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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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und ging sogar auf Elroods ungerechtfertigte Belohnung für den Tod der Lady Shando ein. Schließlich mutmaßte er mit emotionsgeladener Stimme über das schwere Los von Graf Vernius, der sich immer noch auf einer fernen, unbekannten Welt versteckt hielt.
    Während einer längeren Pause an seinem Ende der Verbindung schäumte Shaddam vor Wut. Er überlegte verzweifelt, wie viel dieser nassforsche Herzog tatsächlich über den Coup der Tleilaxu wusste. Er hatte zahlreiche Andeutungen fallen lassen ... aber bluffte er vielleicht nur? Als Imperator musste Shaddam schnell etwas unternehmen, um die Situation wieder unter Kontrolle zu bekommen – aber er konnte dem Haus Vernius niemals erlauben, auf die Welt ihrer Vorfahren zurückzukehren. Die Forschung der Tleilaxu zum synthetischen Gewürz war von zu großer Bedeutung und konnte nicht ohne weiteres an einen anderen Ort verlegt werden. Die Mitglieder der Familie Vernius waren bedauernswerte Opfer – mit dem verletzten Stolz oder den Racheplänen seines Vaters hatte Shaddam nichts im Sinn –, aber diese Leute konnten einfach nicht mehr in ihren früheren Stand zurückversetzt werden, als wäre nichts geschehen.
    Schließlich räusperte sich der Imperator und sagte: »Unser bestmögliches Angebot wäre eine begrenzte Amnestie. Da Rhombur und Kailea Vernius Ihrer persönlichen Obhut unterstehen, Herzog Leto, garantieren wir für ihre Sicherheit und Begnadigung. Von diesem Tag an ist kein Kopfgeld mehr auf sie ausgesetzt. Sie sind von jeder Schuld freigesprochen. Dafür garantiere ich.«
    Als er den Ausdruck fassungsloser Begeisterung auf den Gesichtern der zwei Exil-Ixianer sah, sagte Leto: »Vielen Dank, Majestät, aber was ist mit einer Entschädigung für das verlorene Familienvermögen?«
    »Keine Entschädigung!«, erwiderte Shaddam in viel strengerem Tonfall, den der Gildemann natürlich nicht wiedergeben konnte. »Und keine Wiederherstellung des früheren Standes des Hauses Vernius auf Xuttah, ehemals Ix. Ach ja, die Bene Tleilax haben mir inzwischen eine ausführliche und schlüssige Dokumentation vorgelegt, an deren Aufrichtigkeit ich keinen Zweifel hege. Aus Gründen der imperialen Sicherheit kann ich leider keine Einzelheiten weitergeben. Sie haben meine Geduld nun hinreichend strapaziert.«
    Verärgert knurrte Leto: »Ein Beweis, dessen Stichhaltigkeit sich nicht überprüfen lässt, ist überhaupt kein Beweis, Majestät. Er müsste schon einem Gericht vorgelegt werden.«
    »Was ist mit meinem Vater und den anderen überlebenden Mitgliedern des Hauses Vernius, Majestät?«, sagte Rhombur in das Mikrofon, das Leto benutzt hatte. »Können Sie auch ihm Amnestie gewähren, wo immer er sich aufhalten mag? Er tut doch niemandem etwas zuleide?«
    Shaddams Antwort, die an Leto gerichtet war, kam schnell und wie der Biss einer giftigen Schlange. »Ich habe dir gegenüber große Nachsicht gezeigt, Cousin, aber ich warne dich – du solltest es nicht übertreiben. Wäre ich dir nicht auf so freundschaftliche Weise verbunden, hätte ich es niemals auf mich genommen, für dich auszusagen – oder dir die heutige spontane Audienz gewährt oder für deine Freunde Zugeständnisse gemacht. Eine Amnestie für die Kinder, mehr nicht.«
    Leto sträubte sich gegen die Worte, doch er wahrte die Fassung. Es war klar, dass er Shaddam nicht von seinem Standpunkt abbringen konnte.
    »Wir schlagen vor, dass Sie diese Bedingungen akzeptieren, solange wir in der Stimmung sind, sie zu gewähren«, sagte Shaddam formell. »Wenn uns zusätzliche Beweise für die Schuld des Hauses Vernius vorgelegt werden, könnten wir gezwungen sein, ein nicht so freundliches Urteil über sie zu sprechen.«
    Leto zog sich vom Mikrofon zurück, um sich mit Rhombur und Kailea zu beraten. Die Geschwister waren zögernd bereit, das Angebot anzunehmen. »Immerhin haben wir heute einen kleinen Sieg errungen, Leto«, sagte Kailea mit ihrer sanften Stimme. »Wir haben unser Leben und unsere persönliche Freiheit, auch wenn wir auf unser Erbe verzichten müssen. Außerdem ist das Leben auf Caladan gar nicht so schlecht. Wie Rhombur immer sagt: Wir können das Beste daraus machen.«
    Rhombur legte seiner Schwester die Hand auf die Schulter. »Wenn es gut genug für Kailea ist, ist es auch gut genug für mich.«
    »Also ist die Angelegenheit besiegelt«, sagte Shaddam, nachdem sie durch die Gilde-Navigatoren ihr Einverständnis übermittelt hatten. »Die offiziellen Dokumente werden vorbereitet.« Dann wurden seine

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