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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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über sie erfahren.
    Innerhalb weniger Augenblicke hatten sie die Leichen der Harkonnen-Soldaten im Stauraum untergebracht – zweifellos, weil sie für die Fremen auf irgendeine Weise nützlich waren. Vielleicht für irgendein Ritual, in dem sie ihre Feinde zusätzlich schändeten. Er schloss die unwahrscheinliche Möglichkeit aus, dass die Jungen die Toten einfach nur begraben wollten. Verstecken sie die Leichen, weil sie Vergeltungsmaßnahmen fürchten? Auch das klang abwegig und passte nicht zu dem Wenigen, was er über die Fremen gehört hatte. Oder will dieses Wüstenvolk ihre natürlichen Rohstoffe nutzen und das Wasser aus dem Gewebe zurückgewinnen?
    Ohne zu fragen, sich zu bedanken oder irgendeine sonstige Bemerkung von sich zu geben, übernahm der erste junge Fremen das Fahrzeug, den verletzten Passagier und die Leichen, um zügig davonzufahren, wobei eine große Sand- und Staubwolke aufgewirbelt wurde. Kynes blickte dem Gefährt nach, wie es verschwand, samt seinen Überlebensvorräten und Karten, einschließlich vieler, die er selbst angefertigt hatte.
    Er war nun mit dem dritten jungen Mann allein – seinem Bewacher oder seinem Freund? Wenn diese Fremen beabsichtigten, ihn ohne Vorräte in der Wüste zurückzulassen, würde er nicht lange überleben. Vielleicht konnte er sich orientieren und zu Fuß zum Dorf Windsack zurückkehren, aber er hatte während seiner jüngsten Streifzüge kaum auf die Lage der Ansiedlungen geachtet. Ein unrühmliches Ende für einen Kaiserlichen Planetologen, dachte er.
    Vielleicht wollten die jungen Männer, die er gerettet hatte, auch etwas ganz anderes von ihm. Vor dem Hintergrund seiner neuen Träume von einer Zukunft für Arrakis wollte Kynes die Fremen und ihre unorthodoxe Lebensweise unbedingt kennen lernen. Dieses Volk war zweifellos ein wertvolles Geheimnis, das sich vor den Augen des Imperiums verbarg. Er glaubte, schnell ihre Begeisterung gewinnen zu können, wenn er ihnen von seinen Ideen erzählte.
    Der zurückgebliebene Fremen-Jugendliche benutzte ein kleines Reparaturset, um einen Riss im Bein seines Destillanzugs zu flicken, dann sagte er: »Folgen Sie mir.« Er wandte sich einer steilen Felswand zu, die nicht allzuweit entfernt war. »Wenn Sie es nicht tun, werden Sie hier draußen sterben.« Er warf ihm aus indigofarbenen Augen einen Blick über die Schulter zu. Sein Gesicht zeigte die Andeutung eines verschmitzten Lächelns, als er hinzufügte: »Oder glauben Sie, dass die Harkonnens lange überlegen werden, ob sie Rache für ihre Toten nehmen wollen?«
    Kynes eilte ihm hinterher. »Warten Sie! Sie haben mir noch gar nicht Ihren Namen gesagt.«
    Der junge Mann blickte ihn mit einem merkwürdigen Ausdruck an. Er hatte die vollständig blauen Augen langjähriger Gewürzabhängigkeit und eine verwitterte Haut, die ihn wesentlich älter erscheinen ließ, als er war. »Sie brauchen sich nicht vorzustellen, Mister. Die Fremen wissen längst, wer Sie sind.«
    Kynes blinzelte. »Nun, ich habe soeben Ihnen und Ihren Gefährten das Leben gerettet. Zählt so etwas gar nichts in Ihrem Volk? In den meisten Gesellschaften ist das der Fall.«
    Der junge Mann wirkte erschrocken, dann schien er sich mit der Situation abzufinden. »Sie haben natürlich Recht. Wir sind jetzt durch eine Wasserschuld verbunden. Mein Name ist Turok. Aber jetzt müssen wir wirklich gehen.«
    Wasserschuld? Kynes schluckte seine Fragen hinunter und folgte dem jungen Fremen.
    In seinem abgeschabten Destillanzug kletterte Turok über die Felsen, die zur Steilwand führten. Kynes wich herabgestürzten Gesteinsbrocken aus und rutschte auf dem Geröll aus. Erst als sie fast unmittelbar davor standen, bemerkte der Planetologe eine Unregelmäßigkeit in den Schichten, einen Kamin zwischen den uralten aufgeworfenen Felsen. Staub und matte Farben kaschierten den Spalt.
    Der Fremen schlüpfte in den Spalt und verschwand mit der Geschwindigkeit einer Wüstenechse im Schatten. Neugierig und darauf bedacht, ihn nicht aus den Augen zu verlieren, folgte Kynes ihm schnell auf demselben Weg. Er hoffte, dass er die Gelegenheit erhielt, weitere Fremen zu treffen und mehr über sie zu erfahren. Er verschwendete keinen Gedanken daran, dass Turok ihn vielleicht in eine Falle locken wollte. Wozu hätte er es tun sollen? Der junge Mann hätte ihn mühelos draußen in der Wüste töten können.
    Turok war im kühlen Schatten stehen geblieben, damit Kynes zu ihm aufschließen konnte. Dann zeigte er ihm mehrere Stellen an

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