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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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zurück.
    Schließlich fiel der Lokalisator heraus, eine blutige Mikrokonstruktion aus Metall, die hörbar auf den schmutzigen Boden der Höhle aufschlug. Hochentwickelte Technik von Richese. Duncan war vor Schmerz schwindlig, als er einen Stein aufhob, um den Lokalisator zu zertrümmern. Doch dann überlegte er es sich anders, legte den Stein zurück und schob das winzige Gerät tiefer in den Schatten, wo es niemand sehen konnte.
    Es war besser, wenn er den Lokalisator hier zurückließ. Als Köder.
    Duncan kroch nach draußen und nahm eine Handvoll körnigen Schnee. Rote Tropfen fielen auf den bleichen Sandstein. Er drückte den Schnee fest auf die blutige Wunde in seinem Oberarm, worauf der Schmerz von der eisigen Kälte betäubt wurde. Er presste, bis geschmolzenes rosafarbenes Wasser zwischen seinen Fingern hervorquoll. Er nahm sich eine weitere Handvoll, nachdem ihm die verräterischen Spuren gleichgültig geworden waren. Die Harkonnens würden diesen Ort ohnehin finden.
    Zumindest hatte der Schnee den Blutfluss gestillt.
    Dann rappelte sich Duncan auf und entfernte sich von der Höhle, wobei er darauf achtete, keine Anzeichen zu hinterlassen, wohin er ging. Er sah, dass sich die Lichter unten im Tal aufteilten. Die Mitglieder der Jagdgruppe wählten unterschiedliche Wege, um die Klippen zu ersteigen. Am Himmel surrte ein geschwärzter Ornithopter.
    Duncan bewegte sich so schnell er konnte, aber er passte auf, dass er kein frisches Blut mehr vergoss. Er riss sich Stoffstreifen aus dem Hemd, um die nässende Wunde zu verbinden. Seine nackte Brust wurde eiskalt, bis er sich das zerfetzte Kleidungsstück wieder über die Schultern zog. Möglicherweise witterten die Raubtiere des Waldes den Blutgeruch und jagten ihn nicht zum Spaß, sondern aus Hunger. Doch das war ein Problem, über das er im Moment nicht weiter nachdenken wollte.
    Auf dem Abhang brachte er lose Steine ins Rollen, während er höher hinauf kletterte und schließlich auf dem Felsvorsprung über seiner ehemaligen Unterkunft anlangte. Duncans Instinkt drängte ihn, blind loszurennen, sich so weit wie möglich zu entfernen. Aber er beherrschte sich. So war es viel besser für ihn. Er kauerte sich hinter die lockeren, schweren Felsbrocken, prüfte, ob sie seinen Kräften angemessen waren, und wartete.
    Es dauerte nicht lange, bis der erste Jäger den Abhang heraufkam, der zur Höhle führte. Er trug eine durch Suspensoren verstärkte Rüstung und hielt eine Lasgun in der Hand. Er warf einen Blick auf ein Gerät in seiner anderen Hand, das Gegenstück zum richesischen Lokalisator.
    Duncan hielt den Atem an und bewegte sich nicht, um keine Steine loszutreten. Das Blut zeichnete einen warmen, roten Strich auf seinen linken Unterarm.
    Der Jäger blieb vor der Höhle stehen und begutachtete den aufgewühlten Schnee, die Blutflecken und das Ortungssignal auf seinem Sucher. Obwohl Duncan das Gesicht des Mannes nicht sehen konnte, wusste er, dass der Jäger eine Miene triumphierender Verachtung aufgesetzt hatte.
    Er schob die Lasgun in den Höhleneingang und bückte sich, was ihm mit der schweren Brustpanzerung nicht leicht fiel. Dann kroch er ein Stück in die Dunkelheit. »Hab dich gefunden, Kleiner!«
    Duncan stemmte die Füße und die ganze Kraft seiner Beinmuskeln gegen den bemoosten Felsbrocken auf dem Vorsprung und setzte ihn in Bewegung. Dann trat er gegen einen zweiten und ließ ihn ebenfalls über die Kante kippen. Beide schwere Steine polterten nach unten und überschlugen sich in der Luft.
    Er hörte, wie sie krachend aufschlugen – und ein hässliches Knirschen. Dann das Keuchen und Röcheln des Mannes unter ihm.
    Duncan kroch zum Rand des Felsvorsprungs und sah, das einer der Brocken vom beabsichtigten Kurs abgekommen war und den steilen Abhang hinunterrollte, immer schneller wurde und immer mehr lockeres Geröll mit sich riss.
    Der andere Brocken war auf dem Rücken des Jägers gelandet und hatte ihm trotz der Panzerung die Wirbelsäule gebrochen. Er war hilflos wie ein aufgespießtes Insekt.
    Duncan kletterte nach unten, nach Luft schnappend und schlitternd. Der Jäger lebte noch, aber er war gelähmt. Seine Beine zuckten und hämmerten mit den Stiefelspitzen gegen den hart gefrorenen Boden. Duncan hatte jetzt keine Angst mehr vor ihm.
    Er zwängte sich am klobigen, gepanzerten Körper des Mannes vorbei in die Höhle und leuchtete ihm mit der Lampe in die glasigen, entsetzt aufgerissenen Augen. Dies war kein Spiel mehr. Er wusste, was die

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