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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Worte scharf wie Rasierklingen. »Und wir erwarten, dass dieser Fall nie wieder zur Sprache kommt.«
    Abrupt beendete der Imperator den Gildelink, und die zwei Navigatoren lösten ihren mentalen Kontakt. Leto umarmte Rhombur und Kailea gleichzeitig, nachdem sie beide nun wenigstens vor einer Verfolgung in Sicherheit waren.

82
     
    Nur Narren hinterlassen Zeugen.
    Hasimir Fenring
     
     
    »Ich werde Kaitain vermissen«, sagte Fenring mit seltsam düsterer Stimme. Noch am heutigen Tag sollte er als Shaddams Imperialer Beobachter nach Arrakis aufbrechen. In die Wüste verbannt! Doch Margot hatte ihn ermahnt, darin neue Gelegenheiten zu erkennen ... In dieser Hinsicht war Fenring Experte. Konnte der Imperator wirklich mehr im Sinn haben, als ihn einfach nur zu bestrafen? Konnte er seinen neuen Posten vielleicht doch zu einer Machtstellung ausbauen?
    Fenring war an Shaddams Seite aufgewachsen. Sie beide waren mehr als zwei Jahrzehnte jünger als Fafnir, der frühere designierte Erbe des Goldenen Löwenthrons. Angesichts eines älteren Kronprinzen und einer großen Töchterschar von seinen verschiedenen Frauen hatte Elrood nicht viel vom Juniorprinzen erwartet, so dass er dem leisen Vorschlag seiner Bene-Gesserit-Mutter entsprochen hatte und Fenring gemeinsam mit Shaddam unterrichtet werden durfte.
    Im Verlauf der Jahre hatte sich Fenring zu einem »Expeditor« gemausert, zu einer Person, die bereit war, notwendige Aufgaben für seinen Freund Shaddam zu übernehmen, ganz gleich, wie unangenehm sie sein mochten – einschließlich des Mordes an Fafnir. Die Gefährten teilten viele dunkle Geheimnisse, zu viele, als dass sich ihre Wege jetzt ohne ernsthafte Auswirkungen hätten trennen können ... und beide Männer wussten das.
    Shaddam hat mir alles zu verdanken, was er ist, verdammt!
    Wenn er etwas Zeit zum Nachdenken gefunden hatte, musste der neue Imperator verstehen, dass er es sich nicht leisten konnte, Fenring zum Feind zu haben. Oder ihn auch nur zu verärgern, indem er ihn auf den Posten eines imperialen Dieners abschob. Es würde nicht lange dauern, dann musste Shaddam ihn von Arrakis zurückrufen. Es war nur eine Frage der Zeit.
    Irgendwie würde es ihm schon gelingen, jeden widrigen Umstand in einen Vorteil zu verwandeln.
    Lady Margot, die er drei Tage zuvor in einer einfachen Zeremonie geheiratet hatte, übernahm das Kommando über die Kammerdiener. Mit jedem Atemzug stieß sie einen neuen Befehl aus und sorgte dafür, dass ihre Sachen reisefertig gemacht wurden. Als Bene Gesserit hatte sie wenige Bedürfnisse und keinen extravaganten Geschmack. Doch sie wusste, wie wichtig es war, bei öffentlichen Auftritten Zeichen zu setzen, und ließ ein ganzes Frachtschiff beladen, darunter Kleidung und Möbel aus dem Haus Corrino, kostbares höfisches Tafelbesteck, kostbare Wandbehänge und feinste Wäsche. Derartige Besitztümer würden den Status ihres Ehemannes in Arrakeen erhöhen, wo sie eine private Residenz beziehen würden, viele Kilometer vom Machtsitz der Harkonnens ins Carthag entfernt. Diese Demonstration von Unabhängigkeit und Luxus würde den Harkonnens und ihren Funktionären verdeutlichen, über welche Macht Shaddam und seine allgegenwärtigen Augen verfügten.
    Lächelnd sah Fenring zu, wie Margot letzte Hand anlegte. Sie war ein Aufruhr aus hellen Farben und reizendem honigblondem Haar, lobte mit ihrem Lächeln und tadelte mit strengen Worten, wenn sich jemand zu langsam bewegte. Welch großartige Frau! Sie beide wahrten faszinierende Geheimnisse voreinander, und die gegenseitige Enthüllung würde sich zweifellos als großes Vergnügen erweisen.
    Wenn es dämmerte, wären sie bereits zum Wüstenplanet unterwegs, den die Einheimischen dort Dune nannten.
     
    * * *
     
    Später am gleichen Tag, während einer entspannten Stunde, in der weder der Imperator noch sein langjähriger Freund bereit waren, die Bitten um Verzeihung auszusprechen, die gesagt werden mussten, saß Fenring an der Schildballkonsole und wartete darauf, dass der Padischah-Imperator Shaddam IV. seinen nächsten Zug machte. Sie hielten sich allein in einem Freizeitraum mit Plazwänden an der Spitze eines Palastturms auf. Flitter-Thopter schnurrten in der Ferne, höher als die mit Bändern geschmückten Drachen und Glühgloben.
    Fenring summte leise vor sich hin, obwohl er wusste, wie sehr Shaddam diese Angewohnheit hasste. Schließlich schob der Imperator einen Stab durch den schimmernden Schild, mit genau der richtigen Geschwindigkeit

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