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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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wahren Freund, denke ich. Das war Graf Hasimir Fenring, der genetische Eunuch und einer der tödlichsten Kämpfer des Imperiums.
    Aus »Im Hause meines Vaters«
    von Prinzessin Irulan
     
     
    Selbst vom höchsten abgedunkelten Raum des Observatoriums aus betrachtet überstrahlte das pastellfarbene Leuchten der mit Opulenz überschütteten kaiserlichen Hauptstadt das Licht der Sterne über Kaitain. Nachdem es vor Jahrhunderten vom ehrwürdigen Padischah-Imperator Hassik Corrino III. erbaut worden war, hatten seine jüngsten Erben das Observatorium nur noch selten benutzt ... zumindest nicht für den ursprünglichen Zweck des Studiums der Geheimnisse des Universums.
    Kronprinz Shaddam ging auf dem kalten Fußboden aus poliertem Metall auf und ab, während Fenring mit der Steuerung eines leistungsfähigen Sternenskops hantierte. Der genetische Eunuch summte leise vor sich hin und gab immer wieder geistlose und nervtötende Laute von sich.
    »Würdest du bitte mit diesen Gesumme aufhören!«, sagte Shaddam. »Konzentrier dich einfach auf die verdammten Linsen!«
    Fenring summte weiter, wenn auch geringfügig leiser. »Das Öl muss sich im exakten Gleichgewicht befinden, hmm-hmm. Du willst doch sicher, dass das Sternenskop richtig und nicht nur schnell funktioniert, hmm?«
    Shaddam schnaufte. »Du hast mich nicht nach meinen Präferenzen gefragt.«
    »Ich habe für dich entschieden.« Er trat von der phasenkalibrierten Optik des Sternenskops zurück und verbeugte sich mit übertriebener Förmlichkeit. »Erhabener Kronprinz, hiermit präsentiere ich Euch ein Bild aus dem Orbit. Schaut mit eigenen Augen.«
    Shaddam blinzelte ins Okular, bis mit erstaunlicher Klarheit ein Bild Gestalt annahm. Es wechselte zwischen glasklarer Auflösung und welligen Verformungen, die durch atmosphärische Störungen verursacht wurden.
    Der riesige Heighliner, der über Kaitain hing und auf den Besuch einer Flotte kleiner Schiffe wartete, die von der Oberfläche gestartet waren, hatte die Größe eines Asteroiden. Shaddam bemerkte eine winzige Bewegung, dann entdeckte er das gelbweiße Flimmern der Triebwerke, als die Fregatten Diplomaten und Gesandte von Kaitain in den Weltraum beförderten, gefolgt von Transportern mit Fracht von der Hauptwelt des Imperiums. Die Fregatten waren bereits riesig, begleitet von Kadern kleinerer Schiffe – doch der Rumpf des Heighliners stellte alles in den Schatten.
    Gleichzeitig kamen weitere Schiffe aus dem Innern des Heighliners hervor und nahmen Kurs auf die Hauptstadt. »Delegationen«, sagte Shaddam. »Sie bringen meinem Vater den Tribut.«
    »Es handelt sich um Steuern, nicht um Tribut«, warf Fenring ein. »Aber in gewisser Weise ist es nur ein älteres Wort für ein und dasselbe. Schließlich ist Elrood immer noch unser Imperator, nicht wahr, hmm-äh?«
    Der Kronprinz warf ihm einen finsteren Blick zu. »Aber wie lange noch? Wie viele Jahrzehnte wird es dauern, bis dein verdammtes Chaumurky wirkt?« Shaddam bemühte sich, leise zu sprechen, obwohl subakustische Generatoren ihre Worte mit weißem Rauschen überdeckten, um mögliche Abhörvorrichtungen in die Irre zu führen. »Gab es kein anderes Gift? Eins, das schneller wirkt? Es macht mich wahnsinnig, so lange zu warten! Wie viel Zeit ist überhaupt schon vergangen? Es scheint mindestens ein Jahr her zu sein, seit ich das letzte Mal ruhig geschlafen habe.«
    »Du meinst, wir hätten den Mord nicht so geschickt verschleiern sollen? Das ist nicht ratsam.« Fenring bezog wieder am Sternenskop Position und justierte den automatischen Sucher so, dass er dem Heighliner im Orbit folgte. »Habt Geduld, mein Kronprinz! Bevor ich Euch diesen Plan vorschlug, wart Ihr zufrieden damit, noch einige Jahrzehnte abwarten zu müssen. Was sind schon ein oder zwei Jahre im Vergleich zur Dauer Eurer späteren Herrschaft, hmmm?«
    Shaddam verdrängte Fenring vom Okular, damit er seinen Mitverschwörer nicht mehr ansehen musste. »Nachdem wir endlich die Hebel in Bewegung gesetzt haben, warte ich voller Ungeduld, dass mein Vater stirbt. Gib mir nicht zu viel Zeit zum Grübeln, in der ich meine Entscheidung bereuen könnte. Ich werde noch ersticken, bevor ich jemals den Goldenen Löwenthron besteige. Ich bin zum Herrschen geboren, Hasimir, aber man hat mir zugeraunt, dass ich niemals die Gelegenheit dazu erhalten werde. Ich habe sogar Angst zu heiraten und möglicherweise Kinder in die Welt zu setzen.«
    Falls er erwartete, dass Fenring ihn vom Gegenteil zu überzeugen

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