Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
der Wand neben sich. »Da, da ... und da.« Ohne abzuwarten, ob er ihn verstanden hatte, setzte der Fremen Füße und Hände in die angezeigten Stellen und kletterte die Wand hinauf. Kynes gab sich alle Mühe, ihm zu folgen. Er hatte den Eindruck, dass Turok mit ihm spielte, ihn irgendwie testen wollte.
    Aber der Planetologe konnte ihn verblüffen. Er war kein wasserfetter Bürokrat, der sich an Orten herumtrieb, wo er nicht hingehörte. Nachdem er einige der lebensfeindlichsten Welten des Imperiums besucht hatte, war er in bester physischer Verfassung.
    Kynes hielt mit dem Jungen Schritt und zog sich mit den Fingerspitzen an der Wand hoch. Kurz nachdem der Fremen anhielt und sich auf einen schmalen Felssims kauerte, war Kynes wieder an seiner Seite. Er bemühte sich, nicht laut zu schnaufen.
    »Atmen Sie durch die Nase ein und durch den Mund aus«, sagte Turok. »So arbeiten Ihre Filter effektiver.« Er nickte ihm mit leiser Bewunderung zu. »Ich glaube, Sie schaffen vielleicht sogar den ganzen Weg bis zum Sietch.«
    »Was ist ein Sietch?«, fragte Kynes. Das Wort erinnerte vage an die Chakobsa-Sprache, aber er hatte weder ihre Archäologie noch Phonetik studiert. Solche Dinge hatte er stets als irrelevant für seine wissenschaftliche Arbeit betrachtet.
    »Ein geheimer Ort der sicheren Zuflucht – dort lebt mein Volk.«
    »Sie meinen, es ist ihre Heimat?«
    »Die Wüste ist meine Heimat.«
    »Ich würde gerne mit Ihrem Volk sprechen«, sagte Kynes, ohne einen Hehl aus seiner Begeisterung zu machen. »Ich habe mir eine Meinung über diese Welt gebildet und einen Plan entwickelt, der Sie interessieren könnte, der alle Bewohner von Arrakis interessieren dürfte.«
    »Dune«, sagte der junge Fremen. »Nur die Vertreter des Imperiums und der Harkonnens nennen diese Welt Arrakis.«
    »Gut«, sagte Kynes. »Dann also Dune .«
     
    * * *
     
    Tief im Felsen erwartete sie ein ergrauter alter Fremen mit nur einem Auge. Seine leere linke Augenhöhle war von einem runzligen Lid bedeckt. Heinar, der Naib des Rotwall-Sietch, hatte außerdem zwei Finger bei einem Crysmesserduell in jungen Jahren verloren. Aber er hatte überlebt, was seine Gegner nicht von sich behaupten konnten.
    Heinar hatte sich als harter, aber fähiger Führer seines Volkes bewiesen. Im Verlauf der Jahre war es seinem Sietch immer besser gegangen, die Bevölkerung hatte sich nicht verringert, und ihre verborgenen Wasservorräte waren mit jedem Mondzyklus größer geworden.
    In der Krankenhöhle kümmerten sich zwei alte Frauen um den törichten Stilgar, den verletzten Jungen, der nur wenige Augenblicke zuvor mit dem Bodenfahrzeug eingetroffen war. Die Frauen untersuchten den Verband, den der Außenweltler angelegt hatte, und setzten die Behandlung mit ihren eigenen medizinischen Mitteln fort. Sie besprachen sich, dann nickten beide gleichzeitig dem Sietch-Anführer zu.
    »Stilgar wird überleben, Heinar«, sagte eine der alten Frauen. »Die Wunde wäre tödlich gewesen, wenn sie nicht sofort versorgt worden wäre. Der Fremde hat ihn gerettet.«
    »Der Fremde hat einen sorglosen Narren gerettet«, sagte der Naib und blickte auf den jungen Mann auf der Pritsche hinab.
    Seit mehreren Wochen waren immer wieder Nachrichten von einem neugierigen Fremden an Heinars Ohren gedrungen. Nun wurde der Mann, Pardot Kynes, auf einer komplizierten Route durch Höhlengänge in den Sietch geführt. Die Taten des Fremden waren höchst erstaunlich: ein Diener des Imperiums, der Harkonnen-Soldaten tötete!
    Ommun, der junge Fremen, der den blutenden Stilgar in den Sietch zurückgebracht hatte, wartete besorgt neben seinem verletzten Freund im Schatten der Höhle. Heinar wandte dem jungen Mann seinen einäugigen Blick zu und ließ die Frauen mit der Versorgung des Patienten fortfahren. »Warum bringt Turok einen Fremden in unseren Sietch?«
    »Was blieb uns anderes übrig, Heinar?« Ommun wirkte überrascht. »Ich brauchte sein Fahrzeug, um Stilgar hierher zu bringen.«
    »Du hättest dir das Fahrzeug und den gesamten Besitz des Mannes nehmen und sein Wasser dem Stamm verfügbar machen können«, sagte Naib mit leiser Stimme.
    »Das können wir immer noch tun«, krächzte eine der alten Frauen, »wenn Turok ihn zu uns gebracht hat.«
    »Aber der Fremde hat gegen die Harkonnens gekämpft und sie getötet! Wir drei wären gestorben, wenn er uns nicht zu Hilfe gekommen wäre«, warf Ommun ein. »Heißt es nicht, dass der Feind meines Feindes mein Freund ist?«
    »Ich habe keine

Weitere Kostenlose Bücher