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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Vernichtung von vererbbarem Eigentum. Ordentlich und sauber.«
    »Gift ist für Anschläge zwischen verschiedenen Häusern gedacht, nicht für den Zweck, den du beabsichtigst.«
    »Du hast dich auch nicht beschwert, als ich Fafnir beseitigt habe, hmmm-äh? Er wäre jetzt über sechzig und würde immer noch auf den Thron warten. Willst du genauso lange warten?«
    »Hör auf damit!«, sträubte sich Shaddam. »Du darfst dir so etwas nicht einmal vorstellen! Es ist nicht richtig.«
    »Aber es soll richtig sein, dir dein Geburtsrecht zu verweigern? Wie gut wärst du als Imperator, wenn du erst im senilen Greisenalter an die Macht kommst – so wie dein Vater? Schau dir an, was mit Arrakis geschehen ist! Als Abulurd Harkonnen endlich abgesetzt wurde, hatte die Gewürzproduktion bereits schwere Rückschläge erlitten. Abulurd verstand es nicht, mit der Peitsche umzugehen, also hatten die Arbeiter keinen Respekt vor ihm. Jetzt setzt der Baron die Peitsche zu brutal ein, so dass die Moral noch tiefer sinkt und die Zahl der Abtrünnigen und Saboteure zunehmen wird. Aber den Harkonnens kann man eigentlich gar keinen Vorwurf machen. Alles fällt letztlich auf deinen Vater zurück, den Padischah-Imperator, der schlechte Entscheidungen getroffen hat.« Er sprach etwas ruhiger weiter. »Du bist es dem Imperium schuldig, für Stabilität zu sorgen.«
    Shaddam blickte zur Decke hinauf, als würde er dort nach Spionaugen oder anderen Abhörvorrichtungen suchen, obwohl er wusste, dass Fenring sein privates Penthouse sorgsam abschirmte und regelmäßig abtastete. »An welche Art von Gift hast du gedacht? Natürlich rein hypothetisch gefragt.« Wieder starrte er über die Lichter der Stadt auf den Palast des Imperators. Das schimmernde Gebäude wirkte wie ein legendärer Gral, wie ein unerreichbarer Schatz.
    »Vielleicht etwas langsam Wirkendes, hm-hmm? Damit es so aussieht, als würde Elrood an Altersschwäche sterben. Niemand wird Fragen stellen, weil er schon so alt ist. Überlass die Einzelheiten mir. Als unser künftiger Imperator solltest du dich nicht mit solchen Dingen belasten. Schließlich war ich schon immer dein Expeditor.«
    Shaddam kaute auf der Unterlippe. Es gab niemanden im Imperium, der mehr über diesen Mann wusste als er. War es denkbar, dass sich sein Freund eines Tages gegen ihn wandte? Möglicherweise ... obwohl Fenring sehr genau wusste, dass sein Weg zur Macht über Shaddam führte. Wie sollte er diesen ehrgeizigen Freund unter Kontrolle halten, wie konnte er ihm stets einen Schritt voraus sein? Das war die Herausforderung, vor der er stand.
    Imperator Elrood IX. war sich natürlich der tödlichen Fähigkeiten Hasimir Fenrings bewusst und hatte ihn schon mehrfach mit Geheimmissionen beauftragt, die allesamt erfolgreich verlaufen waren. Elrood ahnte sogar, dass Fenring eine entscheidende Rolle beim Tod des Kronprinzen Fafnir gespielt hatte, aber er akzeptierte diese Umstände als Teil der imperialen Politik. Im Laufe der Jahre hatte Fenring mindestens fünfzig Männer und ein Dutzend Frauen ermordet, von denen einige seine Geliebten gewesen waren – aus beiden Geschlechtern. Er war recht stolz darauf, ein Mörder zu sein, der seinem Opfer in die Augen blicken oder hinter dessen Rücken zuschlagen konnte, ohne Gewissensbisse zu empfinden.
    Es gab Tage, da wünschte sich Shaddam, dass er sich niemals mit dem aufstrebenden Fenring angefreundet hätte. Dann müsste er sich nicht durch schwierige Entscheidungen einengen lassen, über die er gar nicht genauer nachdenken wollte. Shaddam hätte die Sandkastenfreundschaft abbrechen sollen, als er auf eigenen Beinen laufen konnte. Es war riskant, sich mit einem so gewissenlosen Assassinen abzugeben, und manchmal kam er sich durch diese Beziehung verdorben vor.
    Dennoch war Fenring sein Freund. Zwischen ihnen gab es eine Anziehung, ein undefinierbares Etwas, über das sie gelegentlich gesprochen hatten, ohne es gänzlich zu verstehen. Vorläufig fiel es Shaddam leichter, die Freundschaft einfach zu akzeptieren – und er hoffte innigst, dass es sich tatsächlich um Freundschaft handelte –, statt zu versuchen, sie zu beenden. Denn ein solcher Schritt konnte sehr gefährliche Konsequenzen nach sich ziehen.
    In seiner unmittelbaren Nähe hörte Shaddam eine Stimme, die ihn aus seinen Gedanken riss. »Euer Lieblingsbrandy, mein Prinz.« Shaddam blickte sich um und sah, wie Fenring ihm einen großen Schwenker mit rauchbraunem Kirana-Brandy anbot.
    Er nahm das Glas an und

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