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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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er speicherte die Daten, damit er eine ordentliche Mentatenanalyse durchführen konnte, wenn sein Herr danach verlangte.
    »Vielleicht.« Das Gesicht des Barons rötete sich. »Abulurds älterer Bruder Marotin war ein Idiot. Und zwar nicht im übertragenen Sinne. Ein sabbernder, hirngeschädigter Kretin, der sich nicht einmal selbst anziehen konnte. Trotzdem hegte und pflegte seine Mutter ihn, als wäre Marotin die Energien wert, die nötig waren, um ihn am Leben zu erhalten.« Sein verfettetes Gesicht war vor unterdrückter Wut rot angelaufen.
    »Und jetzt scheint es, als hätte Abulurd einen ganz ähnlichen Hirnschaden, der sich allerdings auf subtilere Weise bemerkbar macht.« Er schlug mit der flachen Hand auf die glänzende Schwarzplazoberfläche und hinterließ einen Abdruck, den die Selbstreinigungssysteme des Mobiliars allmählich entfernen würden.
    »Ich wusste nicht einmal, dass seine Hexe Emmi schwanger war. Jetzt hat er einen weiteren Sohn, ein süßes kleines Baby – und Abulurd hat dem Kind alle Geburtsrechte genommen.« Der Baron schüttelte den Kopf. »Dir ist bewusst, dass dieser Junge zu einer wichtigen Persönlichkeit werden könnte, zu einem weiteren Harkonnen-Erben ... doch sein dummer Vater hat auf all das verzichtet.«
    Während sich die Wut seines Herrn steigerte, gab de Vries besonders darauf Acht, außerhalb seiner Reichweite zu bleiben, auf der gegenüberliegenden Seite des ovalen Tisches. »Mylord, soweit mir bekannt ist, hat sich Abulurd genauestens an die gesetzlichen Anforderungen gehalten. Nach den Regeln des Landsraads ist er befugt, Zugeständnisse zu fordern und in Anspruch zu nehmen, die nur wenige von uns überhaupt in Betracht gezogen hätten. Wir mögen es nicht für richtig halten, doch Abulurd hat seine Kompetenzen als Angehöriger des Hauses Harkonnen keineswegs ...«
    » Ich bin das Haus Harkonnen!«, brüllte der Baron. »Er hat gar keine Rechte, sofern ich sie ihm nicht gewähre.« Er ging um den Tisch herum. Der Mentat stand erstarrt da und machte sich Sorgen, dass der korpulente Mann ihn nun doch angreifen könnte. Stattdessen deutete er auf die Tür des Zimmers. »Wir sollten Rabban aufsuchen.«
    Sie liefen durch die hallenden Gänge der klobigen Burg bis zu einem gepanzerten Außenlift, der sie von den spitzen Türmen in einen isolierten Bereich tief unten brachte. Glossu Rabban bereitete sich zusammen mit der Hauswache auf einen Gladiatorenwettkampf vor, der für den Abend geplant war. Der Baron hatte die Tradition begründet, dass vor jeder längeren Reise nach Arrakis solche Kämpfe veranstaltet wurden.
    In der Arena säuberten stumme Sklaven die Sitzreihen und räumten den Abfall fort. Die großen Wettkämpfe des Barons zogen regelmäßig viele Besucher an, und er benutzte derartige Spektakel, um Gäste aus anderen Großen Häusern zu beeindrucken. Die schweren Türen aus Durastahl waren noch geschlossen. Dahinter waren die für den Wettkampf bestimmten Tiere gefangen. Stark behaarte Arbeiter mit freiem Oberkörper spülten mit Wasserschläuchen die leeren Pferche getöteter Bestien oder Sklaven aus, dann verteilten sie ein Pulver, das Gerüche unterdrückte.
    Obwohl er gar keine Arbeit zu tun schien, stand Rabban schwitzend inmitten der Männer. Er trug ein ärmelloses Wams aus beschlagenem Leder und hatte die Hände in die Hüften gestemmt. Die dicken Lippen geschürzt und mit finsterem Blick beobachtete er die Aktivitäten. Andere Arbeiter harkten den Sand auf dem Boden der Arena und siebten Knochen- und Waffensplitter heraus.
    Kryubi, der Hauptmann der Hauswache, dirigierte seine Soldaten. Er entschied, wo sich die bewaffneten Männer aufstellen sollten, damit während des Fests eine beeindruckende militärische Präsenz gewährleistet war.
    Mithilfe des Suspensorgürtels schwebte der Baron über den Wasserfall der Treppenstufen hinunter, dann gelangte er durch ein mit Stacheln bewehrtes eisernes Tor in die Arena. Seine Füße berührten kaum den besudelten Boden, was seinen Schritten die Anmut eines Balletttänzers verlieh. Piter de Vries folgte ihm mit ganz ähnlichen Tanzschritten.
    Kryubi trat vor und grüßte. »Mylord, alles ist vorbereitet. Dieser Abend verspricht ein spektakuläres Fest zu werden.«
    »Wie immer«, sagte de Vries. Um seine vom Sapho fleckigen Lippen zuckte ein Lächeln.
    »Wie viele Tiere haben wir?«, fragte der Baron.
    »Zwei Laza-Tiger, einen Deka-Bären und einen salusanischen Stier, Herr.«
    Der Baron musterte die Arena mit

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