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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Harkonnens mit ihm machen würden, er hatte bereits gesehen, was Rabban mit seinen Eltern gemacht hatte.
    Jetzt würde Duncan nach ihren Regeln spielen.
    Der sterbende Jäger krächzte etwas Unverständliches. Duncan zögerte nicht. Mit dunklen und schmalen Augen – die nicht mehr die Augen eines Kindes waren – beugte er sich vor. Das Messer berührte die Kehle des Mannes. Der Jäger wand sich und hob das Kinn, eher bereitwillig als trotzig, dann drang die stumpfe Klinge durch Haut und Sehnen. Hellrotes Blut spritzte hervor, das sich in einer dunklen, zähen Pfütze auf dem Boden der Höhle sammelte.
    Duncan konnte es sich nicht leisten, darüber nachzudenken, was er getan hatte, und er konnte auch nicht warten, bis die Leiche des Jägers abgekühlt war. Er durchsuchte die Dinge, die am Gürtel des Mannes hingen, und fand ein kleines Medpak und einen Nahrungsriegel. Dann zerrte er die Lasgun aus seinen erstarrenden Fingern. Mit dem Kolben zertrümmerte er den blutbesudelten richesischen Lokalisator. Er benötigte ihn nicht mehr als Köder. Jetzt mussten seine Verfolger ihren eigenen Verstand benutzen, wenn sie ihn jagen wollten.
    Er konnte sich vorstellen, dass ihnen die Herausforderung möglicherweise sogar gefiel, wenn sie ihren ersten Wutanfall überwunden hatten.
    Duncan kroch aus der Höhle. Die Lasgun – fast so lang, wie er groß war, schleifte scheppernd hinter ihm über den Boden. Weiter unten kamen die Leuchtgloben der Jagdgesellschaft immer näher.
    Nachdem er nun durch diesen unwahrscheinlichen Erfolg wesentlich besser bewaffnet und genährt war, lief Duncan in die Nacht hinaus.

16
     
    Viele Elemente des Imperiums sind überzeugt, die höchste Macht zu besitzen: die Raumgilde mit ihrem Monopol auf den interstellaren Verkehr, die MAFEA mit ihrer ökonomischen Vorrangstellung, die Bene Gesserit mit ihren Geheimnissen, die Mentaten mit ihrer Beherrschung mentaler Prozesse, das Haus Corrino als Inhaber des Throns, die Großen und Kleinen Häuser des Landsraads mit ihrem umfangreichen Gutsbesitz. Wehe, wenn eine dieser Fraktionen eines Tages auf die Idee kommen sollte, ihre Macht zu beweisen!
    Graf Hasimir Fenring,
    Depeschen von Arrakis
     
     
    Leto hatte kaum eine Stunde, um sich in seinem neuen Quartier im Großen Palais auszuruhen und zu erfrischen. »Äh ... tut mir Leid, wenn ich hetze«, sagte Rhombur, als er sich durch die Gleittür in den Korridor mit den kristallenen Wänden zurückzog, »aber das solltest du auf keinen Fall verpassen. Es dauert viele Monate, um einen neuen Heighliner zu bauen. Sag mir Bescheid, wenn du bereit bist, zum Beobachtungsdeck zu gehen.«
    Leto war noch nicht zur Ruhe gekommen, aber wenigstens für einige Augenblicke allein, als er sein Gepäck und die Ausstattung des Zimmers flüchtig inspizierte. Er betrachtete seine sorgfältig verpackten Sachen, von denen er vieles niemals benötigen würde, einschließlich der Schmuckstücke, des Bündels mit Briefen von seiner Mutter und einer ihm gewidmeten Orange-Katholischen Bibel. Er hatte ihr versprochen, jeden Abend ein paar Verse darin zu lesen.
    Er dachte daran, wie viel Zeit er brauchen würde, um sich hier wohnlich einzurichten – ein ganzes Jahr fort von Caladan –, und ließ dann alles, wo es war. Er hatte später mehr als genügend Zeit, sich darum zu kümmern. Ein Jahr auf Ix.
    Erschöpft von der langen Reise und immer noch perplex über diese fremdartige unterirdische Metropole zog Leto sein bequemes Hemd aus und warf sich rücklings auf das Bett. Ihm blieb kaum die Zeit, um die Matratze zu prüfen und das Kissen aufzuschütteln, als Rhombur auch schon an seine Tür hämmerte. »Komm jetzt, Leto! Beeil dich! Zieh dich an ... äh ... damit wir losfahren können.«
    Leto war immer noch mit dem linken Ärmel seines frischen Hemdes beschäftigt, als er im Korridor zum anderen jungen Mann stieß.
    Eine Rohrbahn brachte sie zwischen den hängenden Gebäuden zum Rand der Untergrundstadt, dann setzte eine Liftkapsel sie auf einem anderen Niveau ab, wo die Gebäude mit Beobachtungskuppeln versehen waren. Nachdem sie ausgestiegen waren, eilte Rhombur durch die Menschen, die sich auf den Galerien und vor den breiten Fenstern versammelt hatten. Er packte Leto am Arm und zog ihn an den Zuschauern und Vernius-Wachen vorbei. Das Gesicht des Prinzen war gerötet, als er den anderen zurief: »Wie spät ist es? Ist es schon passiert?«
    »Noch nicht. Erst in zehn Minuten.«
    »Der Navigator ist schon unterwegs. Sein Tank wird

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