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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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ein Hammerschlag.
    »Bleib so lange am Leben, wie du kannst, Junge«, rief Rabban ihm von der Luke des Kreuzers zu, um sich wieder zurückzuziehen, als das Wummern der Motoren zunahm. »Sorg dafür, dass es eine gute Jagd wird. Meine letzte war ziemlich enttäuschend.«
    Duncan stand reglos da, als das Gefährt abhob und dröhnend zu einem bewachten Außenposten weiterflog. Dort würde die Jagdgesellschaft sich eine Erfrischung genehmigen und dann aufbrechen, um das Wild zu hetzen.
    Vielleicht würden die Harkonnens eine Weile mit ihm spielen und ihren Spaß haben ... aber wenn sie ihn endlich schnappten, könnten auch sie bis auf die Knochen durchgefroren sein und sich nach der warmen Unterkunft zurücksehnen, so dass sie bei der ersten Gelegenheit einfach die Waffen einsetzten, um der Jagd ein schnelles Ende zu bereiten.
    Duncan lief auf die schützenden Bäume zu.
    Auch nachdem er die Wiese hinter sich gelassen hatte, hinterließen seine Füße eine deutliche Spur aus abgeknickten Grashalmen auf dem gefrorenen Boden. Er stieß gegen dicke immergrüne Äste und wühlte die Schicht aus toten Nadeln auf, als er zu einem Felsvorsprung aus verwittertem Sandstein hinaufkletterte.
    Im Schein der Taschenlampe sah er, wie sein Atem in der Kälte dampfend aus Mund und Nasenlöchern drang. Er mühte sich einen Geröllabhang hinauf und näherte sich den steilsten Klippen. Als er den Felsen erreichte, packte er mit beiden Händen zu und grub seine Finger in zerkrümelndes Sedimentgestein. Hier würde er wenigstens nicht so viele Fußabdrücke hinterlassen, obwohl sich an den Graten kristallisierter alter Schnee wie kleine Dünen gesammelt hatte.
    Die Felsvorsprünge erhoben sich wie steinerne Wächter über den Teppich des Waldes. Wind und Regen hatten Löcher und Kerben in die Klippen gefressen, einige gerade groß genug für das Nest eines Nagetiers, während sich in anderen ein ausgewachsener Mann verstecken konnte. Von der Verzweiflung angetrieben, kletterte Duncan, bis er vor Anstrengung kaum noch atmen konnte.
    Als er die Oberseite einer freien Felsplatte erreichte, die im Licht seiner Lampe rostbraun aussah, ging er in die Hocke und blickte sich um, versuchte die wilde Umgebung einzuschätzen. Er fragte sich, ob die Jäger bereits aufgebrochen waren. Sie würden nicht weit hinter ihm sein.
    In der Ferne heulten Tiere. Er schaltete das Licht aus, um sich unsichtbar zu machen. Die alten Verletzungen an Rippen und Rücken brannten vor Schmerz, und im Oberarm spürte er ein pulsierendes Stechen, wo man ihm den Lokalisator implantiert hatte.
    Hinter ihm ragten weitere steile und hohe Klippen auf, die tief zerfurcht und mit knorrigen Bäumen besetzt waren, wie Schnurrbärte, die aus einem hässlichen Gesicht sprossen. Von hier war es ein sehr weiter Weg bis zur nächsten Stadt oder dem nächsten Raumhafen.
    Forst-Wachstation. Seine Mutter hatte ihm von diesem isolierten Jagdrevier erzählt, in dem sich der Neffe des Barons am liebsten aufhielt. »Rabban ist so grausam, weil er sich beweisen muss, dass er nicht wie sein Vater ist«, hatte sie einmal gesagt.
    Der kleine Junge hatte den größten Teil seiner fast neun Lebensjahre im Innern riesiger Gebäude verbracht und aufbereitete Luft geatmet, die mit Schmier- und Lösungsmitteln sowie chemischen Abgasen geschwängert war. Er hatte bislang nicht gewusst, wie kalt es auf diesem Planeten werden konnte, wie eisig die Nächte waren ... und wie klar die Sterne.
    Der Himmel über ihm war ein Gewölbe aus tiefster Schwärze, mit winzigen Lichtspritzern übersät, einem Sturm aus Nadelstichen in den Weiten der Galaxis. Dort draußen setzten Gilde-Navigatoren ihren Geist ein, um städtegroße Heighliner zwischen den fernen Sonnen zu manövrieren.
    Duncan hatte noch nie ein Gildeschiff gesehen, hatte Giedi Primus noch nie verlassen – und jetzt bezweifelte er, dass er jemals so etwas erleben würde. Als Bewohner einer Industriestadt hatte er niemals Grund gehabt, sich die Sternkonstellationen einzuprägen. Doch selbst wenn er sich orientieren und die Himmelsrichtungen bestimmen könnte, wüsste er immer noch nicht, wohin er sich wenden sollte ...
    Duncan saß auf dem Felsvorsprung, blickte in die eisige Kälte hinaus und studierte seine Welt. Er kauerte sich zusammen und presste die Knie an die Brust, um nicht zu viel Körperwärme zu verlieren. Trotzdem zitterte er.
    In der Ferne, wo das höhere Land zu einem bewaldeten Tal abfiel und sich die Silhouette der Wachstation abzeichnete,

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