Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Wege leiten konnte, um die Suks in ihre Schranken zu weisen ... Doch dann konzentrierte er sich wieder auf die aktuellen Probleme. Alles zu seiner Zeit.
    Er seufzte. Sein Vater hatte sich zu viele Fäden der Macht aus den Händen nehmen lassen. Fenring hatte Recht. So sehr es Shaddam widerstrebte, sich die Finger mit Blut zu besudeln, so nötig war es, endlich den vergreisten Imperator abzulösen.
    »Wenn die Kosten der Behandlung Ihre Hauptsorge sind«, sagte der Suk-Arzt mit leisem Spott, »können Sie natürlich jederzeit einen preiswerteren Arzt für den Herrscher über das Bekannte Universum verpflichten.«
    »Es reicht. Folgen Sie mir, Doktor«, sagte Shaddam und übernahm das Kommando. Dr. Yungar nickte und wandte dem Kammerherrn den Rücken zu, als wäre er ohne jede Bedeutung.
    »Jetzt weiß ich, warum sich Ihr Volk das Zeichen eines Diamanten auf die Stirn tätowieren lässt«, brummte Hesban, während er ihnen folgte. »Damit Sie stets an die Vermehrung Ihrer Reichtümer denken.«
    Der Kronprinz ging voraus bis zu einem gesicherten Vorzimmer, wo er durch einen schimmernden elektrischen Vorhang in die innere Kammer trat. Auf einem goldenen Tisch im Zentrum des Raums lagen Anhänger aus Opafeuer, Döschen mit Melange und Falttaschen, aus denen glitzernde Soosteine quollen.
    »Das dürfte genügen«, sagte der Suk. »Sofern die Behandlung keine umfangreicheren Maßnahmen als erwartet nötig macht.« Während die schwebende Kapsel mit seiner Ausrüstung ihm wie ein gehorsamer Haushund folgte, schlurfte der Arzt den Weg zurück, den sie gekommen waren. »Ich kenne den Weg zu den Gemächern des Imperators.« Ohne weitere Erklärungen schritt Yungar durch einen Korridor zur großen Treppe, die zu dem bewachten Schlafgemach führte, in dem der Imperator ruhte.
    Die Sardaukar-Wachen blieben vor dem Kraftfeld stehen, das die Schatzkammer schützte, während Shaddam und Hesban dem Arzt folgten. Fenring wartete bereits an der Seite des sterbenden alten Mannes, um sein entnervendes Gesumme von sich zu geben und dafür zu sorgen, dass die Behandlung des Kranken keine Erfolge zeigte.
     
    * * *
     
    Der Kaiser lag auf einem riesigen Himmelbett unter einem Baldachin aus feinster Merh-Seide, die nach uralter terranischer Art bestickt war. Die Pfosten des Bettes bestanden aus geschnitztem Ucca, einem wertvollen Hartholz vom Planeten Elacca. Kleine Springbrunnen in Wandnischen verbreiteten sprudelnd angenehme Luftfeuchtigkeit. Duftende Leuchtgloben auf geringster Helligkeitsstufe schwebten in den Ecken des Raums.
    Beobachtet von Shaddam und Fenring verscheuchte der Suk-Arzt einen Diener und stieg die zwei flachen Stufen zum Bett empor. Drei reizende kaiserliche Konkubinen hatten sich hinter dem Kranken drapiert, als könnte ihre bloße Anwesenheit ihn beleben. Trotz der Lüftung und Parfümierung hing der Geruch des alten Mannes in der Luft.
    Imperator Elrood trug ein edles Satinhemd auf seinem ausgezehrten Körper und eine altertümliche Schlafmütze, die seinen mit Leberflecken übersäten Schädel bedeckte. Er lag auf der Bettdecke, nachdem er sich beklagt hatte, dass ihm zu warm sei. Sein Gesicht sah verschrumpelt aus, und er konnte kaum noch die Augen offen halten.
    Shaddam stellte voller Zufriedenheit fest, wie rapide es seit dem Besuch des Botschafters der Tleilaxu mit der Gesundheit seines Vaters bergab gegangen war. Trotzdem hatte Elrood seine guten und schlechten Tage, und er entwickelte die ärgerliche Angewohnheit, nach einer bedeutenden Verschlimmerung wie dieser schnell wieder zu Kräften zu kommen.
    Ein großer Krug mit kühlem Gewürzbier stand auf einem Tablett in Griffweite seiner beringten Krallenhand, gleich neben einem zweiten leeren Krug. Und oben an einem Pfosten des Himmelbetts bemerkte Shaddam die wedelnden Insektenfühler eines Giftschnüfflers.
    Du bist bestimmt durstig, Vater, dachte Shaddam. Trink noch etwas von dem Bier.
    Der Arzt öffnete die Suspensorkapsel und brachte glitzernde Instrumente, blitzende Scanner und farbige Fläschchen mit Flüssigkeiten zum Vorschein. Yungar griff hinein und holte ein kleines weißes Gerät hervor, das er auf Elrood richtete.
    Nachdem er ihm die Satin-Schlafmütze vom verschwitzten Schädel gezogen hatte, tastete Dr. Yungar den Kopf des alten Imperators ab, hob ihn an und untersuchte ihn von allen Seiten. Elrood, der winzig, schwach und alt aussah, murrte über die Belästigung.
    Shaddam fragte sich, wie er selbst nach 150 Jahren aussehen mochte – nach einer

Weitere Kostenlose Bücher