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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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preschten immer näher heran und hoben ihre Waffen. Er überlegte, ob sie ihn auch dann erschießen würden, wenn er jetzt kapitulierte. Wahrscheinlich, dachte er, nachdem ich sie in den Adrenalinrausch versetzt habe.
    Das Suspensorfeld schimmerte genau vor ihm im Zentrum des horizontalen Schachts. Er hatte eine ungefähre Ahnung, was es bewirkte. Für ihn gab es jetzt nur noch einen Ausweg, und er war sich nicht sicher, was geschehen würde – aber er wusste, dass man ihn bestrafen oder wahrscheinlich sogar massakrieren würde, wenn die Wächter ihn zu fassen bekamen.
    Also drehte sich Duncan um und starrte in das Suspensorfeld, während sie immer näher heranrückten. Er holte tief Luft, um sich Mut zu machen, dann holte er mit seinen kurzen Armen aus und sprang mitten in die offene, schimmernde Röhre.
    Sein lockiges schwarzes Haar flatterte im Wind, als er stürzte. Er schrie – es war eine Mischung aus einem verzweifelten Heulen und einem erleichtertem Seufzer. Wenn er hier starb, wäre er zumindest frei!
    Dann packte ihn das Holtzman-Feld mit einem heftigen Ruck. Duncan hatte das Gefühl, dass sich sein Magen in den Brustkorb verlagerte, als er spürte, wie er in einem unsichtbaren Netz hing. Er schwebte, ohne abzustürzen, genau im neutralen Zentrum des Feldes. Diese Kraft hielt die Rohrbahnen in der Luft, wenn sie durch das gigantische Barony rasten. Also würde es seine Körpermasse problemlos tragen.
    Er sah, wie die Wächter an den Rand des Bahnsteigs stürmten und ihn wütend anschrien. Einer drohte ihm mit geballter Faust. Zwei andere richteten ihre Waffen auf ihn.
    Duncan strampelte, versuchte im Feld zu schwimmen – irgendetwas zu unternehmen, um sich von der Stelle zu bewegen.
    Mit einem entsetzten Ausruf stieß ein Wächter die Lasgun seines Kollegen zur Seite. Duncan hatte gehört, zu welchen alptraumhaften Auswirkungen es kam, wenn ein Lasgun-Strahl in ein Holtzman-Feld geriet: Dadurch wurde ein interagierendes destruktives Potenzial erzeugt, das genauso tödlich wie die verbotenen Atomwaffen war.
    Also setzten die Wächter stattdessen ihre Lähmer ein.
    Duncan wand sich im freien Fall. Auch wenn er sich nirgendwo abstoßen konnte, wurde er auf diese Weise zu einem schwierigen Ziel, wenn er sich unkontrolliert bewegte. Die Lähmstrahlen wurden abgelenkt und schossen in gekrümmten Bahnen an ihm vorbei.
    Obwohl ihn das Holtzman-Feld einhüllte, spürte er, wie sich der Luftdruck veränderte, die Folgen einer schnellen Bewegung. Er drehte sich, pendelte in der Luft – und sah die näherkommenden Lichter einer Rohrbahn.
    Und er befand sich genau im Zentrum des Feldes!
    Duncan schlug wild um sich, bemühte sich verzweifelt, von der Stelle zu kommen. Er trieb auf den gegenüberliegenden Rand des Bereichs der Schwerelosigkeit zu, fort von den Jägern. Sie feuerten immer noch auf ihn, aber der veränderte Luftdruck ließ die Strahlen noch weiter vom Ziel abweichen als zuvor. Er sah, wie die uniformierten Männer ihre Waffen nachjustierten.
    Unter ihm befanden sich weitere Gänge, Rampen und Bahnsteige, die tiefer in die Eingeweide Baronys führten. Vielleicht konnte er dorthin gelangen ... wenn er es schaffte, sich irgendwie aus dem Feld zu befreien.
    Der nächste Lähmstrahl streifte seinen Rücken in der Nähe der Schulter. Die Stelle wurde taub, Haut und Muskeln kribbelten, als würde er von tausend Insekten gleichzeitig gestochen.
    Schließlich konnte sich Duncan aus dem Feld winden und fiel. Gerade noch rechtzeitig sah er das Geländer und streckte den unbeeinträchtigten Arm danach aus. Seine Finger klammerten sich darum, dann toste die Rohrbahn mit grellem Kreischen vorbei ... und verfehlte ihn nur um wenige Zentimeter.
    Während seines kurzen Falls hatte er noch keine hohe Geschwindigkeit erreicht; trotzdem hätte ihm der plötzliche Ruck beinahe das Schultergelenk ausgekugelt. Duncan kletterte über das Geländer und lief in einen Tunnel, doch es war nur eine kleine Nische mit Metallwänden. Hier ging es nicht weiter. Die Luke war fest verschlossen und verriegelt. Er hämmerte dagegen, aber sie gab nicht nach.
    Dann fiel die Tür hinter ihm zu, so dass er in einen winzigen Raum mit gepanzerten Wänden eingesperrt war. Er war gefangen. Die Jagd war vorbei.
    Kurz darauf öffneten die Wächter die Tür. Als sie ihn mit gezückten Waffen anstarrten, erkannte er in ihren Blicken eine Mischung aus Wut und Bewunderung. Duncan hatte resigniert und wartete nur noch darauf, dass sie ihn

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