesorgt – wir haben die Situation bald unter Kontrolle.« Er drückte auf einen Knopf an seinem Gürtel, worauf sich eine bislang unsichtbare Tür in der mit Marmorspiegeln verkleideten Wand öffnete. Der Hauptmann und die Wachen hatten so ausgiebig für große Angriffe von Außen trainiert, dass sie gar nicht genau zu wissen schienen, wie sie mit einer Revolte von Innen umgehen sollten. »Dieser Weg führt in die Sicherheit. Ich glaube, dass Ihre Familie dort bereits auf Sie wartet.«
    Als die zwei jungen Männer geduckt durch die niedrige Tür hinter den Spiegeln getreten waren, verschloss sich der Durchgang wieder. Im gelben Licht der Notfall-Leuchtgloben liefen Leto und Rhombur neben einem elektromagnetischen Gleis her, während der Wachhauptmann hektisch Befehle in ein kleines Kom-Gerät brüllte, das er in der Hand hielt. Das Instrument schimmerte in blauem Licht, und Leto hörte den metallischen Klang einer antwortenden Stimme: »Hilfe ist unterwegs!«
    Sekunden später raste ein gepanzerter Personenwagen über die Gleise heran und kam kreischend zum Stehen. Zhaz stieg zusammen mit den zwei Erben und einigen Wachen ein. Die übrigen Sicherheitskräfte blieben zurück, um sie zu decken. Leto ließ sich in einen Schalensitz fallen, während Zhaz und Rhombur vorne Platz nahmen. Dann setzte sich das Schienenfahrzeug wieder in Bewegung.
    »Die Suboiden haben zwei der Gittersäulen gesprengt«, sagte Zhaz atemlos, nachdem er den blauen Bildschirm seines Kom-Geräts konsultiert hatte. »Ein Teil der Höhlendecke ist eingestürzt.« Sein ungläubiges Gesicht nahm eine graue Färbung an, während er sich den Bart raufte. »Das ist unmöglich.«
    Leto, der schon seit einiger Zeit die Anzeichen für den sich zusammenbrauenden Sturm beobachtet hatte, vermutete, dass die Lage wahrscheinlich noch viel

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