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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Gedanken fassen konnte.
    »Frieden und Ruhe ist das Wichtigste«, gab Shaddam ihm brummend zur Antwort.
    Fenring drückte eine Taste auf der Lernmaschine. Der Mechanismus klickte, surrte und klingelte. Das Bild eines Wüstenplaneten erschien: Arrakis. Fenring setzte sich neben Shaddam auf die Bank. »Die Gewürzmelange. Das ist das Allerwichtigste. Ohne sie würde das Imperium zu Staub zerfallen.«
    Er beugte sich vor, ließ seine Finger über die Kontrollen huschen und rief Darstellungen der Gewürzernte auf. Shaddam betrachtete die Aufnahmen eines riesigen Sandwurms, der gerade eine Erntefabrik zerstörte.
    »Arrakis ist im Universum die einzige bekannte Quelle der Melange.« Fenring ballte eine Hand zur Faust und schlug damit auf die milchige Marmorplaz-Verkleidung der Maschine. »Aber warum? Trotz der Arbeit zahlloser Forscher und Prospektoren und trotz der beträchtlichen Belohnung, die das Haus Corrino bereits vor vielen Generationen ausgesetzt hat, wurde niemals an irgendeinem anderen Ort Gewürz gefunden. Warum? Schließlich müsste es auf den Milliarden Welten des Imperiums doch noch irgendwo anders existieren!«
    »Milliarden?« Shaddam schürzte die Lippen. »Hasimir, du weißt, dass das nur eine Hyperbel für die riesige Anzahl ist. Soweit ich gehört habe, sind es nur etwa eine Million.«
    »Eine Million, eine Milliarde, was ist der Unterschied, hmmmm? Ich will damit nur sagen: Wenn Melange eine Substanz ist, die im Universum vorkommt, sollte sie an mehr als nur einer Stelle vorkommen. Du weißt von dem Planetologen, den dein Vater nach Arrakis geschickt hat?«
    »Natürlich. Pardot Kynes. Wir erwarten jeden Augenblick seinen neuesten Bericht. Seit seinem letzten sind schon einige Wochen vergangen.« Er hob stolz den Kopf. »Ich lege größten Wert darauf, sie sofort nach dem Eintreffen zu lesen.«
    Aus dem verhüllten Nebenzimmer hörten sie ein Keuchen und Kichern, dann das Rutschen eines schweren Möbelstücks, bis etwas Schweres mit einem dumpfen Knall umstürzte. Shaddam erlaubte sich ein dünnes Lächeln. Die Konkubine war in der Tat eine Expertin.
    Fenring verdrehte die großen Augen und wandte sich wieder der Lernmaschine zu. »Hör mir zu, Shaddam. Das Gewürz ist lebenswichtig, trotzdem wird die gesamte Produktion von einem einzigen Haus auf einem einzigen Planeten kontrolliert. Die Gefahr eines Engpasses ist enorm, selbst wenn die imperialen Behörden die Aufsicht haben und die MAFEA Druck ausübt. Zur Gewährleistung der Stabilität des Imperiums brauchen wir eine bessere Quelle für die Melange. Notfalls müssen wir sie synthetisch herstellen. Wir brauchen eine Alternative.« Er drehte sich mit funkelnden Augen zum Kronprinzen um. »Eine, die wir in der Hand haben.«
    Shaddam gefielen solche Diskussionen viel besser als die programmierten Lernroutinen des Tutors. »Richtig! Eine Alternative zur Melange würde das gesamte Machtgefüge innerhalb des Imperiums verschieben, nicht wahr?«
    »Genau! Gegenwärtig streiten sich die MAFEA, die Gilde, die Bene Gesserit, die Mentaten, der Landsraad und sogar das Haus Corrino um die Produktion und Distribution der Melange, die an einen einzigen Planeten gebunden ist. Aber wenn es eine Alternative gäbe, die einzig in der Hand des kaiserlichen Hofes läge, würden die Oberhäupter deiner Familie zu wahren Imperatoren werden, nicht zu Marionetten, die von anderen politischen Kräften gelenkt werden.«
    »Wir sind keine Marionetten«, erwiderte Shaddam beleidigt. »Nicht einmal mein vertrottelter Vater.« Er warf einen nervösen Blick zur Decke hinauf, als könnten dort Kom-Augen versteckt sein. Aber Fenring hatte den Raum längst auf Beobachtungs- und Abhöreinrichtungen untersucht. »Äh ... ihm möge ein langes Leben beschert sein.«
    »Wie Ihr sagt, mein Prinz«, erwiderte Fenring, ohne einen Millimeter nachzugeben. »Aber wenn wir jetzt die Räder in Bewegung setzen, wirst du die Früchte deiner Bemühungen ernten können, wenn der Thron dir gehört.« Er hantierte mit der Lernmaschine. »Schau zu und lerne!«, imitierte er Elroods krächzenden Falsett, mit dem der Imperator gewichtige Worte von sich zu geben pflegte. Shaddam lachte leise über Fenrings Sarkasmus.
    Die Maschine zeigte nun Bilder von ixianischen Leistungen auf industriellen Gebieten, all die neuen Erfindungen und Verbesserungen, die in der profitablen Regierungszeit des Hauses Vernius vollbracht worden waren. »Was glaubst du, warum es den Ixianern nicht gelingt, mit ihren technischen

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