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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Schon vor langer Zeit hatte das Haus Vernius entschieden, die Oberfläche nicht anzutasten, sondern die unansehnlichen Produktionsstätten in den tiefen Untergrund zu verlegen. Dadurch wurde gleichzeitig die Sicherheit erhöht und ein besserer Schutz der wertvollen ixianischen Geheimnisse gewährleistet.
    Dominic erinnerte sich noch genau an die Verteidigungssysteme, die er selbst entworfen und installiert hatte, aber auch an jene, die schon seit Generationen in Betrieb waren. Die Gefahr der Industriespionage durch Konkurrenten wie Richese war stets so groß gewesen, dass die Ixianer niemals in ihrer Wachsamkeit nachgelassen hatten. Zweifellos hatten die Tleilaxu-Eroberer eigene Schutzmaßnahmen getroffen, aber sie konnten nicht alle von Dominics persönlichen Kniffen entdeckt haben. Dazu hatte er sie viel zu gut getarnt.
    Ein organisiertes Überfallkommando mochte zum Scheitern verurteilt sein, doch Graf Vernius war überzeugt, dass er trotzdem einen Weg ins Innere seiner Welt finden würde. Er musste sie sich mit eigenen Augen ansehen.
    Obwohl jeder der versteckten Eingänge ins unterirdische Reich die Wirksamkeit der gesamten Sicherheit verringerte, war sich Dominic bewusst gewesen, dass Notausgänge und Geheimwege, die nur er und seine Familie kannten, von größter Wichtigkeit waren. Tief im Innern seines geliebten Vernii, der Hauptstadt in der Planetenkruste, hatte es zahlreiche abgeschirmte Kammern, verborgene Tunnel und Fluchtwege gegeben. Dominics Kinder und der junge Leto Atreides hatten diese Schlupflöcher während des blutigen Umsturzes benutzt. Jetzt wollte Dominic über eine dieser gut gesicherten Hintertüren hinein schlüpfen.
    Er flog mit dem Leichter über eine Reihe schlecht getarnter Lüftungsschächte, aus denen Dampf quoll, als wären es vulkanische Quellen. An anderen Stellen öffneten sich riesige Schächte und Frachtplattformen in ebenen Flächen, die hauptsächlich dazu dienten, Waren nach draußen zu schaffen. In dieser dicht bewaldeten Schlucht konnten Schiffe auf schmalen Vorsprüngen oder in Mulden landen. Dominic untersuchte das Terrain während des Ausflugs, bis er die subtilen Zeichen entdeckt hatte, die umgestürzten Bäume und die Flecken an den zerklüfteten Felswänden.
    Die erste getarnte Eingangstür war versiegelt und der Tunnel offenbar mehrere Meter tief mit solidem Plastbeton gefüllt. Die zweite Tür war mit einer Falle ausgestattet worden, doch Dominic entdeckte die Sprengsätze, bevor er seinen Passiercode durchgab. Er versuchte gar nicht erst, die Vorrichtung zu entschärfen, sondern flog weiter.
    Dominic hatte Angst vor dem, was er in seiner einstmals wunderschönen Stadt vorfinden mochte. Die schrecklichen Nachrichten, die der ixianische Patriot C'tair Pilru durchgegeben hatte, ergänzten sich mit den Gerüchten, die seine bestochenen Informanten über die Zustände auf Ix lieferten. Jetzt wollte er Tatsachen wissen – was die Tleilaxu und die verdammten Corrinos seinem geliebten Planeten angetan hatten.
    Danach sollten sie alle dafür büßen.
    Schließlich landete Dominic den Leichter in einer Mulde, die von dunklen Kiefern umstanden war. Er hoffte, dass die Überwachungssysteme ihn immer noch nicht bemerkt hatten, und trat nach draußen. Er atmete die kalte, klare Luft ein, den würzigen Duft der Kupferkiefernnadeln und die kristallene Feuchtigkeit fließenden Wassers. In den Höhlen, die unter einer kilometerdicken Felsschicht lagen, war die Luft warm und abgestanden, gesättigt von chemischen und menschlichen Ausdünstungen. Er glaubte fast, die vertrauten Geräusche der Stadt und ein schwaches Vibrieren des Bodens wahrnehmen zu können.
    Er fand die von Gebüsch überwachsene Luke des Fluchttunnels und bediente die Kontrollen, nachdem er die Umgebung sorgfältig auf Fallen und Sprengsätze untersucht hatte. Falls die Tleilaxu diesen Eingang gefunden hatten, waren sie äußerst geschickt vorgegangen. Aber er stellte keine verräterischen Anzeichen fest. Dann wartete er ab und hoffte, dass die Systeme immer noch funktionierten.
    Im frischen Wind hatte er bereits eine Gänsehaut bekommen, als sich endlich eine automatische Liftkammer aus dem Boden erhob. Sie sollte ihn tief ins Höhlenlabyrinth und in einen geheimen Lagerraum bringen, der sich an der Rückseite dessen befand, was früher einmal das Große Palais gewesen war. Es handelte sich um einen von mehreren Räumen, die er in jungen Jahren für gewisse ›Eventualitäten‹ eingerichtet hatte. Das war noch

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