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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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zurückgeworfen wurde.
    Die geknechteten Sklaven arbeiteten so wenig wie möglich und vereitelten die Zeitpläne und Profiterwartungen der Tleilaxu. Obwohl die Bauarbeiten für den Heighliner älteren Modells schon vor Monaten begonnen hatten, war er noch nicht über das Stadium eines groben Skeletts hinausgekommen.
    Unter falscher Identität hatte sich C'tair in die Arbeitermannschaften eingeschleust. Er schweißte Träger und Sparren zusammen, die den gewaltigen Frachtraum umschlossen. Heute musste er sich in der offenen Höhle aufhalten, wo er einen freien Blick auf den künstlichen Himmel hatte.
    Damit er beobachten konnte, wie die nächste Phase seines verzweifelten Plans verlief ...
    Nach den größeren Verwüstungen, die Miral und er vor zwei Jahren angerichtet hatten, waren die Herren noch despotischer geworden, doch die Ixianer hatten inzwischen eine Immunität gegen weiteres Leid entwickelt. Das Beispiel der zwei Widerstandskämpfer hatte dem Volk tatsächlich neue Kraft gegeben. Jetzt hielten die Menschen erst recht durch. Weitere ›Rebellen‹, die allein oder in kleinen Gruppen agierten, bildeten mittlerweile eine beachtenswerte Armee, deren Schlagkraft und Entschlossenheit durch keine noch so große Unterdrückung vermindert werden konnte.
    Obwohl er keine Informationen über die Lage auf Ix hatte, schickte Prinz Rhombur weiteren Sprengstoff und anderes Material, doch erst eine kleine Lieferung hatte den Weg zu C'tair und Miral gefunden. Die Herren öffneten und inspizierten jeden Container. Die Arbeiter an der Raumhafenschlucht und die Piloten der Schiffe waren ausgewechselt worden, sodass C'tair nun keine Kontaktleute mehr hatte und wieder völlig isoliert war.
    Dennoch fassten Miral und er jedes Mal neuen Mut, wenn sie zerbrochene Fensterscheiben und sabotierte technische Einrichtungen sahen und die ohnehin reduzierte Produktivität weiter eingeschränkt wurde. Erst vor einer Woche war ein Mann, der keinerlei Beziehung zur Politik hatte, der nie zuvor auffällig geworden war, erwischt worden, als er in einem stark frequentierten Korridor mit riesigen Buchstaben an die Wand geschrieben hatte: TOD DEN TLEILAXU-SCHWÜRMERN!
    C'tair balancierte über eine Querstrebe, um zu einer schwebenden Plattform zu gelangen, von der er sich ein Laserschweißgerät holte. Mit einem Lift fuhr er zum höchsten Teil des Heighliner-Gerüsts hinauf und blickte in die kilometerlange Grotte hinunter. Die Überwachungskapseln wichen den Metallträgern aus und beobachteten die Arbeitergruppen. Die anderen Mitglieder von C'tairs Kolonne widmeten sich ihren Aufgaben. Keiner von ihnen ahnte, was geschehen würde. Ein Schweißer im Schutzanzug kam C'tair näher, und mit einem schnellen Seitenblick stellte er fest, dass sich Miral unter der Verkleidung verbarg. Sie würden diesen Moment gemeinsam erleben.
    Gleich musste es soweit sein.
    Die Holoprojektoren im künstlichen Himmel flackerten. Die Wolken der Tleilaxu-Heimatwelt zogen über die lichtfunkelnden, nach unten hängenden Wolkenkratzer-Inseln. Früher einmal hatten diese Gebäude wie Stalaktiten aus Kristall ausgesehen, jetzt waren die einstmals märchenhaften Bauten nur noch alte, kariöse Zahnstümpfe, die im Fels der ixianischen Planetenkruste steckten.
    Während Miral in seiner Nähe arbeitete, setzte sich C'tair auf die Strebe und lauschte auf den hämmernden Baulärm, der einen blechernen Hall erzeugte. Er blickte wie ein alter Wolf zum Mond auf. Und wartete.
    Dann verzerrte sich die Illusion des Himmel und änderte die Farbe, als würden sich die fremden Wolken zu einem Sturm sammeln. Wieder flackerten die Holoprojektoren, dann erzeugten sie ein völlig anderes Bild, das vom fernen Caladan stammte. Die Nahaufnahme eines Gesichts erfüllte den Himmel wie die Erscheinung eines göttlichen Wesens.
    Rhombur hatte sich während der achtzehn Jahre seines Exils sehr verändert. Er wirkte reifer und fürstlicher. In seinem Blick und seiner tiefen Stimme lagen Energie und Entschlossenheit.
    »Ich bin Prinz Rhombur Vernius«, sprach die Projektion mit der Lautstärke eines Donnerschlags. Alle Menschen blickten in ehrfürchtiger Verblüffung nach oben. Sein Mund war so groß wie eine Fregatte der Gilde, seine Lippen formulierten Worte, die wie himmlische Gebote durch die Höhle hallten. »Ich bin der rechtmäßige Herrscher von Ix, und ich werde zurückkehren, um euch von eurem Leid zu erlösen.«
    Alle Ixianer stießen überraschte und begeisterte Schreie aus. Von ihrem

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