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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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die Hoffnung nicht aufgeben.
    Er verstand nicht, warum seine Eltern in diesem Gefängnis gelandet waren. Was konnten kleinere Verwaltungsbeamte getan haben, um zu einer solchen Strafe verurteilt zu werden? Er wusste nur noch, dass an einem Tag das Leben recht normal und einigermaßen glücklich verlaufen war ... und am nächsten Tag waren sie plötzlich hier gewesen, zu Sklaven degradiert. Jetzt war der junge Duncan fast jeden Tag gezwungen, um sein Leben zu laufen und zu kämpfen – und für die Zukunft seiner Familie. Er wurde darin immer besser.
    Er konnte sich noch gut an den letzten normalen Nachmittag draußen auf dem gepflegten Rasen erinnern, hoch oben auf einer Terrasse von Harko City, einem der wenigen Balkongärten, die die Harkonnens ihren Untertanen gestatteten. Die Beete und Hecken wurden sorgsam gedüngt und gepflegt, weil Pflanzen nicht allzu gut im verseuchten Boden eines Planeten gediehen, der seit zu langer Zeit missbraucht worden war.
    Duncans Eltern und weitere Mitglieder der Familie hatten sich auf dem Rasen mit leichtsinnigen Spielen vergnügt und selbststeuernde Bälle auf Ziele im Gras geworfen, während interne Entropieerzeuger die Bälle unvorhersehbar springen und abprallen ließen. Der Junge hatte bemerkt, wie schwierig, langweilig und streng konzipiert die Spiele der Erwachsenen waren, verglichen mit dem hemmungslosen Herumtollen im Kreis seiner Freunde.
    In der Nähe stand eine junge Frau, die das Spiel beobachtete. Sie hatte schokoladenbraunes Haar, dunkle Haut und hohe Wangenknochen, aber ihr verhärmter Gesichtsausdruck und ihr harter Blick hinderten sie daran, ihre bemerkenswerte Schönheit zu entfalten. Er wusste nicht, wer sie war, und hatte nur mitbekommen, dass sie Janess Milam hieß und irgendwie mit seinen Eltern zusammenarbeitete.
    Während Duncan das Feldspiel verfolgte und auf das Gelächter horchte, lächelte er die Frau an und stellte fest: »Sie üben für das Alter.« Doch es war offensichtlich, dass Janess weder an ihm noch seiner Meinung interessiert war, denn sie hatte ihm lediglich eine schroffe Abfuhr erteilt.
    Im getrübten Sonnenlicht hatte Duncan weiter das Spiel beobachtet, aber gleichzeitig eine wachsende Neugier auf die Fremde entwickelt. Er spürte, dass sie angespannt war. Janess, die nicht an den Vergnügungen teilnahm, blickte sich immer wieder um, als würde sie auf etwas warten.
    Wenige Augenblicke später waren die Harkonnen-Truppen gekommen, hatten Duncans Eltern und ihn gepackt – und auch seinen Onkel und zwei Cousins. Er wusste intuitiv, dass Janess die Ursache von allem war, auch wenn er den Grund nicht verstand. Er hatte sie nie wieder gesehen, und seine Familie war jetzt seit einem halben Jahr im Gefängnis ...
    Hinter ihm öffnete sich zischend eine Falltür in der Decke. Zwei blau uniformierte Verfolger sprangen hindurch, zeigten auf ihn und lachten triumphierend. Duncan stürmte los, wobei er immer wieder Haken schlug. Eine Lasgun-Salve wurde von der Wandverkleidung reflektiert und hinterließ eine Brandspur, die sich im Zickzack durch den Korridor zog.
    Duncan hatte den Ozongeruch des verglühten Metalls in der Nase. Wenn auch nur eine dieser Energieblitze ihn traf, war er tot. Er hasste es, wie die Jäger kicherten, als würden sie lediglich mit ihm spielen.
    Zwei Verfolger kamen plötzlich aus einem Seitengang, nur einen Meter vor ihm, aber Duncan bewegte sich so schnell für sie, dass sie nicht mehr rechtzeitig reagieren konnten. Er trat dem einen korpulenten Mann gegen das Knie und stieß ihn zur Seite, bevor er zwischen ihnen hindurchtauchte.
    Der korpulente Mann stürzte, und als ein Laserstrahl seine Rüstung versengte, schrie er: »Hört auf zu schießen, ihr Idioten! Ihr könntet uns treffen!«
    Duncan rannte schneller als jemals zuvor in seinem Leben, weil er wusste, dass seine Kinderbeine es niemals mit kampferprobten Erwachsenen aufnehmen konnten. Aber er wollte nicht aufgeben. Das war einfach nicht seine Art.
    Vor ihm, wo sich der Korridor öffnete, sah er helle Lichter an einer Kreuzung mehrerer Gänge. Als er näher kam, bremste er ab und stellte fest, dass der Quergang gar kein Tunnel war, sondern eine Suspensorröhre, ein zylinderförmiger Schacht mit einem Holtzman-Feld im Zentrum. Schwerelose Rohrbahnen sausten ohne Widerstand durch die Röhre, um die Wege zwischen den einzelnen Sektoren der gewaltigen Gefängnisstadt zu verkürzen.
    Es gab keine Türen und keine offenen Korridore. Duncan kam nicht weiter. Die Männer

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