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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Geistig und körperlich erschöpft, von Schuldgefühlen zerrissen, legte er sich mit dem Gesicht auf die Bettwäsche, die nach Rosenblättern und Koriander duftete. Er schien immer tiefer in den weichen Laken zu versinken und ließ sich einfach nur noch treiben.
    Ihre empfindsamen Hände strichen über seine nackte Haut, und ihre Finger bearbeiteten die angespannten Muskeln seines Rückens, als hätte sie es schon tausendmal für ihn getan. Jessica kam es vor, als wäre dieser Augenblick seit Ewigkeiten vorherbestimmt gewesen, als hätte Letos Schicksal ihn zielstrebig in ihre Arme getrieben.
    Schließlich drehte er sich um und sah sie an. Als sich ihre Blicke trafen, bemerkte Jessica wieder ein Feuer in seinen Augen, aber diesmal war es kein brennender Zorn. Und es erlosch auch nicht. Er nahm sie in die Arme und zog sie an sich, um sie lange und leidenschaftlich zu küssen.
    »Ich bin froh, dass Sie hier sind, mein Herzog«, sagte sie und erinnerte sich an alle Verführungstechniken, die sie in der Schwesternschaft gelernt hatte. Doch gleichzeitig erkannte sie, dass sie ihn wirklich mochte, dass sie die Wahrheit gesprochen hatte.
    »Ich hätte nicht so lange warten sollen, Jessica«, sagte er.
     
    * * *
     
    Kailea weinte, aber mehr vor Wut über ihr Versagen als aus Kummer, dass Leto ihr unaufhaltsam entglitt. Er hatte sie tief enttäuscht. Chiara erinnerte sie immer wieder daran, wie viel sie wert war, welches Leben sie aufgrund ihrer adligen Geburt verdient hatte. Kailea befürchtete, dass sie diese Hoffnungen nun für immer aufgeben musste.
    Das Haus Vernius war noch nicht völlig tot, und es mochte letztlich von ihr abhängen, ob es überlebte. Sie war stärker als ihr Bruder, dessen Einsatz für die Rebellen kaum mehr als ein Hirngespinst war. Tief in sich spürte sie einen eisernen Willen: Das Haus Vernius würde durch ihre Anstrengungen überleben, und zwar letztlich durch die Blutlinie ihres Sohnes Victor.
    Sie war fest entschlossen, ihm einen fürstlichen Stand zu verschaffen. All ihre Liebe, alle ihre Träume hingen ausschließlich an der Zukunft dieses Jungen.
    Spät in der einsamen Nacht fiel sie endlich in einen unruhigen Schlaf.
     
    * * *
     
    In den folgenden Wochen besuchte Herzog Leto Jessica immer häufiger, und allmählich betrachtete er sie als seine Konkubine. Manchmal betrat er ihr Zimmer, ohne ein Wort zu sagen, und dann liebten sie sich wild und leidenschaftlich. Anschließend hielt er sie stundenlang in den Armen und sprach mit ihr.
    Mit ihren Bene-Gesserit-Fähigkeiten hatte Jessica ihn seit sechzehn Monaten studiert und sich mit den Angelegenheiten Caladans vertraut gemacht. Sie kannte die alltäglichen Probleme, mit denen Leto Atreides zu tun hatte, wenn er einen gesamten Planeten verwaltete, die Geschäfte eines Großen Hauses führte, an Sitzungen des Landsraads teilnahm und sich über die politischen und diplomatischen Machenschaften des Imperiums auf dem Laufenden hielt.
    Jessica wusste genau, was sie sagen musste, wie sie ihn beraten konnte, ohne ihn zu drängen ... und mit der Zeit wurde sie für ihn mehr als nur eine Geliebte.
    Sie versuchte, Kailea Vernius nicht als ihre Rivalin zu betrachten, aber diese Frau hatte den stolzen Aristokraten zu sehr unter Druck gesetzt und sich bemüht, ihn gefügig zu machen. Herzog Leto war kein Mann, der sich zu irgendetwas zwingen ließ.
    Manchmal sprach er über seine erkalteten Gefühle für Kailea, wenn er mit Jessica lange Spaziergänge auf dem Weg über die Klippen unternahm. »Sie haben nichts Unrechtes getan, Mylord.« Die Stimme der jungen Frau war sanft wie eine sommerliche Brise über dem caladanischen Meer. »Aber sie scheint sehr traurig zu sein. Ich wünschte, man könnte etwas für sie tun. Sie und ich könnten gute Freundinnen werden.«
    Er blickte sie verdutzt an, während der Wind sein schwarzes Haar zauste. »Du bist eine viel bessere Frau als sie, Jessica. Kailea hat für dich nur Hass übrig.«
    Sie hatte den tiefen Schmerz der ixianischen Frau bemerkt, die Tränen gesehen, die sie zu verbergen suchte, die giftigen Blicke, die sie Jessica zuwarf. »Ihr Bild von Kailea könnte durch die Umstände verzerrt sein. Seit dem Sturz des Hauses Vernius hatte sie ein sehr schwieriges Leben.«
    »Und ich habe ihre Lebensumstände verbessert. Ich habe das Vermögen meiner Familie aufs Spiel gesetzt, als ich sie und Rhombur aufnahm, nachdem ihr Haus abtrünnig wurde. Ich habe ihr jeden Wunsch erfüllt, aber sie will immer

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