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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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funkelnden schwarzen Augen und nickte. »Ich fühle mich heute erschöpft. Ich will keinen langen Kampf. Die Tiere und fünf ausgesuchte Sklaven sollen auf einmal aufeinander freigelassen werden. Jeder soll gegen jeden kämpfen.«
    Kryubi salutierte knapp. »Wie Sie wünschen, Mylord.«
    Der Baron wandte sich an seinen Mentaten. »Heute Abend wird das Blut in Strömen fließen, Piter. Vielleicht lenkt es mich von dem ab, was ich gerne Abulurd antun möchte.«
    »Möchten Sie einfach nur abgelenkt werden, Baron?«, fragte der Mentat. »Oder ziehen Sie etwas ... Befriedigenderes vor? Warum rächen Sie sich nicht einfach an Abulurd?«
    Nach kurzem Zögern sagte er: »Eine Rache ist keine schlechte Idee, Piter. Rabban!«
    Sein Neffe blickte sich zu ihnen um. Dann marschierte er den beiden Männern auf stämmigen Beinen entgegen.
    »Hat Piter dir erzählt, was dein idiotischer Vater getan hat?«
    Rabbans Gesichtszüge verzerrten sich. »Ja, Onkel. Manchmal verstehe ich nicht, wie ein solcher Trottel auch nur einen weiteren Tag übersteht.«
    »Es ist wahr, dass niemand von uns Abulurd versteht«, sagte de Vries. »Aber eins der wichtigsten Gesetze der Staatskunst besagt, dass man seinen Feind verstehen muss, seine Schwächen auskundschaften muss, um ihn vollständig besiegen zu können. Man muss in Erfahrung bringen, wo man ihm die größten Schmerzen zufügen kann.«
    »Abulurds gesamtes Gehirn ist eine einzige Schwäche«, murmelte der Baron düster. »Oder vielleicht auch nur sein blutendes Herz.«
    Rabban kicherte, aber viel zu laut.
    Der Mentat hob einen langen Finger. »Denken Sie über Folgendes nach: Sein kleiner Sohn, Feyd-Rautha Rabban, ist jetzt sein bedeutendster Schwachpunkt. Abulurd legt äußerst großen Wert darauf, dass – wie er es ausdrückt – ›das Kind ordentlich erzogen wird‹. Offenkundig liegt ihm sehr viel daran.«
    Der Baron sah seinen breitschultrigen Neffen an. »Aber wir wollen doch nicht, dass Rabbans kleiner Bruder genauso wie Abulurd wird, nicht wahr?«
    Angesichts dieser Möglichkeit zog Rabban eine angewiderte Miene.
    De Vries' Stimme war so glatt wie geöltes Eis, als er weitersprach. »Was wäre unter diesen Voraussetzungen demnach das Furchtbarste, das wir Abulurd antun könnten? Was würde bei ihm die größten Schmerzen und die tiefste Verzweiflung auslösen?«
    Ein kaltes Lächeln trat auf das Gesicht des Barons. »Eine brillante Frage, Piter. Dafür sollst du wieder einen Tag länger leben. Oder zwei Tage. Ich bin heute in großzügiger Stimmung.«
    Rabbans Gesichtsausdruck war leer; er hatte immer noch nichts begriffen. Schließlich kicherte er. »Was sollten wir tun, Onkel?«
    Die Stimme des Barons wurde widerlich süß. »Nun, wir müssen nur alles Menschenmögliche unternehmen, um zu gewährleisten, dass dein kleiner Bruder nicht ›ordentlich erzogen‹ wird. Da wir die katastrophalen Entscheidungen kennen, die dein Vater immer wieder getroffen hat, können wir auf gar keinen Fall guten Gewissens erlauben, dass Abulurd Rabban diesen Jungen verdirbt.« Er warf seinem Mentaten einen Blick zu. »Also müssen wir uns selbst um seine Erziehung kümmern.«
    »Ich werde die nötigen Dokumente unverzüglich anfertigen lassen, mein Baron«, sagte de Vries mit einem Lächeln.
    Der Baron rief nach Kryubi, der sie begleiten sollte, dann wandte er sich an seinen Neffen. »Nimm dir so viele Männer, wie du benötigst, Rabban. Und mach kein allzu großes Geheimnis daraus. Abulurd soll in aller Deutlichkeit erkennen, was er angerichtet hat.«

72
     
    Niemand hat bislang die Macht der menschlichen Spezies bestimmt ... was sie instinktiv tun kann und was sie mit rationaler Entschlossenheit zu erreichen vermag.
    Objektive Mentaten-Analyse der menschlichen Kapazitäten
     
     
    Dominic Vernius steuerte den Leichter im Schutz der Wolken durch die ixianischen Überwachungssysteme. Er flog tief über die unberührte Oberfläche seiner verlorenen Heimatwelt hinweg und nahm den Anblick der Berge, Wasserfälle und dunklen Kiefernwälder an den steilen Granithängen tief in sich auf.
    Als ehemaliger Herrscher von Ix kannte Dominic tausend Wege, die in diese Welt hineinführten. Er hoffte, dass zumindest einer davon noch ein sicheres Durchkommen ermöglichte.
    Er kämpfte seine Tränen der Angst zurück und flog weiter, ganz auf sein Ziel konzentriert. Im gesamten Imperium war Ix für seine Industrie und Technik bekannt, für die wunderbaren Produkte, die der Planet über die MAFEA exportierte.

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