Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides
Gilde-Heighliner-Modells, das die Kuppel-Plaza geziert hatte. Selbst der wunderbare Himmel an der Felsdecke war beschädigt, so dass die Projektionen nur noch stellenweise funktionierten. Die mürrischen, fanatischen Tleilaxu hatten sich noch nie für Kunst begeistern können. Für sie standen diese Dinge nur im Weg herum.
Er erinnerte sich, dass Kailea Vernius gelegentlich gemalt und mechanische Skulpturen angefertigt hatte. Sie hatte mit C'tair über bestimmte Stile gesprochen, die auf Kaitain ganz groß in Mode waren, und hatte begierig die Aufnahmen studiert, die ihr Vater vom imperialen Planeten mitgebracht hatte. Aber jetzt war all die Kunst nicht mehr, genauso wie Kailea.
Erneut fühlte sich C'tair in seiner Einsamkeit wie gelähmt.
Als er unbemerkt in die Ruine eines eingestürzten Außengebäudes innerhalb eines ehemaligen botanischen Gartens schlüpfte, blieb C'tair unvermittelt stehen. Etwas war ihm aufgefallen, und er blinzelte, um sich ein klareres Bild zu verschaffen.
Aus den rauchenden Trümmern erhob sich das schwache, verschwommene Bild eines vertrauten alten Mannes. C'tair blinzelte wieder. Spielte seine Phantasie ihm einen Streich, war es ein gestörtes Hologramm aus einer Tagebuchaufzeichnung ... oder etwas anderes? Er hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Aber das Bild war immer noch da. Oder?
Durch den Rauch und die beißenden Dämpfe erkannte er die Züge des alten Erfinders Davee Rogo, den genialen Krüppel, der sich mit den Zwillingen angefreundet und sie unterrichtet hatte. Als C'tair keuchte, begann die Erscheinung mit leise krächzender Stimme zu flüstern. War es ein Geist? – eine Vision? – eine Halluzination? Der exzentrische Rogo schien C'tair zu erzählen, was zu tun war, welche technischen Bauteile er benötigte und wie sie zusammengesetzt wurden.
»Bist du wirklich?«, flüsterte C'tair und trat näher. »Was willst du mir mitteilen?«
Aber das unklare Bild des alten Rogo schien nicht auf Fragen zu reagieren. C'tair verstand nicht, was los war, aber er hörte trotzdem zu. Drähte und Metallteile lagen am Boden verstreut, wo eine Maschine von einer Explosion zerrissen worden war. Das sind die Komponenten, die ich benötige.
Er sah sich misstrauisch nach unerwünschten Beobachtern um und beugte sich dann vor, um die Einzelteile und elektronischen Elemente einzusammeln, die er sich gemerkt hatte: kleine Metallstückchen, Plazkristalle und elektronische Zellen. Der alte Mann hatte ihm eine ungefähre Ahnung vermittelt.
C'tair stopfte sich all diese Dinge in die Taschen und unter die Kleidung. Ix würde sich unter der neuen Tleilaxu-Herrschaft erheblich verändern, und jeder Überrest aus der großen Vergangenheit dieser Zivilisation konnte sich als äußerst wertvoll erweisen. Die Tleilaxu würden alles konfiszieren, wenn sie ihn erwischten ...
In den folgenden Tagen der unheimlichen Erkundungen kehrte das Bild des alten Mannes nicht wieder. C'tair hatte gar nicht richtig begriffen, was er gesehen hatte, aber er arbeitete daran, seine technische Sammlung zu vervollständigen, sich Ressourcen zu verschaffen. Er würde diesen Kampf notfalls ganz allein fortsetzen.
Jede Nacht huschte er umher, von den Feinden unbemerkt, die sich für eine dauerhafte Besatzungszeit einrichteten. Er plünderte alle menschenleeren Bereiche in der oberen und unteren Stadt, bevor die Restaurierungsteams aufräumen und unerwünschte Erinnerungen beseitigen konnten.
Er behielt im Gedächtnis, was die Vision von Rogo ihm eingeflüstert hatte, begann mit dem Bau ... von etwas.
* * *
Als die Atreides-Rettungsschiffe nach Caladan zurückkehrten und sich dem Raumhafen von Cala City näherten, hatte der alte Herzog nur einen minimalen Staatsempfang vorbereitet. Die Umstände waren zu ernst für das übliche Protokoll aus großem Aufgebot, Musikkapelle und Fahnenträgern.
Herzog Atreides stand im Freien und blinzelte in den heiter bis wolkigen Himmel hinauf, als die Schiffe landeten. Er trug seine Lieblingsmütze aus geschecktem Walpelz, um sich vor dem frischen Wind zu schützen, auch wenn sie nicht zum Muster seiner Jacke passte. Die versammelten Diener und Haustruppen hatten Haltung angenommen und warteten neben der Empfangsplattform, aber ihm war es relativ gleichgültig, wie er angezogen war oder welchen Eindruck er hinterlassen könnte. Paulus war einfach nur froh, dass sein Sohn unversehrt heimgekommen war.
Lady Helena stand neben
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