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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Hochzeit des Kronprinzen keines der Großen oder Kleinen Häuser bevorzugte, hatte der Landsraad Anirul als Gattin des Imperators akzeptiert, obwohl viele wegen ihrer mysteriösen Herkunft und ihres »Verborgenen Ranges« mit Skepsis reagiert hatten. Doch nach dem Tod Elroods, auf den nun diese grandiose Krönungs- und Hochzeitszeremonie folgte, stand das Imperium ohnehin im Zeichen einer Welle von Veränderungen. Shaddam hoffte, diese Umstände zu seinen Gunsten nutzen zu können.
    Mit einem eingebrannten väterlichen Lächeln im Gesicht warf er der Menge Solari-Münzen und Juwelen zu – eine alte Tradition imperialer Freigebigkeit, die dem neuen Amtsinhaber Glück bringen sollte. Das Volk liebte ihn, er war von Reichtum umgeben, und mit einem Fingerschnippen konnte er ganze Welten auslöschen. Genauso hatte er sich das Leben als Imperator immer vorgestellt.
    Trompeten schmetterten eine Fanfare der Freude.
     
    * * *
     
    »Willst du dich nicht zu mir setzen, Hasimir?«, fragte die gertenschlanke Blondine während der Ouvertüre zur Krönungszeremonie und schenkte ihm ein kokettes Lächeln. Fenring wusste nicht, ob Margot Rashino-Zea ihre Stimme mit Absicht verführerisch klingen ließ oder ob sie von Natur aus so war. Er hatte einen Teller mit verschiedenen exotischen Vorspeisen in der Hand. Giftschnüffler umschwirrten die dicht gedrängten Gäste wie Kolibris. Die Zeremonien würden sich noch über viele Stunden hinziehen, und die Gäste konnten sich nach Belieben entspannen und durch kleine Mahlzeiten stärken.
    Schwester Margot Rashino-Zea war größer als Fenring und beugte sich sehr nahe zu ihm herab, wenn sie sprach. Ihr korallenrotes und pechschwarzes Kleid betonte die exquisite Vollkommenheit ihrer Figur. Sie trug eine Halskette aus caladanischen Perlen und eine mit Gold und kostbaren Edelsteinen besetzte Brosche. Ihre Haut war wie Milch und Honig.
    Ringsum auf der Galerie des Großen Theaters plauderten elegant gekleidete Herren und Damen des Adels und tranken Grand-Cru-Weine aus langstieligen Gläsern. Der Oktav-Kristall sang, wann immer angestoßen und ein Trinkspruch ausgebracht wurde. In weniger als einer Stunde würde die Versammlung den zweifachen Höhepunkt der Feierlichkeiten miterleben, der auf der großen Bühne stattfinden sollte: die Krönung des Padischah-Imperators Shaddam Corrino IV. und seine Hochzeit mit Lady Anirul Sadow Tonkin von der Bene-Gesserit-Schwesternschaft.
    Fenring nickte mit dem großen Kopf und begrüßte Margot mit einer knappen Verbeugung. »Es wäre mir eine große Ehre, an deiner Seite sitzen zu dürfen, liebste Margot.« Den Teller sorgfältig in der Hand balancierend ließ sich Fenring neben ihr auf der Bank nieder. Sie musterte die Vorspeisen, die er sich ausgesucht hatte, und bediente sich davon, ohne ihn um Erlaubnis zu fragen.
    Es war eine fröhliche Zusammenkunft, dachte Fenring, ohne das Raunen der Zwietracht, das die Atmosphäre im Palast während der vergangenen Monate vergiftet hatte. Er war mit seinen eigenen Bemühungen in dieser Richtung sehr zufrieden. Wichtige Bündnisse waren gefestigt worden, und die Fürstenhäuser sprachen nicht mehr von einer Revolte gegen Shaddam. Die Bene Gesserit hatten öffentlich ihre Unterstützung der Corrino-Herrschaft bekundet, während die Hexen zweifellos hinter den Kulissen ihre Machenschaften in der großen Politik fortgesetzt hatten. Fenring fand es merkwürdig, dass viele der misstrauischsten Aristokraten nicht mehr unter den Lebenden weilten – ebenso wie die neugierigeren, mit denen er selbst überhaupt nichts zu tun gehabt hatte.
    Der Prozess gegen Leto Atreides war per Erlass beendet worden, und die Einzigen, die sich offen gegen diese Entscheidung aussprachen, waren die Bene Tleilax. Doch Shaddam und er würden daran arbeiten, ihre Proteste schnellstmöglich verstummten zu lassen. Das größte Geheimnis stellte für Fenring der Umstand dar, dass niemand genau zu wissen schien, was wirklich im Gilde-Heighliner geschehen war.
    Je länger er beobachtete und je mehr er über die seltsame Abfolge der Ereignisse nachdachte, desto wahrscheinlicher kam es ihm vor, dass der junge Leto Atreides tatsächlich hereingelegt worden war. Aber wie und durch wen? Kein anderes Haus hatte sich durch die Demonstration von Häme hervorgetan, und da praktisch jeder an die Schuld der Atreides glaubte, hatten nicht einmal die phantasievollsten und lockersten Zungen gegenteilige Gerüchte gestreut.
    Fenring hätte sehr gerne gewusst, was

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