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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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gleichzeitig und schienen ein Stück näher an Kailea heranzurücken. »Wir bereiten uns auf die Gildeprüfung vor, die in den nächsten Monaten stattfinden wird«, sagte C'tair, einer der Zwillinge. »Wir hoffen, eines Tages als Piloten ein solches Schiff navigieren zu dürfen.« Er deutete mit einem Kopfnicken auf den riesigen Heighliner unter ihnen. Kailea bedachte sie mit einem besorgten Funkeln in den grünen Augen, als wäre sie nicht sehr von der Vorstellung überzeugt, dass sie eine Zukunft als Navigatoren hatten.
    Leto war von der Lebhaftigkeit gerührt, die er in den dunkelbraunen Augen des jungen Mannes bemerkte. Sein Bruder war nicht so gesprächig und schien sich viel mehr für die Aktivitäten in der Halle zu interessieren. »Da kommt der Tank des Navigators«, sagte D'murr.
    Unten schwebte ein klobiger schwarzer Tank auf Industrie-Suspensoren heran. Gilde-Navigatoren zeigten sich traditionell nicht in der Öffentlichkeit, sondern verbargen sich hinter dichten Wolken aus Gewürzgas. Es wurde allgemein angenommen, dass jeder Navigator in eine Gestalt transformiert worden war, die nicht mehr menschlich war, zu einer höheren Entwicklungsstufe. Die Gilde sah keinerlei Veranlassung, derartige Spekulationen zu bestätigen oder zu dementieren.
    »Drinnen kann man nichts erkennen«, sagte C'tair.
    »Richtig, aber im Tank ist ein Navigator. Ich spüre ihn.« D'murr beugte sich interessiert vor und schien am liebsten durch das Metaglas-Fenster nach unten springen zu wollen. Als die Zwillinge sie nicht mehr beachteten, sondern nur noch gebannt auf das Schiff starrten, wandte sich Kailea stattdessen an Leto und erwiderte seinen Blick mit funkelnden, smaragdgrünen Augen.
    Rhombur deutete auf das Schiff und fuhr mit seinem hastig gesprochenen Kommentar fort. »Mein Vater ist wegen dieses neuen Heighliner-Modells mit erweitertem Frachtraum sehr aufgeregt. Ich weiß nicht, ob du unsere Geschichte studiert hast, aber Heighliner sind ursprünglich eine ... äh ... Richese-Konstruktion. Ix und Richese konkurrierten um Verträge mit der Gilde, aber schließlich waren wir erfolgreicher, weil wir alle Aspekte unserer Gesellschaft in den Produktionsprozess integrierten: äh ... Subventionen, Arbeitsverpflichtungen, Steuerabgaben, was immer notwendig war. Auf Ix machen wir keine halben Sachen.«
    »Ich habe gehört, dass ihr außerdem Meister auf den Gebieten der Industriesabotage und des Patentrechts seid«, sagte Leto, der sich an die Worte seiner Mutter erinnerte.
    Rhombur schüttelte den Kopf. »Lügen, die von eifersüchtigen Häusern verbreitet werden. Bei der zinnoberroten Hölle, wir stehlen weder Ideen noch Patente. Wir haben ausschließlich einen technischen Krieg gegen Richese geführt, und wir haben gewonnen, ohne auch nur einen einzigen Schuss abzufeuern. Doch unsere Schläge waren genauso tödlich, als hätten wir Atomwaffen eingesetzt. Wir oder sie – nur darum ging es. Vor einer Generation verloren sie die Verwaltung von Arrakis etwa zur gleichen Zeit, als sie ihre technische Vorrangstellung einbüßten. Schlechtes Management in der Familie, schätze ich.«
    »Meine Mutter ist eine Richese«, sagte Leto schroff.
    Rhombur errötete verlegen. »Oh, das tut mir Leid. Ich vergaß.« Er kratzte sich am Kopf und versuchte sein zerzaustes blondes Haar mit den Fingern zu ordnen, damit seine Hände beschäftigt waren.
    »Schon gut, wir tragen keine Scheuklappen«, sagte Leto. »Ich weiß, was du sagen willst. Das Haus Richese existiert zwar noch, hat aber erheblich an Einfluss verloren. Zuviel Bürokratie und zu wenig Innovation. Meine Mutter wollte mich niemals auf ihren Heimatplaneten mitnehmen, nicht einmal um ihre Familie zu besuchen. Zuviele schmerzhafte Erinnerungen, vermute ich, obwohl sie wahrscheinlich gehofft hat, den Richeses durch die Heirat mit meinem Vater neues Ansehen und neue Reichtümer zu verschaffen.«
    Unten schwebte der Tank mit dem geheimnisvollen Navigator durch eine Öffnung an der Vorderseite des Heighliners. Der schwarz glänzende Klotz verschwand in den gigantischen Eingeweiden des Schiffs, wie eine Mücke, die von einem großen Fisch verschluckt wurde.
    Obwohl sie jünger als ihr Bruder war, klang Kaileas Stimme viel sachlicher und erwachsener. »Die neue Heighliner-Baureihe wird sich für uns als profitabelstes Geschäft seit langem erweisen. Dieser Vertrag wird große Geldsummen auf unsere Konten fließen lassen. Das Haus Vernius verdient fünfundzwanzig Prozent an jedem Solari, den die

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