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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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hatte er beobachtet, wie die Rebellen einen Flügel der Gilde-Niederlassung zerstörten, den Teil des klobigen grauen Gebäudes, in dem die gesamte Bankabteilung untergebracht war. Seine Mutter hatte sich darin aufgehalten. Er und D'murr hatten sie während ihrer Kindheit häufig genug in ihren Büroräumen besucht.
    Er wusste, dass sich S'tina in den Aufzeichnungslagern verbarrikadiert gehabt hatte, ohne eine Möglichkeit zur Flucht und in der festen Überzeugung, dass die aufständischen Suboiden es niemals wagen würden, eine neutrale Gilde-Niederlassung anzugreifen. Aber die Suboiden verstanden nichts von Politik oder subtilen Machtverhältnissen. S'tina hatte C'tair eine letzte Nachricht geschickt und ihn ermahnt, durchzuhalten und sich in Sicherheit zu bringen. Sie hatte ihm einen Ort genannt, wo sie sich wiedertreffen wollten, wenn sich der Aufruhr beruhigt hatte. Keiner von beiden hatte geglaubt, dass die Lage noch schlimmer werden könnte.
    Doch dann hatte C'tair mit ansehen müssen, wie von Suboiden gelegte Sprengladungen einen Teil des Gebäudes zerrissen hatten. Der gesamte Komplex hatte sich vom Dach der Höhle gelöst. Brennend, kreischend und polternd waren die Trümmer auf den Höhlenboden gestürzt, um Hunderte neugieriger Rebellen sowie sämtliche Angestellten und Funktionäre der Gilde unter sich zu begraben. Niemand hatte überlebt.
    Die Luft war voller Rauch und Schreie gewesen, und die Kämpfe waren weitergegangen. Er hatte gewusst, dass es sinnlos war, sich nach unten zu begeben, um nach seiner Mutter zu suchen. Stattdessen war ihm bewusst geworden, dass er alles außer seinem eigenen Leben verloren hatte, worauf er die einzige Zuflucht aufgesucht hatte, die ihm noch geblieben war.
    In seinem abgeschirmten Schlupfloch schlief er zusammengekauert, um mit einem vagen Gefühl der Entschlossenheit aufzuwachen, das teilweise durch Wut und Trauer gedämpft wurde. C'tair fand Vorräte in einem Nullentropie-Lager und veraltete Waffen in einer Kiste. Im Gegensatz zu den größeren Algenkammern war dieses Versteck nicht mit einem Or-Schiff ausgerüstet. Er hoffte, dass der Unterschlupf auf keinem Plan, ob öffentlich oder geheim, verzeichnet war. Andernfalls würden die Tleilaxu und ihre willfährigen Suboiden-Anhänger ihn zweifellos irgendwann finden.
    Benommen und teilnahmslos verschanzte sich C'tair und ließ die Zeit verstreichen, ohne zu wissen, wann er vielleicht flüchten oder auch nur eine Nachricht abschicken konnte. Er glaubte nicht daran, dass noch irgendwelche militärischen Truppen eintrafen, um Ix zu retten. Das hätte schon längst geschehen müssen. Sein Vater hatte nichts bewirken können. Panische Gerüchte besagten, dass das Haus Vernius geflohen, zu Renegaten geworden war. Das Große Palais war bereits verlassen und geplündert und würde demnächst zum Sitz der neuen Herren von Ix werden.
    War Kailea Vernius zusammen mit ihrer Familie die Flucht vor dem Verderben gelungen? C'tair hoffte es, um ihretwillen. Andernfalls wäre sie in großer Gefahr vor den wütenden Revolutionären. Sie war eine hübsche junge Frau, für rauschende Feste, ein Leben im Wohlstand und Palastintrigen gemacht, aber niemals für den Kampf ums nackte Überleben.
    Es machte ihn krank, wenn er daran dachte, wie seine geliebte Stadt verwüstet wurde. Er erinnerte sich an die kristallenen Gehwege, die Stalaktit-Gebäude, die großartigen Leistungen in der Heighliner-Produktion – ein Schiff, das von der Macht eines Gilde-Navigators fortgezaubert werden konnte. Wie oft hatten er und D'murr lange Tunnel erkundet, in die gewaltigen Grotten hinuntergeschaut und verfolgt, wie sich unter allen Bewohnern von Ix der Wohlstand ausbreitete? Jetzt hatten die Suboiden alles zerstört. Und wofür? Er bezweifelte, dass sie auch nur die geringste Ahnung hatten.
    Vielleicht konnte C'tair einen sicheren Weg zur Oberfläche finden, Kontakt mit einem Transportschiff aufnehmen, sich mit gestohlenem Geld einen Flug kaufen und nach Kaitain gelangen, wo er seinen Vater wiedertreffen würde. War Cammar Pilru überhaupt noch der Botschafter von Ix? Einer Regierung im Exil? Wahrscheinlich nicht.
    Nein, C'tair konnte nicht einfach fliehen und diese Welt ihrem Schicksal überlassen. Das hier war Ix, seine Heimat, und er wollte nicht fortlaufen. Trotzdem wollte er überleben ... irgendwie. Dazu würde er alles tun, was nötig war. Wenn sich der Staub legte, konnte er alte Kleidung tragen und vorgeben, einer der geistig erschütterten

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